Neuapostolische Kirche
Die Neuapostolische Kirche (NAK) ist eine christliche Religionsgemeinschaft, die sich aus einer Abspaltung der katholisch-apostolischen Gemeinden in Hamburg entwickelt hat. Als Entstehungsjahr gibt die Kirche selbst das Jahr 1863 an[1]. Die Kirche sieht sich als Teil der Kirche Christi und hat das namensgebende Apostelamt als oberstes Lehramt. Zu ihren wichtigen Glaubensanschauungen gehört die Erwartung der Wiederkunft Christi in naher Zukunft und die damit verbundene Bereitung der Brautgemeinde.[2][3]
Inhaltsverzeichnis
Vision
Die Vision der neuapostolischen Kirche lautet:
- Eine Kirche, in der sich Menschen wohl fühlen und - vom Heiligen Geist und der Liebe zu Gott erfüllt - ihr Leben nach dem Evangelium Jesu Christi ausrichten und sich so auf Sein Wiederkommen und das ewige Leben vorbereiten. [4]
Abkürzung NAK
Die offizielle Abkürzung lautet im deutschsprachigen Raum NAK für Neuapostolische Kirche; in anderen Sprachen variiert die Abkürzung, beispielsweise im Englischen NAC, im Französischen ENA. Im deutschsprachigen Internet hat sich mittlerweile das Präfix „nak-“ für Bezirks- und Gemeindeseiten, Gruppen und Organisationen innerhalb der NAK eingebürgert. Die internationale Kirche wird häufig mit NAKI, für NAK International, abgekürzt. Die Abkürzung NAK wurde in den 1970er Jahren üblich.
Emblem
siehe auch Hauptartikel Emblem der Neuapostolischen Kirche
Das Emblem der Neuapostolischen Kirche hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Seit der Jahrhundertwende tauchen jedoch die noch heute vorhandenen Symbole von Sonne, Wellen und Kreuz auf.
Das heutige Emblem der Neuapostolischen Kirche stellt ein über stilisierten Wellen schwebendes weißes Kreuz auf hellblauem Grund dar. Am Horizont geht aus diesen Wellen die Sonne auf. Symbolische Bedeutungen der einzelnen Elemente (Sonne, Kreuz, Wasser) gibt es aktuell nicht mehr[5], auch wenn diese ursprünglich angedacht waren.(siehe Hauptartikel)
Verbreitung
siehe auch Artikel, Mitgliederzahlen der Neuapostolischen Kirche weltweit, Mitgliederzahlen der Neuapostolischen Kirche in Deutschland und Neuapostolische Kirchen Deutschlands
Die Neuapostolische Kirche hat weltweit mehr als 9 Millionen Mitglieder[6] und ist in Deutschland mit rund 329.000 Mitgliedern nach den Orthodoxen Kirchen die viertstärkste christliche Konfession[7]. Neben dem deutschsprachigen Raum (Schweiz: 31.600; Österreich: 5.200) ist sie in Zentralafrika, dort speziell in Angola, der Demokratischen Republik Kongo und Sambia, in Südafrika, in Nordamerika, in Australien sowie in einigen asiatischen Ländern, hauptsächlich in Indien, verbreitet. Allein in der Demokratischen Repubik Kongo wurden im Jahr 2011 rund 85.000 Gläubige versiegelt und somit zu Mitgliedern der Kirche. Die Zahl der Mitglieder wächst aufgrund der Mission vor allem in Afrika, wo die NAK heute über 80% ihrer Mitglieder hat, in Europa ist die Zahl rückläufig. Dabei besucht in Europa und Afrika jedes dritte Mitglied regelmäßig die Gottesdienste, in Amerika jedes fünfte und in Asien jedes zehnte Mitglied (Erfassung 2011). Weltweit gibt es rund 350 Amtsträger im Apostelamt.
Lehre
Die Neuapostolische Kirche versteht sich selbst als christliche Kirche. Mit anderen Christen teilt sie den im Apostolicum definierten Glauben. Die neuapostolische Glaubenslehre betont jedoch zwei Aspekte besonders, die sie von anderen Christen teilweise trennt: Die Erwartung der nahen Wiederkunft Christi und das Apostelamt.
Diesen beiden charakteristischen Schwerpunkte teilt sie mit der apostolischen Bewegung und vielen apostolischen Glaubensgemeinschaften.
