Vom 20. bis 22. September 2024 trafen sich rund 35 Interessierte zur inzwischen siebzehnten Jahrestagung des Netzwerks Apostolische Geschichte in Wernigerode am Harz. Wie gewohnt war die Atmosphäre sehr freundlich und angenehm, wozu auch das spätsommerliche Wetter beitrug. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Geschichte und Entwicklung der apostolischen Gemeinschaften um 1900 und die Lehre vom “neuen Licht”.
Den Tagungsort bildete dieses Mal das historische neuapostolische Kirchengebäude Wernigerode aus den späten 1920er Jahren, das um 2017 saniert und um einen Anbau ergänzt wurde (siehe https://gruppeomp.de/nak-wernigerode). Die gastfreundliche Gemeinde kümmerte sich mit großem Einsatz um die Ausrichtung des Treffens und die Versorgung der Teilnehmenden.
Den inoffiziellen Beginn des Treffens bildete das traditionelle “Beisammensein der Übernachtenden” am Freitagabend (20. September), das schon viele gute und intensive Gespräche ermöglichte. Das dafür reservierte Restaurant war durch die fröhliche Runde gut gefüllt.
Das eigentliche Tagungsprogramm startete dann am Samstag (21. September) in der Neuapostolischen Kirche Wernigerode. Die Teilnehmer:innen wurden vom Vorsteher der Gemeinde, dem Hirten Andreas Lutz, und vom Vorstand des Netzwerks begrüßt. Außerdem wurde das 175. Vereinsmitglied des Netzwerks Apostolische Geschichte e.V. mit einem kleinen Präsent geehrt. (Videomitschnitt)
Ein statistischer Blick auf die Entwicklung des Netzwerks in den letzten Jahren rundete den einführenden Teil ab. Weiterhin freut sich die Organisation über steigende Mitgliedszahlen. Zum Zeitpunkt des Treffens waren 182 Personen Mitglied im Netzwerk. Durch die dadurch eingehenden Beitragszahlungen können die Aktivitäten des Netzwerks und das Archiv in Brockhagen unterhalten werden.
Die Themenvorträge des Vormittags begannen mit einer Einführung von Lasse Eggers in die religiöse Landschaft um 1900 (Videomitschnitt). Volker Wissen fasste dann die Anfänge der (Neu-)Apostolischen Gemeinde “im neuen Licht” zusammen (Videomitschnitt). Es folgte eine kurze Pause, dann setzte Alfred Krempf das Programm mit seinem gemeinsam mit Günter Törner erarbeiteten Vortrag zu verwehten Spuren der Apostel Hohl und Ruff in Norddeutschland fort. Er stellte dabei wesentliche Etappen der Lebensgeschichten dieser beiden wenig bekannten Apostel und ihre jeweiligen Wirkungskreise vor (Videomitschnitt). Mathias Eberle beendete den Vormittagsblock dann mit einem Kurzvortrag zu den (Neu-)Apostolischen Wurzeln in der Erweckungsbewegung, der unter anderem einen Blick auf das frühe Wirken von Friedrich Wilhelm Menkhoff als evangelischer Diakon in den Niederlanden enthielt (Videomitschnitt).
Wie in den vergangenen Jahren folgte dann eine längere Mittagspause, die von den Geschwistern der Neuapostolischen Kirche professionell und liebevoll organisiert wurde. Im Gemeinschaftsraum der Kirche konnten viele anregende Gespräche geführt und das leichte Mittagessen genossen werden.
Den thematischen Block nach dem Mittagessen begann wiederum Lasse Eggers mit einem Vortrag zu Friedrich Strube und der Altapostolischen Gemeinde. Hier ging er insbesondere auf die Quellenlage und Recherchen zu dieser wenig bekannten Gruppierung ein (Videomitschnitt). Danach knüpfte Antje Dräger an das Thema des vergangenen Treffens an, sie stellte “das Apostelamt Jesu Christi – wie es singt und klingt” vor und gab einen Einblick in die Musikgeschichte dieser apostolischen Kirche (Videomitschnitt).
Nach einer Kaffeepause berichtete Hans Kuritz von seinen Recherchen zum Apostolischen Gesangbuch, dem zwischen etwa 1898 und 1906 erschienenen Gesangbuch der späteren Neuapostolischen Gemeinden. Er konnte dabei auch die wenig bekannte erste Notenausgabe von Bischof Emil Klautzsch vorstellen, die wir in einem nachfolgenden Beitrag noch digital veröffentlichen werden (Videomitschnitt).
Den thematischen Abschluss des Tages bildete wiederum ein Beitrag von Alfred Krempf unter dem Titel “Wolfenbüttel – die Wiege der Neuapostolischen Kirchenbücher, oder wie Vater Krebs eine Verwaltung in der NAK einführte” (Videomitschnitt).
Nach einer kurzen Pause folgte dann noch der traditionelle musikalische Abschluss, den dieses Mal Antje Dräger und Hans Kuritz gemeinsam gestalteten (Videomitschnitt). Währenddessen hatte die Gemeinde schon ein kleines Grillfest im Gemeinschaftsraum und auf dem Kirchenparkplatz vorbereitet, so dass es im Anschluss wiederum reichlich Gelegenheiten zu Gesprächen und Gemeinschaft miteinander gab. Auch die Pfeifenorgel der Kirche stieß auf reges Interesse und wurde intensiv ausprobiert.
Am Sonntag (22. September) besuchten viele der Teilnehmenden den Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche, manche auch den in der Baptistengemeinde vor Ort. Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgte noch eine Stadtführung durch die historische Innenstadt von Wernigerode durch Andreas Lutz.
Schließlich durfte das Netzwerk vor Ort auch seine Mitgliederversammlung durchführen. In diesem Jahr standen keine Wahlen an, so dass die Versammlung, dem Wunsch vieler Anwesender entsprechend, kurz gehalten werden konnte.
Gegen 16:30 Uhr verabschiedeten sich die letzten Teilnehmer:innen dann – bis zur nächsten Begegnung in dieser schönen Gemeinschaft! Das nächste Treffen wird voraussichtlich im Herbst 2025 in der Region Bensheim/Mannheim/Heidelberg stattfinden!
Materialien zum Treffen veröffentlichen wir in den nächsten Wochen noch auf dieser Internetseite (insbesondere Präsentationsfolien). Auf unserem YouTube-Kanal finden sich die Mitschnitte der Vorträge in einer eigenen Playlist.
Fotos: Daniel Rudolph (StadtLandMensch-Fotografie), Andreas Ostheimer.