Siegfried Dannwolf

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Siegfried Dannwolf (* 17. Mai 1952 in Ludwigsburg) ist ein ehemaliger Priester der Neuapostolischen Kirche und unter anderem der Buchautor des Buches Gottes verlorene Kinder. Ein Ex- Priester der Neuapostolischen Kirche klagt an.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Siegfried Dannwolf war bis 1989 Priester der Neuapostolischen Kirche und trat 1992 aus der Kirche aus. Er wurde im neuapostolischen Glauben erzogen. Nach seiner Amtsniederlegung pflegte Dannwolf auch kurzzeitig Kontakte zur Apostolischen Gemeinde Wiesbaden e.V..

Siegfried Dannwolf gehörte in den 1990er Jahren wohl zu den prominentesten Kirchenkritikern der Neuapostolischen Kirche im deutschsprachigen Raum. Er wurde vor allem durch Vorträge, Veröffentlichungen und Medienauftritte bekannt. 1993 gründete er in Stuttgart eine Selbsthilfegruppe für NAK-Aussteiger.

Dannwolf ist geschieden, engagiert sich in der Politik und lebt in Kornwestheim mit einer Lebensgefährtin zusammen. Aus seiner Ehe hat er zwei Söhne. [1]

Ordinationen

Werke

  • Siegfried Dannwolf: Gottes verlorene Kinder. Ein Ex-Priester der Neuapostolischen Kirche klagt an. Gütersloher Verlagshaus, 1996. ISBN-13: 978-3579011318.
  • Siegfried Dannwolf, Joachim Gerbert, Bernd Stöhr: Raus aus dem Bann: Über Anspruch und Wirklichkeit der Neuapostolischen Kirche, ihres Glaubenssystems und dessen Wirkungen. Lachesis, 1995. ISBN-13: 978-3980407618

Buchkritik

Kirchensprecher Peter Johanning schreibt 1996 in einer Buchkritik über "Gottes verlorene Kinder.":

„Das Buch ist besser als seine Vorgänger, vor allem deshalb, weil es die persönlichen Lebenserinnerungen in einer gekonnt emotionalen Sprache schildert. Dannwolf schreibt umgangssprachlich bis anspruchsvoll. Die einzelnen Kapitel bieten dramaturgische Effekte, sie wirken inszeniert und steigern sich von Kapitel zu Kapitel. Allein die sog. "Inquisitionsgespräche" bieten dem außenstehenden Leser alle Klischees, die man heutzutage gemeinhin mit Sekten in Verbindung bringt. Der Autor bietet Insiderwissen und spricht besonders an dieser Stelle seines Buches die Sprache des Zeitgeistes in Reinkultur. Schon der Titel des Buches weckt Lust auf mehr Information und obgleich Dannwolf bemerkt: "Dieses Buch soll keine persönliche Anklageschrift sein." (Zitat 3, Seite 9). gelingt es ihm nicht, die persönliche Ebene zu verlassen. Er packt Erlebnis auf Erlebnis, geschickt inszeniert und verallgemeinert damit seine persönliche Hemisphäre und setzt sie gleich mit der Neuapostolischen Kirche schlechthin. Diesen Vorwurf der Verallgemeinerung wird man ihm wohl machen müssen: Aus dem subjektiven Erleben werden scheinbar objektive Schuldzuweisungen abgeleitet.“

Allgemeine Kritik

An Dannwolfs Aussagen wurde in der Vergangenheit sowohl von Seiten der Neuapostolischen Kirche als auch von Aussenstehenden Kritik geübt.

Jürgen Sarfert, der Öffentlichkeitsbeauftragte der NAK Süddeutschland, äußerte auf Anfrage der Stuttgarter Zeitung, Danwolf trage seit Jahren die gleichen Vorwürfe vor. Er verkenne aber, dass sich seit seinem Austritt viel in der Kirche getan habe.

Auch von ausserhalb werden Dannwolfs Aussagen zeitweilig kritisch gesehen. Beispielsweise druckte die Stuttgarter Zeitung am 25. November 2004 unter der Überschrift „Bedenklicher Bericht“ als Reaktion auf den Zeitungsartikel „Angst vor dem großen Loch macht den Ausstieg schwer“ der Stuttgarter Zeitung am 20. November 2004 einen Leserbrief ab. In dem vierspaltigen Artikel berichtete die Zeitung über den schwierigen Ablösungsprozess des Siegfried Dannwolf von der Kirche. Im Leserbrief des Diplom-Physikers und Professors a.D. Dieter A. E. Ehlermann äußerte dieser, er kenne die neuapostolische Glaubenslehre nicht und „habe darüber hinaus auch keinen Anlass, fragwürdige Praktiken irgendeiner Religionsgemeinschaft zu verteidigen“. In seiner Zuschrift kritisierte er aber, dass in dem Beitrag nur die Äußerungen einer einzelnen Person angeführt worden seien. Offenbar sei „nichts an dem Artikel sorgfältig recherchiert“. Er jedenfalls finde den Bericht „bedenklich“. Auch in anderen Kirchen gebe es nach Ehlermann Vorgaben für Predigten. Weiterhin äußerte Ehlermann auch die Frage, warum man nicht auch an ein „Erwähltsein“ glauben dürfen, schließlich seien doch auch die Juden „das erwählte Volk Gottes“. [2]

Einzelnachweise