Die Lehre basiert auf der Bibel, wobei das Gesamtverständnis des Evangeliums durch die Apostel erarbeitet wird (vergleichweise ähnlich dem katholischen "kirchlichen Lehramt"). Dies Verständnis entspricht in etlichen Ansichten dem allgemein-christlichen Verständnis, jedoch gibt es hier auch mehr oder weniger ausgeprägte Abweichungen oder "Sondergut", z.B. nicht in der Lehre von der Versiegelung oder den Vorstellungen über Verstorbene.
In vielen Bereichen weicht die neuapostolische Lehre stark vom Protestantismus ab; hier finden sich jedoch etliche Analogien zum Katholizismus oder auch zu orthodoxen Glaubensvorstellungen.
In kurzer Form ist der neuapostolische Glaube in den 10.Artikeln des Neuapostolischen Glaubensbekenntnisses niedergelegt. Verbindliches Grundlagenwerk der neuapostolischen Glaubenslehre ist seit 2012 der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. (Vorher gab es das Heft Fragen und Antworten)
Apostelamt
siehe auch Hauptartikel: Apostel
Die geistlichen Führer der Neuapostolischen Kirche werden als Apostel bezeichnet. Das Ziel der neuapostolischen Christen ist es, bei der Wiederkunft Christi, die im Mittelpunkt des neuapostolischen Glaubens steht, in die ewige Gemeinschaft mit Gott geführt zu werden.
Die Apostel der Neuapostolischen Kirche verstehen sich als Nachfolger der ersten Apostel des Jesus von Nazaret. Sie verstehen sich als Botschafter, die zu den Menschen gehen, das Evangelium zu verkünden und sie auf Jesu Wiederkommen und das ewige Leben vorzubereiten[8]
Eschatologie
siehe auch Hauptartikel Eschatologie und Wiederkunft Christi
In der neuapostolischen Glaubenslehre wird ein weiterer Schwerpunkt auf die Eschatologie gelegt. Man erwartet die Wiederkunft Christi und anschliessende Endzeitereignisse in der Gegenwart. Diese eschatologischen Vorstellungen werden besonders mit dem Apostelamt verknüpft; die Wiederaufrichtung des Apostelamtes selbst ist schon ein eschatologisches Zeichen.[2][3]
Nach dem Verständnis der Neuapostolischen Kirche ist das Apostelamt heilsnotwendig, um die Wiederkunft Jesu Christi mit anschließender „Hochzeit im Himmel“ mitzuerleben[9]. Diese ist allerdings nur den in der Bibel genannten 144.000 Auserwählten möglich, wobei diese Zahl symbolisch zu sehen ist[10][11]. Das bedeutet nicht, dass nicht andere Gläubige vor Gott Gnade finden können. Einen Absolutheitsanspruch hat die Kirche laut eigener Auffassung nicht[12]. Es wird betont, dass das Apostelamt nur bis zur Wiederkehr Christi wirken soll[13]. Für die Frage, wer im Endgericht Heil erlangen wird, spielt das Apostelamt keine Rolle. Diese Feststellung ist wichtig, weil große Teile der Christenheit auf das Endgericht warten. Zu deren Glaubenshaltung steht die Neuapostolische Kirche laut eigener Einschätzung nicht im Widerspruch.
Sakramente
Die Neuapostolische Kirche kennt drei Sakramente: Heilige Taufe, Heiliges Abendmahl und Heilige Versiegelung.
Taufe und Versiegelung werden an jedem Mitglied einmal vollzogen und gelten als heilsnotwendig[14] - vorbehaltlich der souveränen Entscheidung Gottes. Beide Sakramente zusammen bewirken die „Wiedergeburt aus Wasser und Geist" (vgl.Joh 3,5) und vermitteln die „Gotteskindschaft“. Durch die Taufe wird nach neuapostolischem Verständnis „die erste und grundlegende Gnadenmitteilung an dem Menschen, der an Christus glaubt“ vollzogen. Sie bewirkt außerdem die Abwaschung der „Erbsünde“. Die Versiegelung (Taufe mit Heiligem Geist) wird als Übermittlung der Gaben des Heiligen Geistes verstanden und bewirkt erst die „Gotteskindschaft“, d. h. die Mitgliedschaft in der Kirche. Kindstaufen werden durchgeführt.[15] Dabei übernehmen die Eltern die Verantwortung für die Glaubensvermittlung an das Kind bis zu der Konfirmation. Bei der Konfirmation wird diese VErantwortung der Eltern dann an das Kind bzw. den Jugendlichen übertragen. [16]
Das Abendmahl wird in jedem Gottesdienst gefeiert, dazu werden ausschließlich Hostien mit drei Weinflecken verwendet. Dies hat ihren Ursprung in der Geschichte der Kirche[17]. Am Abendmahl nehmen auch Kinder teil.
