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Schulchor (Berlin)

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[[Datei:1-AP_Martin_LAX.JPG|thumb|right|250px|Gründer des Berliner Schulchores Apostel Martin Lax (1923-1934)]]
[[Datei:2-Emanuel_Gohle.JPG|thumb|right|250px|Der Berufsmusiker Bruder Emanuel Gohle]]
[[Datei:3-Max_Hölting.JPG|thumb|right|250px|Der erste Dirigent Diakon Max Hölting]]
[[Datei:4-29.06.1924_Erstes_Sängerfest.JPG|thumb|right|250px|Erstes Sängerfest am 29.06.1924 am Eberswalder Wasserfall (Bruder Schüler dirigiert)]]
[[Datei:5-Sängerausweis.JPG|thumb|right|250px|Die ersten Sängerausweise]]
[[Datei:6-1984_m._Bez.AP_Arno_Steinweg.JPG|thumb|right|250px|1984 Bezirksapostel Arno Steinweg im Kreis von Geschwistern, die 1924 an der ersten Schulchor-Übungsstunde teilgenommen haben]]
 
Der '''Berliner Schulchor''' ist ein traditionsreicher neuapostolischer [[Chor]] der [[Gebietskirche Berlin-Brandenburg]].
== Entstehungsgeschichte ==
In vielen Bezirken hat der Chorgesang eine lange Tradition. So auch im Bereich der Gebietskirche Berlin-Brandenburg. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts bildeten sich in den damals jungen Gemeinden erste Chöre. Sangesfreudige Geschwister fanden sich zusammen, um die Gottesdienste zu umrahmen. Das Einüben der Lieder erfolgte je nach Temperament, Interpretation und den musikalischen Fähigkeiten der Dirigenten. Somit trugen die einzelnen Chöre die Lieder sehr unterschiedlich vor.
 
Unterstützung erhielten die Berliner Gemeindechöre durch den Berufsmusiker Emanuel Gohle, der 1897 in Berlin versiegelt wurde. Den Auftrag erhielt er etwa 1901 vom damaligen Stammapostel [[Friedrich Krebs]]. Bezirksapostel [[Ernst Traugott Hallmann]] erweiterte 1906 den Auftrag an Bruder Gohle, indem er in bat, auch Lieder für Chor- und Gemeindegesang zu komponieren.
 
Ab 1923 war Bezirksapostel [[Martin Lax]] für die Gemeinden Berlins zuständig und ihm gefiel die eingangs beschriebene unterschiedliche Singweise der Chöre nicht. Es war sein Wunsch, die Dirigenten zu schulen, um eine etwa gleiche Auslegung und somit einheitliche Vortragsweise der Lieder zu gewährleisten. Er berief im Februar und am 21. März 1924 je eine Dirigentenversammlung ein und prägte dabei den Begriff "Schulchor". Der sollte sich aus begabten Sängerinnen und Sänger zusammensetzten, deren Zahl je nach Größe der Gemeinden bzw. der Chöre prozentual festgelegt wurde. Der 1924 erblindete Diakon [[Max Hölting]] aus der Gemeinde Berlin- Südost wurde vom Bezirksapostel zum Hauptdirigenten aller Berliner Chöre eingesetzt und damit auch zum Leiter des neugegründeten Berliner Schulchores. An der ersten Übungsstunde nahmen rund 500 Sänger(innen) teil. Bezirksapostel Lax erläuterte ihnen den Zweck des Zusammenseins und stellte ihnen den Schulchordirigenten vor. Entsprechend den damaligen Ältestenbezirken setzte er weitere fünf Bezirksdirigenten zur Unterstützung von Bruder Hölting ein. Das erste vom Schulchor eingeübte Lied war: "O, komm mit mir, ich will dich leise führen in eines holden Gartens Zauberland" (GB 197; neues GB Nr.: 111).
