Am 14. Oktober präsentierte sich das Archiv Brockhagen in ungewohnter Bestuhlung – als Klassenraum mit Tischen und Stühlen – und wurde Schauplatz einer ganz besonderen Veranstaltung, die es in dieser Form in Brockhagen vorher noch nicht gegeben hatte: Ein Schnupperkurs Hebräisch, der die Besonderheiten der hebräischen Sprache und der Welt der hebräischen Bibel in den Blick nahm.
Zwar war das Leitthema der Beschäftigung mit Israel und der hebräischen Sprache schon lange geplant, durch den aufflammenden Krieg im Nahen Osten erhielt die Veranstaltung jedoch einen besonderen Akzent. Es wurde dadurch sehr deutlich, wie wichtig eine Beschäftigung auch mit den eigenen religiösen und historischen Wurzeln ist.
Als Referentin des Workshops war Natascha Grabowsky angereist, Theologiestudentin und Lehrbeauftragte für Hebräisch an der TU Dortmund. Sie führte die anwesenden Teilnehmer:innen zunächst in das hebräische Alphabet und die Vokalnotation ein. “Übungsobjekte” waren zunächst biblische Namen, die als Übung gemeinsam entziffert wurden.
Nach einer Mittagspause mit leckerem Essen vor Ort führte die Referentin dann in die erste Schöpfungserzählung am Anfang der Bibel ein und erläuterte die zugrundeliegende Vorstellungswelt. Den Abschluss bildete eine Gruppenarbeit. Jede der fünf Gruppen konnte mit den bereitgestellten Materialien und der Kenntnis des Alphabets einen Übersetzungsentwurf für einen der ersten fünf Verse der Bibel anfertigen. Gespräche zu den Grenzen vorliegender Übersetzungen und zur Frage der Notwendigkeit “ursprachlicher” Kenntnisse rundeten den Nachmittag ab. Die Teilnehmenden erhielten neben allen Materialien auch Hinweise, wie sie sich bei Interesse im Bereich der hebräischen Sprache weiterbilden können.