Damaskuserlebnis
Das Damaskuserlebnis ist im 9. Kapitel der Apostelgeschichte des Lukas zu finden und beschreibt die Bekehrung des Saulus vom Verfolger der Kirche Christi zu einem Diener in diesem Werk.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Der spätere Apostel Paulus schrieb im 1. Korintherbrief über die Zeit als Saulus folgende Worte:
„Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe. [1]“
Saulus wird erstmals im Zusammenhang mit der Steinigung des Diakons Stephanus erwähnt. Er war als Jüngling Zeuge dieser Tat und ihm wurden die Kleider von Stephanus vor die Füße gelegt. Laut der Aussage der Apostelgeschichte fand er an seinem Tod Wohlgefallen. [2] Die Volxbibel beschreibt diesen Satz wie folgt:
„Saulus verfolgte diesen Mord an Stephanus und war mit allem einverstanden. Am gleichen Tag begann die große Jagd in Jerusalem auf alle, die sich zu den Christen zählten. Die ganze Gemeinde floh in das Umland in die Dörfer in der Gegend von Judäa und Samarien. Nur die Apostel blieben in der Stadt. [3]“
Saulus begann danach, die Christen selbst zu verfolgen und versuchte, die Christen zu vernichten, er ließ Männer und Frauen verhaften und drang mit Gewalt in ihre Häuser ein. [4] Die Apostelgeschichte beschreibt Saulus als Monster, der Christen mit Mord- und Totschlag bedroht. [5] Daneben ging er zu einem Hohepriester, ließ sich eine Vollmacht für die Verfolgung in Damaskus ausstellen und machte sich auf den Weg nach Damaskus. [6]
Das Erlebnis in der Apostelgeschichte
Auf dem Weg dorthin wurde er von gleißendem Licht umringt und fiel hin. Er hörte eine Stimme, die ihn direkt ansprach:
„Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: HERR, wer bist du? Der HERR sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel zu lecken (d.h.: auszuschlagen). Und er sprach mit Zittern und Zagen: Herr, was willst du, daß ich tun soll? Der Herr sprach zu ihm: Stehe auf und gehe in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst. [7]“
Die Begleiter von Saulus sahen dieses Licht nicht, stattdessen hörten sie diese Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien. [8] Saulus war für drei Tage blind und musste an der Hand nach Damaskus geführt werden. [9]
Ananias, ein Jünger von Jesus Christus, erhielt den Auftrag, Saulus zu heilen. [10] Über Saulus hatte Ananias schon viele üble Geschichten gehört, aber er erhielt von Jesus folgende Antwort:
„Gehe hin; denn dieser ist mir ein auserwähltes Rüstzeug, daß er meinen Namen trage vor den Heiden und vor den Königen und vor den Kindern von Israel. Ich will ihm zeigen wieviel er leiden muß um meines Namens willen.[11]“
Ananias ging in das Haus von Judas in einer Gasse namens die Gerade und heilte ihn mit folgenden Worten:
„Lieber Bruder Saul, der HERR hat mich gesandt (der dir erschienen ist auf dem Wege, da du her kamst), daß du wieder sehend und mit dem heiligen Geist erfüllt werdest. [12]“
Der biblische Bericht sagt über Saulus, dass es ihm wie Schuppen von den Augen fiel und dass er wieder sehend war. Er ließ sich taufen und blieb für einige Zeit bei Jüngern der Stadt Damaskus und ließ sich im christlichen Glauben unterrichten. [13]
Das Erlebnis im Galaterbrief
Im 1. Galaterbrief schreibt Paulus selbst über das Damaskuserlebnis mit folgenden Worten:
„Da es aber Gott wohl gefiel, der mich von meiner Mutter Leibe an hat ausgesondert und berufen durch seine Gnade, daß er seinen Sohn offenbarte in mir, daß ich ihn durchs Evangelium verkündigen sollte unter den Heiden: alsobald fuhr ich zu und besprach mich nicht darüber mit Fleisch und Blut, kam auch nicht gen Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog hin nach Arabien und kam wiederum gen Damaskus. [14]“
Nachfolge von Saulus
Saulus begann schließlich selbst über Jesus Christus an den Schulen (Synagogen) zu unterrichten. Dieser Augenblick veränderte sein Leben und er wurde zum Apostel.
Sprichwörtlicher Gebrauch des Erlebnisses
Der Begriff „Damaskuserlebnis“ wird sprichtwörtlich für ein Ereignis verwendet, bei dem eine Person ihre Einstellung und ihr Verhalten zum Positiven verändert. Der Volksmund spricht häufig von einem "Schlüssel"- oder "Aha-Erlebnis".
Das Erlebnis wird auch in der Redewendung "vom Saulus zum Paulus" verwendet, was bedeutet, dass sich jemand sehr verändert hat. Diese Redewendung basiert aber wohl auf einem Irrtum, Saulus hat seinen Namen noch für einige Zeit behalten und sich erst später (in Apostelgeschichte Kapitel 13 Vers 9) in Paulus umbenannt.
Referenzen
- ↑ 1. Kor. 15 Vers 9
- ↑ Apgs. 7 Vers 58ff. + Apgs. 8 Vers 1
- ↑ http://wiki.volxbibel.com/Apostelgeschichte_8 abgerufen am 26. Juli 2012
- ↑ Apgs. 8 Vers 3
- ↑ Apgs. 9 Vers 1
- ↑ Apgs. 9 Vers 2 + 3
- ↑ Apgs. 9 Vers 4 - 6
- ↑ Apgs. 9 Vers 7
- ↑ Apgs. 9 Vers 8 + 9
- ↑ Apgs. 9 Vers 10 -13
- ↑ Apgs. 9 Vers 15 + 16
- ↑ Apgs. 9 Vers 17
- ↑ Apgs. 9 Vers 18 + 19
- ↑ 1. Gal. 1 Vers 15 - 17