Ziborium
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Ein Ziborium (lat. ciborium „Abendmahlskelch“, Mehrzahl Ziborien) ist ein in den apostolischen Gemeinden und Kirchen gebräuchliches Gefäß zur Aufbewahrung und Ausspendung der Hostien. Das Ziborium ist ein Speisekelch mit einem festen Deckel.
Herkunft
In der frühen Kirche wurde das Allerheiligste aus Furcht vor Entweihung noch nicht in den Kirchen verwahrt. Später bewahrten die Christen die Hostien, die zur Wegzehrung bei der Spendung der Sterbesakramente bestimmt waren, in ihren Häusern in einem Ziborium auf. Im frühen Mittelalter wurde das Ziborium meist in Büchsenform aus edlem Holz, Elfenbein oder Metall angefertigt und mit einem Kreuz versehen. Im ausgehenden Mittelalter hatte sich die Form des Ziboriums so sehr der Form des Messkelches angenähert, dass nur noch der Deckelabschluss den Unterschied verdeutlicht. In manchen Gegenden ist deshalb auch die Bezeichnung „Speisekelch“ gebräuchlich. Theologen und Kunsthistoriker sehen heute in der Wahl der Form als Kelch für die Hostien eine Täuschung der Gläubigen, nachdem die katholische Kirche 1415 die Kelchkommunion, den Empfang des konsekrierten Weines, für Laien verboten hatte, aber die Reformatoren den „Laienkelch“ propagierten
Katholisch-apostolische Gemeinde
Die katholisch-apostolischen Gemeinden kannten Weinkelche, die ausschließlich für Wein genutzt wurden, mit getrennten Patenen oder Hostienschalen für die Hostien. Die bei der Heiligen Eucharistie konsekrierten Hostien wurden nach der Kommunion in Ziborien im Tabernakel aufbewahrt.
Neuapostolische Kirche
In der Neuapostolischen Kirche wird seit April 1917 das Abendmahl mit Hostien gefeiert, auf die schon bei der Produktion drei Tropfen Wein bzw. Traubensaft geträufelt werden. Diese werden in den meist in Kelch und Patene geteilten Abendmahlskelchen aufbewahrt und darinnen ausgesondert. In den Jahren zuvor wurde der Wein im Kelch und die Hostien in der Patene (oder auf einem Teller) aufbewahrt. Es gab Abendmahlskelche in Kombination zum Zusammenstecken (ggf. mit Deckel) oder als getrennte Gefäße (abgedeckt durch ein Tuch, sog. Kelchparament). Teilweise finden sich vereinzelt noch alte Kelche mit Kelchparament in Gebrauch. Hostien die außerhalb des Gottesdienstes benötigt werden (z.B. für Krankenbesuche) werden in einer Taschenpatene Pyxis verwahrt. Häufig werden unter den Kelchen weiße Tücher, so genannte Korporale gelegt. Der Kelch ist unbedingter Bestandteil einer liturgischen Abendmahlsfeier.
Vereinigung Apostolischer Gemeinden
Die Vereinigung Apostolischer Gemeinden verwendet Abendmahlskelche mit integriertem kleinen Weinglas zur Kommunion in "Zwei Gestalten". Die Hostien liegen im Kelch um das Glas. Bei der Austeilung werden die Hostien in das Glas getaucht und dem Mitglied in die Hand gelegt (Intinktion). Der Kelch ist mit einem Deckel abgedeckt. Statt rotem Wein wird in vielen Gemeinden auch roter Traubensaft verwendet. Zu besonderen Gottesdiensten (z.B. auf Freizeiten oder in der Passionswoche) kann das Abendmahl auch ohne Kelch z.B. mit echtem Brot in Brotkörben oder Schalen und Wein aus Bechern oder Gläsern gefeiert werden.
Weinkelch, kein Ziborium, in der NAK Frankfurt-West; wird als Hostienkelch genutzt