Christi Himmelfahrt

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Christi Himmelfahrt (in der Schweiz und Liechtenstein: Auffahrt) bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also 39 Tage nach dem Ostersonntag, gefeiert. Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag. Der frühestmögliche Termin ist der 30. April; der spätestmögliche der 3. Juni.

Herkunft und Bedeutung

In den Schriften des Neuen Testaments] wird in Lukas 24,50-53 EU und Apostelgeschichte 1,1-11 EU dargestellt, dass der auferstandene Christus sich während vierzig Tagen nach seiner Auferstehung vor seinen Jüngern zeigte und dann in den Himmel auf den Platz zur Rechten Gottes erhoben wurde (der Platz rechts vom Hausherrn gebührte seit der Antike dem Thronfolger oder dem Ehrengast). Die Himmelfahrt findet ferner Erwähnung in Vorlage:Mk (Bibel) Mk 16,19 EU, 1 Petr 3,22 EU, Vorlage:Heb (Bibel) Heb 4,14 EU und 9,24 EU und – aus christlicher Perspektive – Vorlage:Ps (Bibel) Ps 68,19 EU.

Die Himmelfahrt Christi hat große Bedeutung für die christliche Eschatologie.

„Ihn, der sich selbst erniedrigt hat und gehorsam geworden ist bis zum Tode am Kreuz, hat Gott über alle erhöht und ihm einen Namen gegeben, der größer ist als alle Namen (Vorlage:Phil (Bibel) Phil 2,8-9 EU).“

Der Glaube an die Himmelfahrt wird in frühchristlichen Texten und Glaubensbekenntnissen bezeugt, z. B. bei Polykarp von Smyrna, Justin der Märtyrer und Irenäus von Lyon. Der Glaube an die Himmelfahrt wird auch ausgedrückt in dem alten römischen Glaubensbekenntnis des dritten Jahrhunderts, dem Vorläufer des Apostolischen Glaubensbekenntnisses von 325 und des nicänischen Bekenntnisses von 381:

„Er ist am dritten Tag auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.“

Das Hochfest der Himmelfahrt Christi ist in der Liturgie von Jerusalem seit 383/384 durch den Bericht der Pilgerin Egeria bezeugt. Gemäß den lukanischen Texten ist der Termin vierzig Tage nach Ostern bzw. zehn Tage vor Pfingsten.

Verheißung des Heiligen Geistes

Himmelfahrt steht schon im Vorfeld des Pfingstgeschehens. Insbesondere an Himmelfahrt verhieß Jesus Christus noch einmal den Heiligen Geist und seine Gaben und forderte zur Mission auf:

Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde (Apostelgeschichte 1,8 ff)

Wiederkunftsverheissung

Insbesondere in den apostolischen Gemeinschaften, die in der Naherwartung Christi leben, wird der Aspekt der am Himmelfahrtstag verheißenen Wiederkunft Christi verknüpft:

Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“ (Apostelgeschichte 1,8-11). Nicht zum Himmel hinauf sollen die Apostel blicken, sondern ihren Auftrag erfüllen und das Evangelium in die Welt hinaustragen. Ihr Auftrag wird erst mit der Wiederkunft des Herrn erfüllt sein.[1]

in den katholisch-apostolischen Gemeinden

In der katholisch-apostolischen Liturgie sind besondere Gebete und Gesänge vorgesehen, welche besonders die Erwartung der Wiederkunft Christi und die Sehnsucht nach den Gaben des Heiligen Geistes beinhalten.

in der Neuapostolischen Kirche

Die Neuapostolische Kirche begeht den Feiertag nach allgemein-christlichem Verständnis und betont die verheissene Wiederkunft Christi. Das Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche hat eine eigene Rubrik für diesen Feiertag, welche sechs Lieder umfasst.

Hersteld Apostolische Zendingkerk

Die Hersteld Apostolische Zendingkerk betont in ihren Schriften die prophetische Verheissung der Himmelfahrt Christi:

Psalm 68,9 weissagt diese beiden Ergebnisse. Dieser 68 Psalm wurde wahrscheinlich anläßlich des Hinaufbringens der Bundeslade von David nach Jerusalem verfaßt; dieses Geschehnis finden wir in 1.Chr.15,15-28 beschrieben.

Vers 28 lautet: "Also brachte das ganze Israel die Lade des Bundes des Herrn hinauf mit Jauchzen, Posaunen, Trompeten und hellen Zimbeln, mit Psaltern und Harfen."

Das Hinaufbringen der Arche--Bundeslade--von David versinnbildlicht die Himmelfahrt Christi, der um unseretwillen vorübergehend in Knechtsgestalt auf Erden gewohnt hat.

Psalm 68 ist ein Siegeslied zu Ehren Jehovas, der über all Seine Feinde siegt. Jedoch erst durch die siegreiche Erhöhung unseres gekreuzigten Heilandes kam der größte und herrlichste Sieg Gottes über alle widerstrebenden Mächte Kol. 2,15.

Als später der Tempel von Salomo erbaut worden war, wurde die Bundeslade endgültig in das Allerheiligste des Tempels gebracht. l.Kon.8,6.

Christus kam nach Seiner Auffahrt in das Heilige, das nicht mit der Hand gemacht ist. Hebr. 9,11.12.[2]

Die Himmelfahrt Christi ist somit der Einzug Christi als "Bundeslade des Neuen Bundes" in das Allerheiligste im Himmel.

Weblinks

Einzelnachweise