Dämon
Das Wort Dämon leitet sich aus dem griechischen Wort daimon (δαίμων) ab. Zunächst kann der Begriff für einen „Geist“ oder eine Schicksalsmacht (δαιμόνιον daimónion) oder als mahnende und warnendes Stimme des Gewissens oder des Verhängnis verstanden. Im Christentum werden Dämonen als Wesen des Teufels, Satan oder Luzifer verstanden.
Inhaltsverzeichnis
Wortherkunft
Wie bereits erwähnt leitet sich das Wort Dämon aus dem griechischen Begriff δαίμων (Daimon) ab. Ursprünglich stand dieses Wort für einen Geist der Abgeschiedenen oder umgekehrt den abgeschiedenen Geist der Verstorbenen (griech. σκιά oder skiá für ‚Schatten‘). Der Begriff scheint dementsprechend eine positive Bedeutung gehabt haben, solange die Sage von Bedeutung war, in der die Seelen der Menschen des goldenen Zeitalters δαίμονες (Daimones) genannt wurden, die dabei „eine Mittelstufe zwischen Göttern und Menschen, eine zweite Klasse niederer Götter” darstellten.[1]
Auch im deutschen Sprachgebrauch wurde der Begriff Schemen (bspw. das schemenhafte also durchsichtige Gespenst) leitet sich aus diesem griechischen Begriff skiá ab, da hier etwas hindurchscheint.[2] Des Weiteren wird dieses Wesen als Mittelwesen zwischen Gott und Mensch verstanden.[3] Man nimmt an, dass der Begriff Dämon erst im Mittelalter negativ verstanden wurde.[4]
Dämonen im Alten Testament
Im israelitischen Volksglauben gibt es die Vorstellung das es böse Geister gibt, die den Menschen bedrohen oder schädigen wollen.[5] Der Begriff Schedim bildete sich für diese Geister, sie umschreiben damit allerdings Halbgötter (Kinder eines göttlichen Vaters und einer menschlichen Mutter).[6]
Es gibt theologische Deutungsversuche, die behaupten das Jakob mit einem Flussdämonen gerungen haben soll und nicht mit einem Engel.[7] Auch der weniger bekannte Engel der im 2. Samuel 24 beschrieben wird, wird von manchen Theologen als Angst und schreckenverbreitender Dämon gedeutet.[8]
„Und da der Engel seine Hand ausstreckte über Jerusalem, daß er es verderbte, reute den Herrn das Übel, und er sprach zum Engel, zu dem Verderber im Volk: Es ist genug; laß deine Hand ab! Der Engel aber des Herrn war bei der Tenne Aravnas, des Jebusiters. Da aber David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum Herrn: Siehe, ich habe gesündigt, ich habe die Missetat getan; was habe diese Schafe getan? Laß deine Hand wider mich und meines Vaters Haus sein![9]“
Im Dritten Buch Mose wird auch von Asasel einem Wüstendämon berichtet, dem ein lebendiger Ziegenbock zur Verfügung gestellt wird. Aus dieser Opferung leitet sich der Begriff Sündenbock ab. Das ganze wird wie folgt beschrieben:
„Von der Gemeinde der Israeliten soll er zwei Ziegenböcke für ein Sündopfer und einen Widder für ein Brandopfer erhalten. Hat er den Jungstier für seine eigene Sünde dargebracht und sich und sein Haus entsühnt, dann soll Aaron die beiden Ziegenböcke nehmen und sie vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes aufstellen. Für die beiden Böcke soll er Lose kennzeichnen, ein Los «für den Herrn» und ein Los «für Asasel». Aaron soll den Bock, für den das Los «für den Herrn» herauskommt, herbeiführen und ihn als Sündopfer darbringen. Der Bock, für den das Los «für Asasel» herauskommt, soll lebend vor den Herrn gestellt werden, um für die Sühne zu dienen und zu Asasel in die Wüste geschickt zu werden.[10] ....Der Mann, der den Bock für Asasel hinausgeführt hat, muss seine Kleider waschen, seinen Körper in Wasser baden und darf danach wieder in das Lager kommen.[11]“
In Psalm 106 wird davon berichtet, dass Dämonen Menschenopfer dargebracht wurden, diese Dämonen wurden als Götzen verehrt.[12]
Im Zusammenhang mit Dämonen wird häufig auch Begriff Nephilim erwähnt. Im 1. Buch Mose 6, 4 ist folgendes zu lesen:
„Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.[13]“
Allerdings ist Bedeutung des Wortes theologisch umstritten, sind damit nur große Menschen gemeint, oder sind es tatsächlich Gottessöhne. Im vierten Buch Mose werden sie wie folgt erwähnt:
„Und sie verbreiteten bei den Israeliten falsche Gerüchte über das Land, das sie erkundet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, ist ein Land, das seine Bewohner auffrisst; alle Leute, die wir dort gesehen haben, sind hochgewachsen. Sogar die Riesen haben wir dort gesehen - die Anakiter gehören nämlich zu den Riesen. Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor und auch ihnen erschienen wir so.[14]“