Entschlafenenwesen
Siehe auch Hauptartikel : Entschlafenenwesen
Eine konfessionelle Besonderheit bietet die Lehre über Verstorbene. Dreimal jährlich findet ein „Gottesdienst für Entschlafene“ statt, bei welchem den Seelen verstorbener Menschen die Sakramente der Neuapostolischen Kirche gespendet werden[18] (stellvertretend an zwei Amtsträgern durch einen Apostel).
Das Abendmahl wird in gleicher Weise jeden Sonntag in Gottesdiensten, die von Bezirksaposteln oder vom Stammapostel geleitet werden, verstorbenen „Berechtigten“ (die vor Gott Gnade gefunden haben) gespendet.
Die Bibel
Siehe auch Hauptartikel: Bibel
Der Bibel wird eine besondere Autorität zugeschrieben, da sie durch vom Heiligen Geist inspirierte Menschen geschrieben wurde.[19] In deutschsprachigen Ländern wird die Lutherbibel verwendet. Bis 1997 wurde die Revision aus dem Jahre 1912 verwendet. Erst 1998 wurde der Umstieg auf die Revision von 1984 durchgeführt. Ab dem Jahr 2019 wird die jüngste Revision der Lutherbibel aus dem Jahr 2017 verwendet. Das Apostelamt hat als Lehramt über die richtige Auslegung zu wachen[19].
Die Bezirksapostelversammlung Nizza vom 22. bis 24. September 2004 bekräftigte erneut, dass die Bibel als religiöse Grundlage der Lehre der Neuapostolischen Kirche anerkannt und gewertet wird. Normsetzend sind vor allem die Aussagen des Neuen Testaments, besonders die Worte Jesu und die Apostelbriefe. Aussagen über einzelne Bibelbücher oder Bibelstellen, aber auch die Aussagen der heute lehrenden Apostel und Amtsträger der Kirche müssen in der Heiligen Schrift einen konkreten Anhalt haben. Die Lehre und ihre Verkündigung dürfen nicht im Widerspruch zu den Aussagen in der Heiligen Schrift stehen.[20]
Verfassung und Aufbau
Kirchliche Ebenen
Strukturell-räumlich unterscheidet die Neuapostolische Kirche (analog zur römisch-katholischen Kirche und vielen Landeskirchen) verschiedene Ebenen.
Oberste Ebene
An der Spitze der Neuapostolischen Kirche steht der Stammapostel. Der Hauptsitz der NAKI (Neuapostolische Kirche International), als dem Verbund aller neuapostolischen Apostel, befindet sich in Zürich.[21]
Gebietskirchen
Siehe auch Hauptartikel: Gebietskirche und Neuapostolische Kirchen Deutschlands
Die Neuapostolische Kirche ist in Gebietskirchen aufgeteilt, die – rechtlich selbstständig – von Bezirksaposteln geleitet werden. Laut der Lehre haben Bezirksapostel kein besonderes Amt. Sie sind Apostel mit einem besonderen Leitungsauftrag[22]. Mehrere Gebietskirchen können von einem Bezirksapostel geleitet werden; sie werden dann als Bezirksapostelbereich bezeichnet. In Deutschland gibt zur Zeit vier Gebietskirchen in vier Bezirksapostelbereichen[23]. Die Gebietskirche Österreich gehört mit der Gebietskirche Schweiz zu einem Bezirksapostelbereich. Rechtlich sind die Gebietskirchen in Deutschland Körperschaften des öffentlichen Rechts[24], in der Schweiz ist sie ein Verein.[25]
Unterbezirke
Siehe auch Hauptartikel: Bezirk
Die Gebietskirchen sind in rechtlich unselbstständige Bezirke untergliedert, die ihrerseits in ebenfalls rechtlich unselbstständige Gemeinden aufgeteilt sind. Die Leitung eines Bezirkes bzw. einer Gemeinde obliegt einem Bezirks- bzw. Gemeindevorsteher. Zehn bis dreißig Gemeinden bilden einen Bezirk. Ein Apostel und ein Bischof betreuen in der Regel drei bis sechs Bezirke.[26]
Gemeinde
Siehe auch Hauptartikel: Gemeinde
Die unterste Ebene, als kleinste Einheit, ist die (Orts-)Gemeinde. Die Kirchengemeinden sind rechtlich unselbständig und werden von einem Vorsteher geleitet.