 
Die Art und Weise des Übens war für alle Sänger (innen) etwas völlig Neues. Bruder Hölting erwarb sich rasch das Vertrauen der Dirigenten, die sich willig unter seine Leitung stellten, und das der Sänger(innen). Sein oberstes Bestreben war, ihnen Sinn und Feinheiten eines Liedes nach Melodie und Text nahe zu bringen, damit es "mit Seele" gesungen werde. Er sagte oft: "Allein was aus der Seele kommt, kann wieder die Seele erreichen und sie zum Klingen bringen." Ein weiteres zitiertes Wort von Max Hölting bringt seine Einstellung zu dieser Mitarbeit ebenfalls deutlich zum Ausdruck: "Der Chor kann technisch noch so vollkommen sein, wenn er nur für das Ohr, nicht aber für das Herz singt, so hat er seinen Sinn für uns verloren." Die Aufgabe des Schulchores war damit klar umrissen; eine einheitliche, aber nicht schablonenhafte Singweise der Lieder in allen Chören zu erzielen. Die Dirigenten sollten das im Schulchor Erlernte in den Gemeindechören umsetzten und festigen. Max Hölting war auch ein begnadeter Komponist und hat viele Lieder für unsere Chöre geschaffen, die zum Teil heute noch gesungen werden.
== Singen vor Publikum ==
Bereits 1931 hatte sich zu den Übungsstunden des Schulchores eine immer größer werdende Zuhörergruppe aus interessierten Geschwistern gebildet. Nach der schweren Erkrankung des Bezirksapostels Lax 1933 übernahm Bezirksapostel [[Arthur Landgraf]] ab Juli [[1934]] die Betreuung des Apostelbezirkes Berlin. Als ehemaliger Sänger hatte er ein weites Herz für die Arbeit des Schulchores und erweiterte dessen Aufgaben. Er gestattete ab 1935 allen Interessenten und Gästen die Schulchorübungsstunden als Zuhörer zu besuchen. Weiterer Dirigent war unter anderem auch [[Kurt Westphal]].
Der Berliner Schulchor == Eine Zwangspause ==Auf Grund der politischen Verhältnisse wurde im Jahr 1924 gegründetgegen Ende der 30er Jahre nicht nur die Arbeit der Kirche, sondern auch die des Schulchores immer mehr eingeschränkt. Ursache war, dass dem damaligen Bezirksapostel [[Martin Lax]] Durch die unterschiedlichen Interpretationen von Liedern durch Einberufung vieler Männer zum Wehrdienst ging die Gemeindechöre nicht gefielenZahl der Sänger deutlich zurück. Durch Es traten gezwungenermaßen Pausen zwischen den Übungsstunden ein. Im Mai 1943 fand vermutlich die letzte Zusammenkunft vor dem Kriegsende statt.== Ein Neubeginn ==Nach dem Stand der bisherigen Recherche traf sich der Schulchor sollte erreicht werdenam 17. Juni 1946 zu seiner ersten Übungsstunde nach dem Krieg in der Gemeinde Charlottenburg. Die Fenster waren nur notdürftig vernagelt, dass der Wind pfiff durch die Dirigenten Ritzen, und dazu wurde das Lied gesungen "Meister, es toben die Winde". Allmählich verbesserten sich auch die Verkehrsbedingungen, und so besuchten immer mehr Sänger(innen) sowie Zuhörer(innen) die Übungsstunden des Schulchores. Auf Grund dieses großen Zulaufs sah Bezirksapostel Landgraf 1947 keine andere Möglichkeit, als den Chor zu einer einheitlichen Vortragsweise der Lieder geschult wurdenteilen.