Gefallener Engel
Unter dem Begriff Gefallener Engel ist zu verstehen, dass ein Engel abtrünnig geworden ist und von Gott aus seinem Bereich verwiesen wurde. Er wurde schließlich zum Dämon.[15] Es gibt theologische Deutungen die davon sprechen das Luzifer, im Himmel einen Krieg angezettelt hat, da er sich in seinem Herzen verändert hat. Nach dem Sieg Gottes wurde er und sein Gefolge des Himmels verwiesen.[16] Aus der Offenbarung 12 Vers 4 lässt sich ableiten, dass ein 1/3 sämtlicher Engel aus dem Himmel geworfen wurden.[17]
Es werden in der Bibel folgende Gründe erwähnt, warum ein Engel abtrünnig geworden sein.
- Streben nach Gottgleichheit: Im Buch Jesaja ist folgendes zu lesen:" Ach, du bist vom Himmel gefallen, du strahlender Sohn der Morgenröte. Zu Boden bist du geschmettert, du Bezwinger der Völker. Du aber hattest in deinem Herzen gedacht: Ich ersteige den Himmel; dort oben stelle ich meinen Thron auf, über den Sternen Gottes; auf den Berg der (Götter-)versammlung setze ich mich, im äußersten Norden. Ich steige weit über die Wolken hinauf, um dem Höchsten zu gleichen. Doch in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen, in die äußerste Tiefe. Jeder, der dich sieht, starrt dich an, er blickt genau auf dich hin und denkt: Ist das der Mann, der die Königreiche in Schrecken versetzte, der die Erde erbeben ließ, der die Welt zur Wüste gemacht hat, ihre Städte zerstörte, der die Gefangenen nicht nach Hause entließ? [18]"
- Stolz: Hesekiel erwähnt einen glänzenden, schimmernden Cherub der ein Herz voller Schönheit besaß und auf dem Berg Gottes wohnte. Allerdings handelte er falsch und entweihte sein Wesen durch eine Missetat und einem unrechten Handel. Er wurde laut der Bibel hässlich.[19]
- Willensfreiheit: Kirchenvater Origenes vermutete das sich einige Engel sich auf Grund ihrer Willensfreiheit von Gott entfernen können. Einige wurden deshalb zu Menschen oder zu Dämonen und wurden aus dem Himmel vertrieben.[20]
- Lust: Das apokryphe Buch Buch Henoch behauptet, dass sexuelle Lust zum Sturz einiger Engel geführt hat. Gott hatte der Engelsgruppe Grigori den Auftrag erteilt ihm bei der Erschaffung des Gartens Eden zu helfen. Sie verliebten sich kurz darauf in Menschentöchter und zeugten mit ihnen Kinder, die als Nephilim bezeichnet werden. Gott nahm ihnen die Unsterblichkeit und verwandelte sie in Dämonen. Die Sintflut auch gesandt, um die Nephilim auszulöschen.[21]
Die Schlange im Paradies und ihre Nachfahren
Das Bild der Schlange steht in der Bibel, als Sinnbild für den Teufel. Einer der Gründe ist das sich Satan seiner bedient um Adam und Eva zu täuschen. Sie streute Zweifel in das Herz von Eva und bringt sie dazu vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu essen. Adam versuchte sich herauszureden und schob die Schuld auf die Schlange.[22] Gott hat die Schlange verflucht, weil sie zum Diener des Teufels wurde:
„Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.[23]“
Diese Beschreibung wird an mehreren Bibelstellen eindeutig zitiert. Beispielsweise im Römerbrief:
„Aber der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in kurzem. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch![24]“
In Jeremia 8 ist von Schlangen und Basilisken die Rede, die nicht beschwörbar sind, die Menschen strafen sollen.[25] Dieser Begriff hat mit dem Monster Basilisk, das in der griechischen Mythologie erscheint, nichts zu tun. Stattdessen handelt es hierbei um eine kleine sehr giftige Schlangenart.[26]
Mose musste sich mit einer Schlangenplage auseinandersetzen, er errichtete auf Ratschlag Gottes eine Eherne Schlange, die den Gebissenen Schutz bot solange sie auf diese sahen.[27] Dieser Stab sollte mehrere Jahrhunderte später als Gott Nehuschtan verehrt werden. König Hiskija zerstörrte dieses Bild und viele weitere Götzenbilder, die sich in das religiöse Leben eingeschlichen haben.[28] Diese eherne Schlange wurde später als Vergleichsbild mit Jesus Christus mit folgenden Worten beschrieben:
„Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat.[29]“
Hieraus lässt sich ableiten, dass die Schlange im eigentlichen Sinne kein Dämon ist, allerdings immer wieder als Werkzeug des Satans benutzt wurde.