Amtsträger und deren Hierachie
Siehe auch Artikel: Amt und Amtsträger
Fundamental ist für die Neuapostolische Kirche das Apostelamt. Gemäss der neuapostolischen Glaubenslehre gehen daraus alle Ämter hervor[27]. Im Laufe der Geschichte entwickelte sich in der neuapostolischen Kirche ein (heute relativ) streng hierachische Ämterstruktur.
Die Hierarchie umfasst in absteigender Reihenfolge drei Amtsgruppen:
- Apostel: Stammapostel, Bezirksapostel, Apostel;
- Priesterliche Ämter: Bischof, Bezirksältester, Bezirksevangelist, Hirte, (Gemeinde-)Evangelist, Priester;
- Diakone: Diakon (bis 2002 auch noch Unterdiakon).
Die Ordination von Ämtern erfolgt ausschließlich durch Apostel an Männern. Die Kirche unterscheidet Amt, Beauftragung und Ernennung. Beauftragungen und Ernennungen betreffen Funktionen in der Struktur (Gemeinde-, Bezirksvorsteher, Lehrtätigkeiten oder Fachrichtungen (Musik)). und setzten nur teilweise eine Ordination voraus. [28]
Alle Amtsträger sind Männer und haben bis auf Einzelfälle keine theologische Ausbildung; sie arbeiten bis zur Stufe des Bezirksältesten in der Regel ehrenamtlich. Bischöfe und Apostel (Stammapostel, Bezirksapostel und Apostel) sind oftmals Angestellte der Kirche.
Stammapostel
Siehe auch Hauptartikel: Stammapostel
An der Spitze der Neuapostolischen Kirche steht seit dem 19. Mai 2013 Stammapostel Jean-Luc Schneider. Er ist der neunte Stammapostel seit Gründung der Kirche. Der Stammapostel leitet die Kirche von ihrem Hauptsitz in Zürich aus und entscheidet über alle Angelegenheiten, die die Gesamtkirche betreffen, vornehmlich in Fragen der Lehre und Seelsorge. Zur Entscheidungsfindung bedient er sich der Bezirksapostelversammlung oder anderer von ihm eingesetzter Gremien.[29] Stammapostel der Neuapostolischen Kirche waren:
- 1897–1905 Friedrich Krebs
- 1905–1930 Hermann Niehaus
- 1930–1960 Johann Gottfried Bischoff
- 1960–1975 Walter Schmidt
- 1975–1978 Ernst Streckeisen
- 1978–1988 Hans Urwyler
- 1988–2005 Richard Fehr
- 2005–2013 Wilhelm Leber
- seit 2013 Jean-Luc Schneider
Bezirksapostel und Apostel
Siehe auch Hauptartikel: Bezirksapostel und Apostel
Dem Stammapostel unterstellt sind die Bezirksapostel. Sie leiten die jeweiligen Gebietskirchen. Ihnen sind weitere Apostel zugeordnet.In der Regel steht einem Bezirksapostel in seiner Gebietskirche ein oder mehrere Apostel zur Seite, um apostolische Handlungen in den Gemeinden der Gebietskirche durchzuführen. Gemeinsam mit dem Stammapostel sorgen sie für die weltweite Einheit der Glaubenslehre und der Seelsorge. Der Stammapostel und die Bezirksapostel kommen regelmäßig zu den sogenannten Bezirksapostelversammlungen zusammen, um Kirchenangelegenheiten von internationaler Bedeutung zu beraten. Alle drei Jahre findet eine internationale Vollversammlung sämtlicher Apostel statt.
weitere überregional tätige Ämter
Bei der Erfüllung regionaler Aufgaben helfen den Aposteln Bischöfe, Bezirksälteste und Bezirksevangelisten. Diese sind oftmals über die Gemeinde hinaus tätig und betreuen administrativ und seelsorgerisch mehrere Gemeinden.
