Manipel
Der Manipel (von lat. manipulus) ist ein liturgisches Gewand katholisch-apostolischer Geistlicher während des Kommuniondienstes.
Geschichte
Ursprünglich war der Manipel eine Art Schweiß-, Hand- oder Mundtuch. Später wurde aus ihm ein Etikettetuch, mit dem der Römische Kaiser durch Fallenlassen das Zeichen für den Start der Zirkusspiele gab. Ob es auch als Etikettetuch, d. h. als Zeichen feiner Sitte von den Klerikern der frühen Christen übernommen wurde, oder ob es von Anfang an als Insignie dieser diente, ist nicht abschließend geklärt.
Spätestens ab dem 11. Jh. war der Manipel jedoch endgültig Rangabzeichen der höheren Kleriker (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof). Subdiakone wurden bei ihrer Weihe mit dem Manipel investiert. Schon zu dieser Zeit hatte er aber seinen ursprünglichen Sinn verloren und war zum bloßen Zierstreifen geworden. Er galt – da aus einem Schweißtuch entsprungen – auch als liturgisches Symbol von Mühe, Arbeit und Schweiß im priesterlichen Amt.
Form, Trageweise und Gebrauch
Der Manipel ist streifenförmig und wird am linken Handgelenk getragen, d. h. über den Arm so gelegt, dass die Enden gleich lang herunterhängen. In seiner Form ähnelt er so der längeren, weil über den Schultern getragenen Stola.
Der Manipel wurde vom katholisch-apostolischen Klerus, Priester und Engel) benutzt. Zum Abwischen des Kelches bei der Ausspendung desselben versehen sich der Celebrant und die den Kelch bedienenden Assistenten vor Beginn des Kommuniondienstes mit Manipeln, die vom Stoff der Kasel oder von weißem Leinen gefertigt mit Kreuzen oder anderen Stickereien verziert und darauf eingerichtet sind, am linken Arm befestigt zu werden, jedenfalls aber an der inneren Seite ein zum eigentlichen Gebrauche dienendes Stück von weichem feinen Leinen haben müssen, welches leicht abgelöst, gewechselt und gewaschen werden kann.
Mit dem Manipel wurde jeweils die linke Hand verhüllt, wenn man damit liturgische Geräte (Abendmahlskelch, Hostienschale, und die liturgischen Bücher überreichte.