Baal
Der Begriff Baal ist in der Bibel an zahllosen Stellen zu finden, meistens wird diesem Namen eine örtliche Gottheit oder als Dämon erwähnt. Der Name bedeutet Herr, Besitzer.[30] Es gab zahlreiche Tempel und Altare für diese Gottheiten und man findet heute noch viele Statuen und Steelen mit dem Abbildern von Baal, diese werden in der Bibel als Baalim bezeichnet.[31] Dieser Opferdienst an Baal lässt sich in vielen Bibelstellen finden, ein Beispiel ist im 4. Buch Mose zu finden:
„Und es geschah am Morgen, da nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf nach den Höhen des Baal, und er sah von dort aus das Äußerste des Volkes.[32]“
Die Moabiter gaben ihm den Beinamen Baal-Peor und feierten in seinem Namen feuchtfröhliche Feste voll Hurerei.[33]
Die bekannteste Erwähnung von Baal ist im 1. Buch der Könige zu finden. Hier trat Elia den Baalspriestern entgegen und forderte das Volk auf sich zum wahren Gott zu bekennen und forderte diese Priester zu einer Art Wettbewerb heraus. Das ganze ist wie folgt beschrieben:
„Da trat Elia zu dem ganzen Volke hin und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Wenn Gott, der Herr, ist, so wandelt ihm nach; wenn aber der Baal, so wandelt ihm nach! Und das Volk antwortete ihm kein Wort. Und Elia sprach zu dem Volke: Ich allein bin übriggeblieben, ein Prophet des Herrn, und der Propheten des Baal sind vierhundert und fünfzig Mann. So gebe man uns zwei Farren; und sie mögen sich den einen von den Farren auswählen und ihn zerstücken und aufs Holz legen, aber sie sollen kein Feuer daran legen; und ich, ich werde den anderen Farren zurichten und aufs Holz legen, aber ich werde kein Feuer daran legen. Und rufet ihr den Namen eures Gottes an, und ich, ich werde den Namen des Herrn anrufen; und der Gott, der mit Feuer antworten wird, der sei Gott! Da antwortete das ganze Volk und sprach: Das Wort ist gut. Und Elia sprach zu den Propheten des Baal: Wählet euch einen von den Farren aus und richtet ihn zuerst zu, denn ihr seid die Vielen, und rufet den Namen eures Gottes an; aber ihr sollt kein Feuer daran legen. Und sie nahmen den Farren, den man ihnen gegeben hatte, und richteten ihn zu; und sie riefen den Namen des Baal an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, antworte uns! Aber da war keine Stimme, und niemand antwortete. Und sie hüpften um den Altar, den man gemacht hatte. Und es geschah am Mittag, da verspottete sie Elia und sprach: Rufet mit lauter Stimme, denn er ist ja ein Gott! denn er ist in Gedanken, oder er ist beiseite gegangen, oder er ist auf der Reise; vielleicht schläft er und wird aufwachen. Und sie riefen mit lauter Stimme und ritzten sich nach ihrer Weise mit Schwertern und mit Lanzen, bis sie Blut an sich vergossen. Und es geschah, als der Mittag vorüber war, da weissagten sie bis zur Zeit da man das Speisopfer opfert; aber da war keine Stimme und keine Antwort und kein Aufmerken. Da sprach Elia zu dem ganzen Volke: Tretet her zu mir! Und das ganze Volk trat zu ihm hin. Und er stellte den niedergerissenen Altar des Herrn wieder her.[34]“
Es gab einen Bund des Volkes Israels mit Baal, der als Baal-Berith bezeichnet wird. Dieser Bund ist im Buch der Richter zu finden.[35] Später fand man einen anderen Namen für Baal und bezeichnete ihn als Baal-Sebub, was so viel wie Herr der Fliegen bedeutete. Später wurde daraus der Name Bezelbub.[36] Erwähnung findet er unter anderem in 2. Buch Könige mit folgender Begebenheit:
