Sonntagsschule

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Die Sonntagsschule dient in vielen, vor allem protestantischen, Kirchen der sonntäglichen Katechese von Kindern und – seltener – Jugendlichen oder Erwachsenen. Sie hat sich heute häufig zum sogenannten Kindergottesdienst entwickelt. Ursprünglich vermittelte die Sonntagsschule nicht nur religiöses Wissen, sondern half auch bei der Alphabetisierung unterprivilegierter Schichten. Diese Funktion hat sie bis heute noch in manchen unterentwickelten Ländern.

Apostolische Glaubensgemeinschaften

Viele Apostolische Glaubensgemeinschaften kennen die Sonntagsschule als sonntägliche Unterweisung der Kinder.

Katholisch-apostolische Gemeinden

Heinrich Wilhelm Josias Thiersch gab 1885 das Buch Inbegriff der christlichen Lehre heraus, welches in einer Fragen und Antworten Form auch der Unterrichtung diente. Insbesondere im katholisch-apostolischen Schrifttum werden Eltern dazu aufgefordert am Sonntag ihrer Kinder in Glaubenslehren und Glaubensfragen zu unterweisen.

Neuapostolische Kirche

Geschichte

1908 erschien für die Apostolische Gemeinde das Hülfsbuch für den Religions-Kinderunterricht und damit das erste einheitliche Lehrwerk für die sonntägliche Unterweisung der Kinder. Schon 1916 erschien dazu als Erweiterung das Lehrbuch für den Religionsunterricht im Fragen und Antwort Stil. Ab 1938 hieß es in der Neuapostolischen Kirche auch Fragen und Antworten.

Schon 1952 brachte der Friedrich Bischoff Verlag die Kinderschrift Der gute Hirte heraus, welche die Kinder mit Erzählungen und Unterweisungen auf ein (neuapostolisch-)christliches Leben in der Welt vorbereiten sollte. 1953 erschien die erste eigene Auflage des Buches Biblische Geschichte und mit ihr ab 1954 die Monatsschrift Die Sonntagsschule als Unterstützung für die Lehrkräfte.

In den 1950-er Jahren ist die Sonntagsschule auch unter dem Begriff Kindergottesdienst etabliert. Zur Sonntagsschule gehörten alle Kinder ab der Einschulung bis zum Konfirmandenunterricht oder gar bis zur Konfirmation. Im festen Rhytmus feierten die Kinder ebenso regelmäßig auch eigene kleine Gottesdienste. Die Unterweisungen geschah anhand des Guten Hirten, der Biblischen Geschichte und der Monatsschriften Die Sonntagsschule. Für die Sonntagsschule gab es ebenso im Gesangbuch eigene Kinderlieder.

Lerninhalte der Sonntagsschule, bzw. des Kindergottesdienstes, waren zum Beispiel die Begebenheiten aus der Bibel, die Eckpunkte der Neuapostolischen Lehre, das Auswendiglernen der zehn Gebote sowie das Hören kindgerechter Glaubenserlebnisse. Ab 1993 änderte sich die Unterweisung mit dem Lehrwerk Herr Jesus, komm. Nun stand die Pädagogik mehr im Vordergrund. Auswendiglernen von Apostelnamen, Liedern, Geboten sowie das Lesen von Glaubenserlebnissen rückten mehr in den Hintergrund.

Schon in den späten 1980-er Jahren führte der damalige Stammapostel Hans Urwyler die sogenannte Vorsonntagsschule ein.

2011 beschloss die Bezirksapostelversammlung eine Neuerarbeitung der Unterrichtsmittel.

Richtlinien für die Amtsträger der Neuapostolischen Kirche

Die Richtlinien für die Amtsträger der Neuapostolischen Kirche von 1993 mit Erweiterungen von 1997 und 2003 regeln die Definition und die Durchführung der Sonntagsschule (Auszug):

Mit Eintritt in die Grundschule besuchen die Kinder die Sonntagsschule, die in der Regel sonntags - entsprechend den örtlichen Gegebenheiten - während oder nach dem Gottesdienst durchgeführt wird. Sie erstreckt sich über vier Jahre.

Die Sonntagsschule kann insbesondere von Diakonen und Unterdiakonen, jedoch auch von geeigneten Geschwistern durchgeführt werden.

Einmal im Monat (ab 2003:Von Zeit zu Zeit) sollen die Sonntagsschulkinder im Rahmen der Sonntagsschule / des Kindergottesdienstes, durchgeführt von einem priesterlichen Amtsträger, die Feier des Heilgen Abendmahles erleben. Die Gemeindevorsteher werden es sich zur Aufgabe machen, von Zeit zu Zeit selbst die Sonntagsschule / den Kindergottesdienst zu halten und mit den Kindern Heiliges Abendmahl zu feiern.

Vereinigung Apostolischer Gemeinden

siehe Kindergottesdienst