Der Von Juni 1948 bis Mai 1949 sperrte die Sowjetunion die Land- und Wasserwege für Personen sowie den Güterverkehr zwischen den Berliner Westsektoren und Westdeutschland. Das führte zu einer erneuten Pause der Schulchortätigkeit. Eine von zwei Ausnahmen war ein Singen am 21. März 1949 aus Anlass des 25ig jährigen Bestehens des Schulchores, wobei der erste Dirigent war[[ Schulchordirigent, Max Hölting]], weiterer Dirigent war unter anderem auch [[Kurt Westphal]]im Alter von 74 Jahren auf eigenen Wunsch in den Ruhestand trat. Nachfolger wurde Diakon Walter Mienert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auch ein '''Jugendschulchor ''' gegründet und von Günter Brücher seit September 1955 stellvertretend geleitet. == Ein weiterer Einschnitt ==Dem Tod des Bezirksapostels Landgraf am 15. Dezember 1956 folgte ein weiterer Einschnitt in die Arbeit des Schulchores. Während der neue Bezirksapostel [[Wilhelm Schmidt]] für Berlin und Brandenburg zuständig war, wurde mit dem Apostelbezirk Mecklenburg und Vorpommern ein neuer Bereich gegründet, dem [[Herbert Tiedt]] als Bezirksapostel vorstand. In Folge schieden die Chöre aus, die zum neuen Apostelbezirk gehörten.== Zwei Schulungschöre ==Der Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 brachte für den Schulchor entscheidende Veränderungen. Da West-Berlin nun völlig isoliert war eine gemeinsame Probenarbeit , ergab sich die zwangsweise Teilung des Chores durch in Berlin-Ost und Berlin-West. Letzterem blieben die drei Schulchorgemeinden Schöneberg, Neukölln und Nordwest. Dort war weiterhin Diakon Mienert als Dirigent tätig. Der West-Berliner Schulchor begann am Montag 04. September 1961 mit einer Übungsstunde in Schöneberg. Völlig unerwartet starb Walter Mienert am Heiligen Abend desselben Jahres. Seine Nachfolge trat Priester [[Georg Kassow]] an. Er leitete den West-Berliner Schulchor bis zum 08. Mai 1981, an diesem Tag wurde er von Bezirksapostel Arno Steinweg in einer Feierstunde in den Ruhestand versetzt. An seiner Stelle trat Evangelist [[Günter Brücher]]. Brücher ist auch als Komponist bekannt. Seine Werke findet sich hauptsächlich im [[Berliner Anhang]], aber auch in der [[neuapostolische Chorliedersammlung]] (CB 73 "In schweren, dunklen Stunden" und CB 290 "Wo ich auch geh' und stehe"). Große Freude herrschte über den Mauerbau nicht mehr möglichBesuch von Stammapostel Hans Urwyler beim Schulchor in Schöneberg am 16. Mai 1987.== Berlin, DDR ==Wie in West-Berlin begann auch im Osten der Stadt im September 1961 wieder planmäßig die Schulchorarbeit. Trotz des Mauerbaus ging es fast wie gewohnt weiter. Der bis dahin als Stellvertreter von Diakon Mienert tätige Diakon Emanuel Malzahn übernahm den Schulchor existierte jedoch im DDR-Gebiet. Im Mai 1971 wurde Evangelist [[Bodo-Horst Behnke]] für den Ost-Berliner Schulchor Vizeschulchordirigent, im September 1978 übernahm er die Leitung als Hauptdirigent. Als erster Stammapostel besuchte [[Ernst Streckeisen]] am 24. August 1975 die DDR. Ab 1978 fanden Schulchorsingen in der neuen [[Neuapostolische Kirche Berlin-Lichtenberg|Kirche Berlin-Lichtenberg]] statt; in der Regel kamen dazu 800 Mitwirkende. Als "Rekord" gelten 1200 Sänger(innen) beim Besuch von Stammapostel [[Hans Urwyler]] mit allen Bezirksapostel am 09. September 1984.== Wiedervereinigung ==Am 05. Januar 1992 gliederte Stammapostel [[Richard Fehr]] das ehemals abgetrennte West-Berlin wieder in beiden Teilen den Apostelbezirk Berlin-Brandenburg ein. Bezirksapostel [[Fritz Schröder]] rief aus diesem Anlass am 20. Januar 1992 in [[Neuapostolische Kirche Berlin-Lichtenberg|Berlin-Lichtenberg]] die Schulchor- und Bezirksdirigenten zusammen. Das erste Zusammenwirken des geteilten Berlin weiterwiedervereinigten Berliner Schulchores erfolgte am 27. Januar 1992 in Lichtenberg unter der Leitung von Bodo-Horst Behnke. Ihn unterstützten die Vizeschulchordirigenten [[Dieter Bock]], [[Günter Brücher]] und Bruder Clauß. Am 29. März 1999 wurde Priester Dieter Bock 65 Jahre alt. Auf seinen Wusch hin verabschiedete ihn Bezirksapostel Schröder am Abend dieses Tages als Schulchordirigent.