„Und Ahasja fiel durch das Gitter in seinem Söller zu Samaria und ward krank; und sandte Boten und sprach zu ihnen: Geht hin und fragt Baal-Sebub, den Gott zu Ekron, ob ich von dieser Krankheit genesen werde. Aber der Engel des Herrn redete mit Elia, dem Thisbiter: Auf! und begegne den Boten des Königs zu Samaria und sprich zu ihnen: Ist denn nun kein Gott in Israel, daß ihr hingehet, zu fragen Baal-Sebub, den Gott Ekrons? Darum so spricht der Herr: Du sollst nicht von dem Bette kommen, darauf du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben. Und Elia ging weg.[37]“
Im Neuen Testament wird dieser Beezelbub immer wieder mal erwähnt. Beispielsweise wurde Jesus Christus beschuldigt mit der Hilfe des Beezelbubs die Dämonen auszutreiben.[38] Jesus selbst antwortete gelassen folgendes auf diesen Vorwurf:
„Er aber erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Ein jeglich Reich, so es mit sich selbst uneins wird, das wird wüst; und ein Haus fällt über das andere. Ist denn der Satanas auch mit sich selbst uneins, wie will sein Reich bestehen? dieweil ihr sagt, ich treibe die Teufel aus durch Beelzebub. So aber ich die Teufel durch Beelzebub austreibe, durch wen treiben sie eure Kinder aus? Darum werden sie eure Richter sein. So ich aber durch Gottes Finger die Teufel austreibe, so kommt ja das Reich Gottes zu euch. Wenn ein starker Gewappneter seinen Palast bewahrt, so bleibt das seine mit Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seinen Harnisch, darauf er sich verließ, und teilt den Raub aus. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.[39]“
Hierdurch entstand die Redewendung Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.[40]
Dämonen im neuen Testament
Im neuen Testament ist der Dreh- und Angelpunkt Jesus Christus, deshalb wird in den Evangelien und der Apostelgeschichte selten über einzelne Dämonen berichtet. Wie bereits unter dem Begriff Baal ausgeführt wurde, hatten die Pharisäer Angst vor Jesus und so beschuldigten sie ihn mit Beezlebub in Verbindung zu stehen.[41]
Exzorismen
Hauptartikel: Exorzismus
Jesus traf auf viele Kranke wie zum Beispiel Mondsüchtige und heilte sie.[42] Hinter diesem Begriff verbergen sich höchst wahrscheinlich Epileptiker und Geisteskranke.[43] Einer dieser Mondsüchtiger war allerdings zusätzlich von einem Dämonen besessen und hierbei ereignete sich folgendes:
„Als aber Jesus sah, daß eine Volksmenge zusammenlief, bedrohte er den unreinen Geist, indem er zu ihm sprach: Du stummer und tauber Geist, ich gebiete dir: fahre von ihm aus und fahre nicht mehr in ihn. Und schreiend und ihn sehr zerrend fuhr er aus; und er wurde wie tot, so daß die meisten sagten: Er ist gestorben. Jesus aber nahm ihn bei der Hand und richtete ihn empor; und er stand auf. Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger besonders: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren, als nur durch Gebet und Fasten.[44]“
Aus diesem Abschnitt geht hervor, dass auch die Apostel die Macht bekommen haben, Dämonen auszutreiben. In der Apostelgeschichte ist eine solche Begebung mit einem Dämonen genauer beschrieben.
