In knapp einem Monat jährt sich die Aussonderung der aus den katholisch-apostolischen Gemeinden berufenen Apostel zum 184. Mal: Am 14. Juli 1835 wurden in London zwölf Persönlichkeiten, die durch Weissagung berufen worden waren, zu ihrem besonderen Amt in der christlichen Kirche ausgesondert. Im Archiv Brockhagen planen wir auch in diesem Jahr eine Gedenkstunde mit Texten und Musik (Sonntag, 14. Juli 2018, 16 Uhr). Dazu laden wir herzlich ein.
Wir möchten diesen 14. Juli erneut nutzen, um Aufmerksamkeit für ein besonderes Projekt zu wecken, das mit unserer apostolischen Frühgeschichte zu tun hat.
Im Donaumoos und generell in Schwaben kennen wir ganz frühe Wurzeln der apostolischen Bewegung. Ein Stichwort, das vielen Apostolischen geläufig ist, ist “Pfarrer Lutz”, der 1857 mit fünf weiteren römisch-katholischen Priestern exkommuniziert wurde.
Einer seiner Mitbrüder, Pfarrer Fischer aus Obenhausen, begründete in Seifertshofen und Hürben, einem Ortsteil von Krumbach (Schwaben), die erste katholisch-apostolische Gemeinde Süddeutschlands. Diese Gemeinde konnte schon am 29.10.1863 den Grundstein zu einem eigenen Kirchengebäude legen. Apostel Woodhouse weihte das Gebäude am 19.10.1871. In den katholisch-apostolischen Gemeinden heißt es, dass dieses Gebäude in Deutschland das einzige noch vorhandene apostolisch geweihte Kirchengebäude sei.
Das Gebäude wurde nach einem Beschluss der katholisch-apostolischen Gemeinde 1965 an die örtliche evangelische Kirchengemeinde übergeben, mit der Maßgabe, dass dort auch in Zukunft (evangelische) Gottesdienste stattfinden sollten. Die Kirche, heute unter dem Namen “Apostelkirche”, und die wertvolle Innenausstattung wurden 1975/1976 noch einmal renoviert und auf den Originalzustand zurückgeführt, so dass sie in etwa noch den Zustand zeigt, den die Kirche bei ihrer Weihe hatte (Bilder sind weiter unten verlinkt). Dieser Grad der Erhaltung ist ganz außergewöhnlich und zeigt beispielhaft, wie apostolische Kirchengebäude im 19. Jahrhundert aussahen und liturgisch “funktionierten”.
Heute weist das Gebäude aber in Elektrik und Mauerwerk Schäden auf, die eine Sanierung unausweichlich machen. Das Gebäude musste zeitweilig gesperrt werden, die Renovierungskosten werden auf mindestens 250.000 Euro geschätzt. Der örtliche ev. Pfarrer Eugen Ritter, der auch das Netzwerk Apostolische Geschichte e.V. kennt, bemüht sich nun um eine zumindest teilweise Finanzierung dieser Summe, um die dringensten Schritte gehen zu können. Im Juli 2019 soll sich vor Ort auch ein Freundeskreis bilden, der die Renovierungsbemühungen unterstützt.
Mehr Informationen zur Kirche und etliche Fotos gibt es hier:
- http://stadtfuehrer.krumbach.de/content/Apostelkirche_gallery.html
- https://www.evangelisch-krumbach.de/kirchen/apostelkirche/bilder/
- http://www.apostolische-geschichte.de/wiki/index.php?title=Katholisch-apostolische_Gemeinde_(Krumbach)
Wir möchten nun ebenfalls für diese Bemühungen werben und Ende Juli/Anfang August eine zweckgebundene Sammelspende an die Ev.luth. Kirchengemeinde Krumbach (Schwaben) überweisen. Dazu bieten wir an, Zuspendungen bis zum 31. Juli an unser Netzwerkkonto
Netzwerk Apostolische Geschichte e.V.
IBAN: DE64 3004 0000 0848 5930 00
BIC: COBADEFFXXX (Commerzbank)
unter dem Stichwort “Krumbach” zu überweisen. Spendenquittungen werden wie gewohnt ausgestellt, bitte dazu Name und Adresse möglichst ebenfalls im Verwendungszweck angeben. Diese Spenden gehen in voller Höhe an das Projekt. Auch bei unserer Gedenkstunde in Brockhagen sammeln wir vor Ort für diesen Zweck.
Für alle Unterstützung dieses wertvollen Projektes danken wir sehr und hoffen, so einen kleinen Beitrag zur Erhaltung unserer gemeinsamen historischen Stätten leisten zu können. Über das Ergebnis der Spendensammlung werden wir auf unserer Internetseite informieren.