Gemeindeämter
Das Zentrum des kirchlichen Lebens sind die einzelnen Gemeinden. Für die Leitung der Gemeinden werden priestlerliche Ämter als Gemeindevorsteher beauftragt. Diese Gemeindevorsteher werden von weiteren Priestern sowie Diakonen unterstützt.[28]
Beauftragungen und Ernennungen
Die Neuapostolische Kirche kennt in der Amtsgruppe der Apostel die Beauftragung (Tätigkeit ohne Ordination) als „Bezirksapostelhelfer“; bei den priesterlichen Ämtern die Beauftragung als Vorsteher (Leiter) einer Gemeinde (regulär wird dazu ein priesterliches Amt beauftragt) bzw. eines Bezirkes (in der Regel Bezirksälteste/Bezirksevangelisten)[28]. Eine weitere Besonderheit im Apostolat der NAK stellt der Stammapostelhelfer dar: Zur Unterstützung des amtierenden Stammapostels wird ein Apostel in diese Funktion ordiniert. In der Vergangeheit verband sich damit oft die Nachfolge des amtiernden Stammapostels.
Lehrtätigkeiten in der Vorsonntagsschule (Kinder bis 6 Jahren), der Sonntagsschule, im Religions- und Konfirmandenunterricht sowie (auch leitende) Aufgaben im Musikwesen nehmen Männer und Frauen gleichermaßen wahr.
In einzelnen Gemeinden und Bezirken übernehmen Frauen auch Aufgaben aus dem Tätigkeitsbereich eines Diakons. In manchen Gegenden wurden bis vor wenigen Jahren auch Diakonissen offiziell beauftragt.
Jeder Funktionsträger unterliegt in seinem Handeln für die Neuapostolische Kirche auch in Details oft noch den Weisungen des höhergeordneten Amts- bzw. Funktionsträgers. Während über organisatorische Fragen durchaus auch diskutiert wird, sind Fragen, die den Glaubensinhalt und die damit verbundenen Glaubenslehren betreffen, nicht ausdiskutierbar und keine Ansichtssache. Verbreitungen anderer oder verfälschter Lehren von Amtsträgern der Neuapostolischen Kirche werden nicht toleriert. So, wie das in der Regel in allen Kirchen und christlichen Glaubensgemeinschaften gehandhabt wird. In einem solchen Fall kann ein Amtsträger, wenn es zu keiner Übereinkunft kommt, sein Amt verlieren. Amtsinhaber können sich von ihrem freiwillig übernommenen Auftrag vorübergehend beurlauben lassen oder ihn niederlegen.
Geschichte
Siehe Hauptartikel Geschichte der Neuapostolischen Kirche
In den 1830er Jahren kam es zu Weissagungen und Apostelrufungen, den ersten Gemeindegründungen der "Katholisch Apostolischen Gemeinde" (KAG) und schließlich verfassten die Apostel das Testimonium, das Glaubenszeugnis, das an die geistlichen und weltlichen Mächtigen der damaligen Zeit geschickt wurden.
Nachdem es dann Meinungsverschiedenheiten in der Lehre und eine umstrittene Apostelrufung gab, trennte sich die Hamburger Gemeinde ab und die Allgemeine christliche apostolische Mission (AcaM) entstand und nach einer weiteren Meinungsverschiedenheit daraus dann die Apostolische Gemeinde (aus der sich dann die heutige Neuapostolische Kirche entwickelt hat).
