Flicken auf altem Kleid

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Alte Frau mit alten Flicken auf ihrem Kleid

Das Bild vom Flicken auf altem Kleid ist ein Gleichnis von Jesus Christus das in ersten drei Evangelien zu finden ist.

Das Gleichnis in seinen verschiedenen Fassungen

Im Matthäusevangelium

Im Matthäusevangelium richten Jünger von Johannes an Jesus die Frage warum er und seine Jünger eigentlich nicht wie die anderen Juden und Pharisäer fasten würde.[1] Die Antwort von Jesus fällt sehr eindeutig aus:

„Wie können die Hochzeitleute Leid tragen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; alsdann werden sie fasten.[2]

Um das etwas weiter auszuführen erzählt er ihnen das Gleichnis vom Flicken auf altem Kleid mit folgenden Worten:

„Niemand flickt ein altes Kleid mit einem Lappen von neuem Tuch; denn der Lappen reißt doch wieder vom Kleid, und der Riß wird ärger.[3]

Im Markusevangelium

Wie im Matthäusevangelium stellen ihm die Jünger von Johannes die Frage warum er und seine Jünger nicht fasten würden, die Antwort fällt sehr ähnlich wie im Matthäusevangelium aus.[4] Das Gleichnis selbst hat eine fast ähnliche Beschreibung und ist wie folgt zu finden:

„Niemand näht einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Gewand; sonst reißt das Eingesetzte von ihm ab, das Neue vom Alten, und ein schlimmerer Riss entsteht.[5]

Im Lukasevangelium

Im Lukasevangelium wird etwas mehr über die Vorgeschichte der Frage ausgeführt. Jesus berief im Vorfeld den Zöllner Levi zu seinem Jünger und die Schriftgelehrten und Pharisäer hinterfragten das Verhalten von Jesus, stellten ihm die Frage, warum er sich überhaupt mit solchen sündhaften Menschen essen würde.[6] Die Antwort von Jesus ist sehr kurz und knapp beschrieben:

„Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen zu rufen die Sünder zur Buße, und nicht die Gerechten.[7]

Danach kommt wiedermals die Frage nachdem Fastenverhalten von Jesus und schließlich erzählt ihnen das Gleichnis wie folgt:

„Niemand reißt einen Lappen von einem neuen Kleid und flickt ihn auf ein altes Kleid; sonst zerreißt man das neue, und der Lappen vom neuen paßt nicht auf das alte.[8]

Deutungen

In allen Gleichnisversionen ist davon, die Rede, dass niemand ein Kleid flickt in dem er ein neues Kleid zerstückelt und mit diesem die Löcher stopft. Das Ergebnis wäre, dass diese Kleidungsstücke weiterausfranzen würden.

Es gibt die Interpretation das dieses alte Kleid für den Menschen oder den alten Adam steht, die Flicken die an das Kleid angebracht werden sollen, könnten laut eines Deutungsversuches für das religiöse oder gutgemeinte Verhalten der Menschen stehen.[9] Der Riss selbst steht für die Trennung von Gott.[10] Jesus selbst wechselt das alte Kleid durch ein neues Kleid ohne Risse aus. Aus diesem Grund ist ein übertriebenes Fastenverhalten nicht notwendig.

Weblinks

Einzelnachweise