„Der böse Geist aber antwortete und sprach zu ihnen: Jesum kenne ich, und von Paulus weiß ich; aber ihr, wer seid ihr? Und der Mensch, in welchem der böse Geist war, sprang auf sie los und bemeisterte sich beider und überwältigte sie, so daß sie nackt und verwundet aus jenem Hause entflohen. Dies aber wurde allen bekannt, sowohl Juden als Griechen, die zu Ephesus wohnten; und Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde erhoben.[45]“
Hieraus ist zu erkennen, dass die Dämonen sehr kluge Wesen sind und nur mit dem Glauben besiegt werden können. Die Bibel beschreibt, dass den Aposteln viele Austreibungen von Dämonen nicht gelungen sind, stattdessen hat Jesus helfen können.[46] Außerdem trat ein Mann in Erscheinung, der im Namen von Jesus Christus Dämonen austrieb und kein Jünger im engeren Sinne war. Jesus gewährte ihm die Macht und betonte, dass dieser ein Zeichen für seine Kraft ist.[47]
Der Dämon Legion
Der Dämon Legion ist in einen Mann in Gadara gefahren. Jesus heilte ihn und trieb den Dämon aus. Diese Begegnung wird im Markus und im Lukasevangelium erwähnt. Jesus fragte ihn nach dem Namen. Hier sagte dieser:
- Markusevangelium: Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm: Legion ist mein Name, denn wir sind viele.[48]
- Lukasevangelium: Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Legion. Denn er war von vielen Dämonen besessen.[49]
Der Dämon bittet ihn schließlich in Schweine zu fliehen und nicht in die Hölle geschickt zu werden. Er erfüllt ihm den Wunsch und 2.000 Schweine ertrinken in einem nahe gelegenen See. Kurz darauf berichten die Schweinehüter von diesem Vorfall. Der Geheilte wollte sich Jesus anschließen, aber Jesus schickte ihn aus, diese Geschichte bekannt zu machen.[50]
Hinweise auf den Antichrist
Hauptartikel: Antichrist
Als Antichrist können falsche Propheten, Apostel und Christusse angesehen werden, die mit dem Element der Lüge hantieren und sich als leuchtende Persönlichkeiten ausgeben, in Wirklichkeit allerdings für das Böse arbeiten. Die Bibel sagt hierzu unter anderem:
„Wenn nun jemand zu jener Zeit zu euch sagen wird: ‚Siehe, hier ist der Christus! Sieh, da ist er!‘, so glaubt es nicht. Denn mancher falsche Christus und falsche Prophet wird sich erheben und Zeichen und Wunder tun, so dass sie auch die Auserwählten verführen würden, wäre es möglich. Ihr aber, seht euch vor! Ich habe es euch alles zuvor gesagt![51]“
Des Weiteren gibt der Johannesbrief folgenden Ratschlag zur Erkennung von Dämonen und bösen Geistern:
„Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen. Hieran erkennet ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von welchem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.[52]“
Babylon
Hauptartikel: Babylon
Die Stadt Babylon wird in der Offenbarung des Johannes häufig erwähnt. Sie wird den Dämonen als Behausung und Gewahrsam dienen. Über diese Stadt ist folgende Prophezeihung zu lesen:
„Gefallen, gefallen ist Babylon, die große, und ist eine Behausung von Dämonen geworden und ein Gewahrsam jedes unreinen Geistes und ein Gewahrsam jedes unreinen und gehaßten Vogels.[53]“
Auch die Hure von Babylon die auf einer siebenköpfigen Bestie reitet, wird mehrmals als Dämon und Mutter aller Sünden erwähnt.[54]
Theologische Betrachtungen
In der Neuapostolischen Kirche
Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche schreibt das Dämonen entstehen, wenn sich Engel von Gott abwenden und die Idee entwickeln Wie-Gott-sein-zu-Wollen.[55] Sie werden durch das Böse geleitet und hierbei entstehen Lügen, Verblendung, Zersetzung, Neid und Habsucht.[56]
Dem Bösen ist niemand ausgesetzt, da Menschen und Engel einen freien Willen besitzen und sich dementsprechend entscheiden können.[57] Letztendlich wird Satan und zusammen mit seinen Anhängern nicht in der Lage sein, den Heilplan Gottes zu vereiteln. Sie werden am Ende in einen feurigen Pfuhl geworfen.[58]
In der VAG
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Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Nach Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. Freyta, München 1959 (7. Aufl.), S. 181
- ↑ Herkunftwörterbuch des Großen Duden
- ↑ Herkunftwörterbuch des Großen Duden
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%A4mon
- ↑ Georg Schwaiger (2007), 4. Auflage, Teufelsglaube und Hexenprozesse, Nikol Verlag, S.19
- ↑ W. Gunther (Hrsg). Mit einer Einl. von Walter Homolka. Autoris. Übers. u. Bearb. von Annette Böckler Plaut: Dewarim = Devarim = Deuteronomium., 2. Aufl., 1. Aufl. der Sonderausg., Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 9783579054964, S. 328.
