Endzeit

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Endzeit ist im Rahmen der Eschatologie der christlichen Religionen die Zeit, die der zweiten Gegenwart oder Wiederkunft Christi vorhergeht. Im Anschluss an die Wiederkunft Christi kommt nach christlicher, biblischer Verheißung das Weltgericht (Jüngstes Gericht), das mit der Auferstehung von den Toten erfolgen soll (Buch Daniel, Offenbarung des Johannes). Die Endzeit ist begleitet von Naturkatastrophen (Sieben Plagen der Endzeit) wie Erdbeben, Überschwemmungen, Blitz und Donner, Geschwüre, Trockenheit, Seuchen, dem 10-Staatenbund mit dem Antichristen sowie Ungerechtigkeit, politischer und sozialer Unordnung bis hin zum End-Krieg, der in der Bibel als Schlacht von Harmagedon beschrieben wird.

Die apostolische Bewegung sah in ihrer Entstehung die Endzeit als angebrochen an. Heute sind viele apostolische Gemeinschaften der Auffassung, dass die Gegenwart identisch mit der Endzeit ist. Andere apostolische Gemeinschaften haben den Endzeitgedanken verworfen.

Endzeit im Christentum

Nach Aussagen der Bibel geht die "Endzeit" dem Kommen Jesu Christi als Endrichter voraus.

Die Endzeit wird in dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, ausführlich beschrieben. Im Christentum ist umstritten, ob die Endzeit bereits angebrochen ist, ob sie noch bevorsteht oder ob sie metaphorisch zu verstehen und damit überhaupt nicht zu erwarten ist.

Kennzeichen sind:

  • Sieben Siegel-Gerichte (Offbg. 6,7,8)
  • Sieben Posaunen-Gerichte (Offbg. 8)
  • Entstehung eines großen mächtigen Reiches (Offbg. 13)
  • Aufkommen des Antichristen und des falschen Propheten (Offbg. 13 und 16)
  • Flucht der Christen vor dem Antichristen für 1.260 Tage (Offbg. 12)
  • Sieben Zorn-Schalen (Offbg. 16)
  • Entmachtung der Hure Babylon (Offbg. 17)
  • Tötung des dritten Teils der Menschen (Offbg. 9,15)
  • In Israel Auftritt von "zwei Zeugen" für 1.260 Tage
  • Aufkommen von Tier, Bild und Malzeichen (Offbg. 14,9 ff. und Offbg. 20,4)

Im Katechismus der katholischen Kirche – nicht der Bibel – wird dies wie folgt beschrieben:

"675: Vor dem Kommen Christi muß die Kirche eine letzte Prüfung durchmachen, die den Glauben vieler erschüttern wird. Die Verfolgung, die ihre Pilgerschaft auf der Erde begleitet, wird das 'Mysterium der Bosheit' enthüllen: Ein religiöser Lügenwahn bringt den Menschen um den Preis des Abfalls von der Wahrheit eine Scheinlösung ihrer Probleme. Der schlimmste religiöse Betrug ist der des Antichristen, das heißt eines falschen Messianismus, worin der Mensch sich selbst verherrlicht, statt Gott und seinen im Fleisch gekommenen Messias.

677: (...) Das Reich wird also nicht in stetigem Fortschritt durch einen geschichtlichen Triumph der Kirche zustande kommen, sondern durch den Sieg Gottes im Endkampf mit dem Bösen. In diesem Sieg wird die Braut Christi vom Himmel herabkommen. Nach der letzten kosmischen Erschütterung dieser Welt, die vergeht, wird es in Gestalt des letzten Gerichts zum Triumph Gottes über den Aufstand des Bösen kommen."

Bibelstellen

(Vorlage:Offb (Bibel) Offb 19,10-16 EU): Christus kommt als König der Könige und vernichtet die Heiden mit einem Schwert, das von seinem Mund ausgeht (dem Wort Gottes).

(Mt 24-25 EU): zur Rechten Gottes sitzend richtet Jesus unter Posaunenschall die Toten und Lebenden. Er wird "einen neuen Himmel und eine neue Erde" schaffen und wird "die Böcke von den Schafen scheiden"; und die "Spreu vom Weizen" Ewigen Lebens; die Erlösten kommen ins Paradies und genießen die Gnade Gottes. Die nicht Erlösten erleiden ihr jüngstes Gericht bzw. nach katholischer Anschauung ewige Höllenqualen, im "feurigen Pfuhl, der mit Schwefel brennt". Zeitlich damit zusammenhängend, jedoch in der Chronologie nicht unumstritten, findet die Entrückung der Gläubigen statt.

Apostolische Bewegung

Für die apostolische Bewegung ist originär die Endzeit angebrochen. Im Zeitraum der Entstehung der Bewegung (etwa 1820 ff.) sah man die Umbrüche in Gesellschaft und Politik, wie Entkirchlichung der Gesellschaft, Französische Revolution, fortschreitende Entmachtung der Monarchien als klare Kennzeichen an, dass die Endzeit angebrochen ist. Auch die Wiederaufrichtung des Apostolats als Werk des Endes wurde als ein Zeichen angesehen. Die Wiederkunft Christi wurde in Kürze erwartet. In diesem Zusammenhang steht auch die Deutung der kirchengeschichtlichen Epoche als die Zeit von Laodizea (Periodisierung).

Die Sicht, dass die Endzeit seit etwa 1789 oder 1835 angebrochen ist, führte vielfach dazu, dass bis in die Gegenwart zeitgeschichtliche Ereignisse als Endzeitereignisse gedeutet werden.

Die Endzeit hat aus klassischer, apostolischer Sicht spätestens mit der Wiederaufrichtung des Apostolates begonnen und umfasst sämtliche endzeitliche Ereignisse, wie die große Drangsal, Entrückung, Hochzeit des Lammes, Wiederkehr Christi zum Tausendjährigen Friedensreich und endet letztendlich mit dem Jüngsten Gericht.

Ablehnende Haltung

Einige apostolische Gruppen haben sich von dem Endzeitgedanken verabschiedet. Insbesondere sind es Gruppen, die keine persönliche Wiederkunft Christi erwarten, sondern die Wiederkunft Christi im Apostolat lehren (realpräsentische Eschatologie). Beispiele: