Treffen in Frankfurt (Oder) 2023: Bilder und Überblick

Vom 5. bis 7. Mai 2023 trafen sich rund 40 Interessierte zur inzwischen sechzehnten Jahrestagung des Netzwerks Apostolische Geschichte in Frankfurt (Oder), in angenehmer, gastfreundlicher Atmosphäre und mit meist schönem Wetter. Im Mittelpunkt stand die Geschichte und Entwicklung der apostolischen Gemeinschaften nach Julius Fischer.

Der Anlass war ein doppeltes Jubiläum – vor etwa 120 Jahren erfolgte die Trennung Julius Fischers von der damaligen Apostolischen Gemeinde (der späteren Neuapostolischen Kirche) und die Gründung des Apostelamts Juda. Und vor fast genau 100 Jahren wurde die Gemeinschaft Apostelamt Jesu Christi (AJC) in ihren Ursprüngen begründet, als Trennung vom Apostelamt Juda.

Den inoffiziellen Beginn des Treffens bildete das traditionelle “Beisammensein der Übernachtenden und Ortsansässigen” am Freitagabend, das schon viele und intensive Gespräche ermöglichte. Das dafür reservierte Restaurant war durch die große, fröhliche Runde vor Ort gut gefüllt.

Das Tagungsprogramm startete dann am Samstag (6. Mai) in der Kirche des Apostelamts Jesu Christi. Die Teilnehmer:innen wurden von Vertretern der “Gastgeberkirchen” begrüßt, von Evangelist Timo Jaekel (AJC) und Apostel Andreas Guse (ebenfalls AJC). Hirte Jürgen Hoffmann von der Neuapostolischen Kirche konnte aus terminlichen Gründen erst etwas später zur Veranstaltung dazustoßen und reichte sein Grußwort nach, verbunden mit einer spannenden “Kirchenverwechslungsanekdote”.

Dazu konnte der Vorstand des Netzwerks erneut zwei Jubilare ehren und sich für die langjährige Unterstützung von zusammengerechnet 21 Jahren Vereinsmitgliedschaft bedanken. Wie schon im vergangenen Jahr hatte ein Teilnehmer des Treffens, Finanzvorstand Volker Wissen, an diesem Wochenende Geburtstag und erhielt die Glückwünsche und ein Geburtstagslied der Anwesenden. Ein Blick auf die zahlenmäßige Entwicklung des Netzwerks in den letzten Jahren rundete den einführenden Teil ab.

Die Themenvorträge des Vormittags beschäftigten sich mit der Konfessionsgeschichte der Gemeinschaften nach Julius Fischer. Zunächst zeigte ein Einführungsvortrag von Mathias Eberle die Entwicklung der Apostolischen Gemeinde von 1895 bis 1902 auf, dabei wurden auch bisher unbekannte Briefquellen ausgewertet. Dieter Titze berichtete dann zur Gründung und Entwicklung des Apostelamts Juda bis 1923. Schließlich referierten Timo Jaekel und Michael Schulz zur Entwicklung des Apostelamts Jesu Christi 1923 bis 2023. Dabei wurden auch in einfühlsamer und respektvoller Weise die jüngeren kirchengeschichtlichen Entwicklungen und Trennungen referiert.

Wie in den vergangenen Jahren folgte dann eine längere Mittagspause, die von den Geschwistern des Apostelamts Jesu Christi liebevoll organisiert wurde. Im Gemeinschaftsraum des Gebäudes konnten viele anregende Gespräche geführt und das regionale Mittagessen genossen werden.

Der traditionell thematisch etwas alternative Mittagsvortrag brachte einen neuen Gast in die Runde – Peter Fräßdorf, ehemaliger Gesellschafter der Firma W. Sauer Orgelbau und Mitglied der NAK Frankfurt (Oder). Er berichtete Auszüge aus der langen Firmengeschichte und fokussierte sich dabei auf die Firma Sauer-Orgelbau und ihre Wirkung in die apostolischen Gemeinschaften. Insbesondere erläuterte er die in der DDR entwickelten und vielfach eingesetzten Serienmodelle kleiner Pfeifenorgeln und Hintergründe zu ihrer Entstehung.

Im Anschluss fasste Hans Kuritz unter dem Titel Neue Apostel – Zur Entwicklung der Église Nouvel Apostolat Authentique noch die jüngsten Entwicklungen in der Neuapostolischen Kirche und Informationen zu den entstandenen neuen Gruppierungen insbesondere in Afrika zusammen.

Nach einer Kaffeepause wechselten dann die Tagungsteilnehmer den Tagungsort und legten die etwa zwei Kilometer Entfernung zur örtlichen Neuapostolischen Kirche zurück, wo schon eine Gesprächsrunde “Apostolische Begegnungen” gerade vor dem regionalen Hintergrund der Gemeinschaften nach Julius Fischer vorbereitet war. An der Runde nahmen Vertreter des Apostelamts Juda, der Neuapostolischen Kirche und des Apostelamts Jesu Christi teil. In der teilweise emotional berührenden Runde wurden Gemeinsamkeiten, Unterschiede und aktuelle Standpunkte thematisiert. AJC und NAK konnten über umfassende Lehrveränderungen in den letzten Jahren berichten, die sie augenscheinlich näher zusammengeführt haben.

Den Abschluss eines langen Tages bildete ein von Hans Kuritz gestalteter musikalischer Abschluss mit der Sauer-Orgel der NAK Frankfurt (Oder) und gemeinsam gesungenen Chorliedern aus der Geschichte der apostolischen Gemeinschaften. Währenddessen hatte die Gemeinde schon ein kleines Grillfest vor der Kirchentür vorbereitet, so dass es wiederum reichlich Gelegenheiten zu Gesprächen und Gemeinschaft miteinander gab.

Am Sonntag folgte nach einem gemeinsamen Mittagessen eine spontane Stadtführung durch Frankfurt (Oder) durch Timo Jaekel sowie eine ausführliche Gebäudebesichtigung des einzigartigen Kirchengebäudes des AJC in Frankfurt (Oder), das unter anderem zwei gleich große Kirchenräume übereinander besitzt. Ernst Veitinger gestaltete dann einen erneuten kleinen Vortrag zur Situation der Neuapostolischen Kirche in der Ukraine unter den Vorzeichen des herrschenden Krieges im Land.

Schließlich durfte das Netzwerk vor Ort auch seine Mitgliederversammlung durchführen. In diesem Jahr stand die Neuwahl des Kassenprüfers an. Zwei Vereinsmitglieder hatten sich bereit erklärt, die Nachfolge des langjährigen Kassenprüfers Andreas Falk anzutreten und wurden einstimmig gewählt.

Gegen 16:30 Uhr verabschiedeten sich die letzten Teilnehmer:innen dann – bis zur nächsten Begegnung in dieser schönen Gemeinschaft! Das nächste Treffen wird voraussichtlich im Herbst 2024 in der Region Harz stattfinden!

Materialien zum Treffen veröffentlichen wir in den nächsten Wochen noch auf dieser Internetseite (insbesondere Präsentationsfolien) und auf unserem YouTube-Kanal (https://youtube.com/dieapostolischen, ausgewählte Vortragsmitschnitte). Die Gesprächsrunde am Samstagnachmittag wurde nicht aufgezeichnet.

Fotos: Daniel Rudolph (StadtLandMensch-Fotografie), Matthias Creutzberg, Mathias Eberle.