- ↑ Georg Schwaiger (2007), 4. Auflage, Teufelsglaube und Hexenprozesse, Nikol Verlag, S.19
- ↑ Georg Schwaiger (2007), 4. Auflage, Teufelsglaube und Hexenprozesse, Nikol Verlag, S.19
- ↑ 2. Samuel - Kapitel 24, 16 + 17
- ↑ 3. Buch Mose 16, 5 - 10
- ↑ 3. Buch Mose 16, 26
- ↑ Psalm 106, 37
- ↑ 1. Buch Mose 6, 4
- ↑ 4. Buch Mose 32-33
- ↑ Ch. Daxelmüller: Dämonen, Dämonologie. B. Lateinisches Mittelalter. In: Lexikon des Mittelalters Bd. 3. Artemis Verlag, 1986. Sp. 477-478.
- ↑ vgl. Dokumentarfilm Der Fall Luzifers
- ↑ Ableitung aus Offenbarung 12 Vers 4 i.V.m. dem Dokumentarfilm Der Fall Luzifers
- ↑ Jesaja 14, 12 - 17
- ↑ Hesekiel 28, 14 - 19
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/Höllensturz
- ↑ http://www.der-glaube.de/pdf/Das_Buch_Henoch.pdf
- ↑ 1. Mose 3
- ↑ 1. Mose 3, 14 + 15
- ↑ Römer 16, 20
- ↑ Jeremia 8, 17
- ↑ http://www.christliche-themen.de/?pg=11157 i.V.m. Einzelne Sach- und Worterklärungen aus Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments nach der deutschen Übersetzung von Martin Luther Ausgabe 1912 - Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Frankfurt am Main, S. 1605
- ↑ 4. Buch Mose, 5 - 9
- ↑ 2. Buch der Könige 18,4
- ↑ Johannes 3,14-15
- ↑ http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=1451
- ↑ http://www.bible-history.com/archaeology/israel/2-baal-bb.html
- ↑ 4. Mose 41
- ↑ 4. Mose 25, 1 - 3
- ↑ 1. Könige 18, 21 - 30
- ↑ Richter 8, 33
- ↑ Einzelne Sach- und Worterklärungen aus Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments nach der deutschen Übersetzung von Martin Luther Ausgabe 1912 - Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Frankfurt am Main, S. 1605
- ↑ 2. Könige 1, 2 - 4
- ↑ Matthäus 10,25, 12,24 - 27, Markus 3,22 und Lukas 11,15 - 19
- ↑ Lukas 11, 17 - 19
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/Beelzebub
- ↑ Matthäus 12, 24
- ↑ Matthäus 4,24
- ↑ http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3856
- ↑ Markus 25 - 29
- ↑ Apostelgeschichte 19, 15 - 17
- ↑ Lukas 10,17-20
- ↑ Markus 9, 38-40
- ↑ Markus 5,9
- ↑ Lukas 8,30
- ↑ Lukas 8, 31 - 32
- ↑ Markus 13,21
- ↑ 1. Johannes 4, 1 -4
- ↑ Offenbarung 18, 2
- ↑ Offbarung 14,8;16,19;18,2-21
- ↑ NAK (2012), 1. Auflage, Katechismus der Neuapostolischen Kirche, S. 170
- ↑ NAK (2012), 1. Auflage, Katechismus der Neuapostolischen Kirche, S. 170
- ↑ NAK (2012), 1. Auflage, Katechismus der Neuapostolischen Kirche, S. 170
- ↑ NAK (2012), 1. Auflage, Katechismus der Neuapostolischen Kirche, S. 171