Publikationen
Publikationen der Neuapostolischen Kirche
- 100 Jahre Neuapostolische Kirche 1863–1963; Verlag Friedrich Bischoff, 1963
- Hausregeln für die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche; Verlag Friedrich Bischoff, 1997
- Der Jenseitsglaube der neuapostolischen Christen; Verlag Friedrich Bischoff, 2005
- Katechismus der Neuapostolischen Kirche; Verlag Friedrich Bischoff
- Geschichte der neuapostolischen Kirche; Verlag Friedrich Bischoff
Publikationen über die Neuapostolischen Kirche
- Andreas Fincke: Kompaktinfos: Die Neuapostolische Kirche; Berlin, 2006 (PDF; 42 KB)
- Andreas Fincke: Die Neuapostolische Kirche im Umbruch. Zwischen Wachstum und Reformstau; Berlin 1999;
- Friedrich Wilhelm Haack: Neuapostolische Kirche; 19977; ISBN 3-583-50617-0
- Rüdiger Hauth (Hrsg.): „… neben den Kirchen“; 1995; S. 252–262; ISBN 3767380129
- Manuela Martinek: Die Neuapostolische Kirche in Deutschland; 1998; ISBN 3-9802994-8-1
- Helmut Obst: Die Neuapostolische Kirche. Die exklusive Endzeitkirche?; 2002; ISBN 3761549458
- Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit – Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts; Göttingen 2000; ISBN 3-525-55438-9
- Katja Rakow: Neuere Entwicklungen in der Neuapostolischen Kirche. Eine Dokumentation des Öffnungsprozesses; Berlin 2004; ISBN 3-89998-036-0
- "Tagungsband - Treffen in Coswig 2008" Die apostolischen Gemeinden im Umbruch - 1863 bis 1900, EPS 21.0004, Edition Punctum Saliens, Nürtingen 2008
- "Tagungsband - Treffen in Netzschkau 2009" Aufbau, Ausbau, Trennungen. Die Entwicklung der apostolischen Gemeinschaften im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts., EPS 21.005, Edition Punctum Saliens, Nürtingen 2009
- "Tagungsband - Treffen in Bielefeld 2010" Kirche auf dem Weg - die apostolischen Gemeinschaften im Verlauf des 20. Jahrhunderts, ISBN 978-3-939291-06-0, Edition Punctum Saliens, Bielefeld 2010
Nachweise
- ↑ http://www.nak.org/de/150-jahre/
- ↑ 2,0 2,1 KNK 10.1, http://www.nak.org/de/katechismus/10-die-lehre-von-den-zukuenftigen-dingen/101-die-wiederkunft-jesu-christi/
- ↑ 3,0 3,1 KNK 4.4.9: 9. Glaubensartikel: http://www.nak.org/de/katechismus/2-das-glaubensbekenntnis/24-das-neuapostolische-glaubensbekenntnis/249-der-neunte-glaubensartikel/
- ↑ http://www.nak.org/de/kennenlernen/vision-und-mission/
- ↑ http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/all/emblem/
- ↑ http://www.nak.org/de/nak-weltweit/
- ↑ http://www.nak.de/zahlen.html
- ↑ http://www.nak.org/de/katechismus/7-das-amt/74-das-apostelamt/
- ↑ http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/H/heilsnotwendigk/
- ↑ http://www.nak.org/de/news/news-display/article/12707/
- ↑ http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/H/hundertvierundv/
- ↑ http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/E/exklusivitaet/
- ↑ http://www.nak.org/de/katechismus/2-das-glaubensbekenntnis/24-das-neuapostolische-glaubensbekenntnis/244-der-vierte-glaubensartikel/
- ↑ http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/H/heilige-versieg/
- ↑ http://www.nak.org/de/kennenlernen/drei-sakramente/
- ↑ http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/K/konfirmation/
- ↑ https://nac.today/de/157547/672296
- ↑ http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/G/gottesdienste-f-1/
- ↑ 19,0 19,1 Unsere Familie Spezial, Lehre und Erkenntnis I, S. 22 f.
- ↑ nak.org: BAP-Versammlung in Nizza, 22.–24. September 2004
- ↑ nak.org: Neues Verwaltungsgebäude NAKI 2002
- ↑ http://www.nak.org/de/news/news-display/article/19676/
- ↑ http://www.nak.de/
- ↑ https://www.nak-nordost.de/impressum
- ↑ http://www.nak.org/de/kennenlernen/strukturen-und-amtsaufgaben/bezirksapostelbereiche/
- ↑ http://www.nak.org/de/kennenlernen/strukturen-und-amtsaufgaben/bezirksapostelbereiche/
- ↑ http://www.nak.org/de/katechismus/7-das-amt/75-entwicklung-der-aemter-aus-dem-apostelamt/
- ↑ 28,0 28,1 28,2 http://www.nak.org/de/news/offizielle-verlautbarungen/article/19676/
- ↑ nak.org: Neuapostolische Kirche International: NAK von A bis Z. Stammapostelamt