James MacDonald
James MacDonald (* 11. Dezember 1800; + 2. Februar 1835) war eine der ersten Personen bei der die ersten Geistesgaben hervorbrachen.
Biografie
James MacDonald war der Zwillingsbruder von George MacDonald und der Bruder von Margaret MacDonald und mit der Familie von Donald Campbell und dessen Töchtern Mary Campbell und Isabella Campbell bekannt, bei denen sich ebenfalls die Geistesgaben gezeigt haben sollen.
Er war Schiffsbauer in Port Glasgow in Schottland und empfing im April 1830 zunächst die Gabe des Redens in Zungen (Sprachen) und dann auch die Gabe der Auslegung und in besonderem Maße die Gabe der Weissagung (Prophetie), die er und weitere Teilnehmer in Gebetsversammlungen ausübten.
Die Geistesoffenbarungen in Schottland waren die Frucht der Gebetsstunden, zu denen der Missionar Alexander John Scott, ein Mitarbeiter Edward Irving's, aufgefordert hatte.
Der Schreiber des Berichtes über „Die Entstehung des Werkes Gottes in unserer Zeit“ aus dem Englischen übertragen und den Gemeinden erzählt (Berlin 1896), erzählt dazu:
- „Eine der Schwestern, Marie (gemeint ist Mary Campbell) war schwer krank. Sie hatte Schwindsucht, und man sah ihren Tod voraus. Ganz ans Bett gefesselt, war sie unfähig, auch nur den Kopf vom Kissen zu heben. So hatte sie schon viele Wochen zugebracht. Eines Abends lag sie, ohne zu reden, im stillen Gebete vor sich hin. Zwei Freundinnen waren bei ihr. Da erhob sie sich plötzlich und trat auf ihre Füße. Zugleich sprach sie mit lauter Stimme in einer Sprache, die niemand verstehen konnte. Paulus nennt unter den Gaben des Heiligen Geistes „mancherlei Sprachen“ (1. Kor. 12,10). In der Korinthischen Gemeinde wurde sie reichlich ausgeübt, der Apostel gibt geradezu Regeln für den Gebrauch dieser unbekannten Sprachen. Diese Gabe wurde jetzt wieder gehört, von den Lippen Marie Campbells. Eine Kraft und eine Stärke, die nicht von ihr kam, erfüllte sie dabei und ließ sie diese seltsamen und geheimnisvollen Worte aussprechen. Dann legte sie sich wieder auf ihr Bett zurück, schwach und krank, wie sie vorher gewesen war. Am Nachmittag des 14. April 1830, einige Tage nach dem Vorfall, fühlte sich James MacDonald, einer von drei Geschwistern, bei denen sich die Gaben der Weissagung und des Zungenredens ebenfalls gezeigt hatten, vom Heiligen Geiste getrieben, an Mary Campbell zu schreiben und ihr im Namen Jesu Christi zu befehlen, aufzustehen und zu ihm zu kommen. Als Mary den Brief las, kam, wie sie nachher erzählt hat, die Kraft Gottes über sie. Sie richtete sich auf und verließ ihr Lager, ging zum Dampfschiff und fuhr zu ihm hinüber.
- Mary Campbell schrieb dem Prediger Story später: „Nach Empfang dieses Briefes hatte ich kaum die erste Seite gelesen, als es mich gänzlich übermannte. Ich legte den Brief einige Minuten zur Seite, aber ich hatte in meinem Geist keine Ruhe, bis ich ihn wieder nahm und weiter las. Während ich las, fiel jedes Wort mit Macht auf mich herab und als ich an den Befehl anlangte: „Stehe auf!" kam eine Kraft über mich, die ich nicht beschreiben kann. Ich fühlte, es war in der Tat das Wort des Christus, ich empfand es als eine Stimme, der man nicht widerstehen konnte, eine mächtige Kraft lag zu gleicher Zeit über mich ausgestreckt. Ich fühlte mich, als wenn ich von der Erde erhoben worden wäre, und alle meine Leiden und Beschwerden wurden durch die Stimme des Christus von mir genommen. Ich ward in einem Augenblick gezwungen, mich auf meine Füße zu erheben, ich lief und sprang, sang und jubelte: „O, dass der Mensch den Herrn loben möchte für alle Seine Güte und Seine Wunderwerke an den Menschenkindern."
Nach einiger Zeit kam es jedoch zu Streitigkeiten über die Geistesgaben, die ein Versiegen ihrer Gaben bewirkten und bis Ende 1833 zu einer Auflösung des Port Glasgower Kreises führten. Er ist am 2. Februar 1835 verstorben ohne sich der katholisch-apostolischen Bewegung zugewandt zu haben.
Apostel Thomas Carlyle bemerkte später über die Erweckung in Westschottland:
- „In Schottland wurden die Gaben unfruchtbar wie Wasser, das auf die Erde vergossen wird und verrinnt. Die meisten haben die Gaben wieder gedämpft oder sind gestorben.“
Literatur
- GESCHICHTE DER NEUAPOSTOLISCHEN KIRCHE, Hrsg. Johann Gottfried Bischoff, Zusammengestellt und bearbeitet von Gottfried Rockenfelder, Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main, 1960