== Weitere Chorgründungen ==Die Begeisterung der Mitwirkenden im Schulchor ermöglichte eine Erweiterung und Gründung zusätzlicher Chöre. So entstand schon 1924 ein 60 bis 70 Mann starker '''Dirigentenchor'''. Er wurde immer vom jeweiligen Schulchordirigent geleitet. Mit der Schulchorgründung entstand aus dem Kreis der Tenöre und Bässe auch ein 250 starker '''Männerchor'''. 1959 wurde auf Initiative des damaligen Leiters der Abteiling Musikalien im [[Verlag Friedrich Bischoff]], [[Bodo BehnkeHermann Ober]] war seit Mai 1971 stellvertretender Leiter des Ost, ein Gesamt-Berliner Schulchores, seit September 1978 dann '''Schallplattenchor''' gegründet. Zunächst kamen zwölf Sänger(innen) aus dem Westteil Berlins und 28 aus dem Ostteil zusammen. Sie wurden für die geplanten Aufnahmen besonders geschult. Durch den Bau der HauptdirigentBerliner Mauer wurde auch dieser Chor zerrissen. Im Er blieb fortan auf West-Berlin begrenzt und musste sich neu formieren. Er existierte bis 1994 und wurde mit der Ruhesetztung von Hermann Ober aufgelöst. Im Frühjahr 1949 bat Bezirksapostel Landgraf in einem Rundschreiben begabte jugendliche Sängerinnen bis zum 25. Lebensjahr, sich zu einem '''Mädchenchor''' zusammen zu schließen. Ein weiterer Berliner Schulchor war er dann VizeMädchenchor begann seine Tätigkeit im November 1968 unter der Leitung von Diakon Dieter Bock.== Orchester I (ehemals Berlin-DDR) ==Anlässlich eines Gottesdienstes für die Jugend im Ältestenbezirk Berlin-Ost hatten drei junge Brüder die Idee, mit ihren Instrumenten -Chorleiter an der Seite des langjährigen Hauptdirigenten [[Georg Kassow]]Blockflöte, bevor er Fagott und Kontrabass - aufzutreten. Nach einem Aufruf im Mai Jugendgottesdienst trafen sich am 13. April 1981 dessen Nachfolger wurdefünfzehn interessierte Geschwister zu einer ersten Probe. Im Dezember 1983 spielte das Orchester das erste Mal im Schulchor. Bezirksapostel [[Günter BrücherWilhelm Pusch]] ist auch als Komponist bekanntgab den Anstoß, das Orchester auf den gesamten Apostelbezirk auszudehnen. Zu seinem zehnjährigen Bestehen 1991 hatte das Orchester 44 Mitglieder, sein Repertoire umfasste 50 Titel. Seine Werke findet sich hauptsächlich Nachdem der Apostelbezirk Berlin-West wieder in den Apostelbezirk Berlin-Brandenburg eingegliedert worden war, gibt es in Berlin zwei Orchester: '''Orchester II (ehemals Berlin-West)''' Das Orchester in Berlin-West wurde im [[Berliner Anhang]]Januar 1976 ins Leben gerufen. Bruder Günter Klatt, Klavierstimmer und Orgelspieler, aber auch baute in Schmargendorf die bereits bestehende Instrumentalgruppe zu einem klingenden Orchester aus. Gegenüber den Streichern war die Bläsergruppe, die ab Mitte der [[neuapostolische Chorliedersammlung]] (CB 73 In schweren80er Jahre des Öfteren eigenständig eingesetzt wurde, unverhältnismäßig groß. Bis heute ist die Besetzung mit 30 bis 35 Mitgliedern relativ konstant geblieben.== Kinderorchester / Nachwuchsorchester ==Am 06. September 1991 begann das erste Kinderorchester im Apostelbezirk Berlin-Brandenburg mit der Probearbeit. Dazu hatten sich 32 Kinder mit ihren Eltern eingefunden. Zu einem ersten Einsatz kam das Kinderorchester am 10. Februar 1992, dunklen Stunden Dirigent war Diakon Burkhard Beyer. Bereits 1993 gestaltete das Kinderorchester Konzerte für Gäste und CB 290 Wo ich auch geh' bereitete in Senioren- und Pflegeheimen besondere Freude. Ein Höhepunkt war der Auftritt im großen Kindergottesdienst 1993 in Berlin-Lichtenberg. Auf Grund der großen Beteiligung und stehe)unter Berücksichtigung der Anfahrtswege für die zum Teil noch sehr jungen Mitglieder wurde das Orchester 1993 danach aufgeteilt.
Am 20. Januar 1992 wurden die beiden Berliner Schulchöre unter der Leitung der Dirigenten Behnke und Brücher wiedervereinigt.<ref>http://www.nak-berlin-brandenburg.de/index.php?id=13</ref>
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[[Kategorie: Berlin]]
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