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'''De Zaaier''' ist ein ehemaliges Kirchengebäude in Amsterdam. Heute befindet sich in dem Gebäude seit 1981 die Fatih-Moschee (niederl. Fatih-moskee). De Zaaier liegt in der Rozengracht im Amsterdamer Stadtteil Centrum. Bis 1971 befand sich hier die katholische Kirche Sint-Ignatiuskerk, auch De Zaaier (Der Sämann) genannt. Da das Gebäude und das ehemalige Pfarrhaus noch intakt sind, wurden sie als Vertreter der Bauperiode der 1920er Jahre betrachtet und in die städtische Denkmalliste Amsterdams eingetragen.
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[[Datei:DeZaaier.jpg|thumb|Außenansicht von De Zaaier]]'''De Zaaier''' ''(dt. Der Sämann)'' ist ein ehemaliges [[Kirchengebäude]] in [[Amsterdam]]. Heute befindet sich in dem Gebäude seit 1981 die Fatih-Moschee (niederl. Fatih-moskee). De Zaaier liegt in der Rozengracht im Amsterdamer Stadtteil Centrum. Bis 1971 befand sich hier die katholische Kirche Sint-Ignatiuskerk, auch De Zaaier (Der Sämann) genannt. Da das Gebäude und das ehemalige Pfarrhaus noch intakt sind, wurden sie als Vertreter der Bauperiode der 1920er Jahre betrachtet und in die städtische Denkmalliste Amsterdams eingetragen.
  
Für die apostolische Geschichte ist de Zaaier vor allem interessant, da hier die Gemeinschaft um J. van der Poorten zwischen 1971 und 1983 ihre Gottesdienste hielt. Zwischen 1983 und 1986 fanden täglich Gottesdienste vor der Tür des Kirchengebäudes statt.
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Für die apostolische Geschichte ist de Zaaier vor allem interessant, da hier die Gemeinschaft um [[Jacob van der Poorten]] zwischen 1971 und 1983 ihre [[Gottesdienst]]e hielt. Zwischen 1983 und 1986 fanden täglich Gottesdienste vor der Tür des Kirchengebäudes statt.
  
 
== Gebäude ==
 
== Gebäude ==
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[[Datei:DeZaaierInnenansicht.jpg|thumb|Innenansicht von De Zaaier,heute als Moschee genutzt]]
 
Im Jahr 1899 wurde das sozialistische Vereinshaus Constantia der Freien Sozialistischen Arbeiterbewegung (Vrije Socialistische Arbeidersbeweging) aufgekauft; an diesem Ort hielt der Politiker Ferdinand Domela Nieuwenhuis seine anarchistische Reden. Ein Kirchenvorsteher kaufte das Gebäude während einer Auktion, die wegen einer Hypothekenschuld gehalten wurde und verkaufte es an den Kirchenrat von „De Zaaier“.
 
Im Jahr 1899 wurde das sozialistische Vereinshaus Constantia der Freien Sozialistischen Arbeiterbewegung (Vrije Socialistische Arbeidersbeweging) aufgekauft; an diesem Ort hielt der Politiker Ferdinand Domela Nieuwenhuis seine anarchistische Reden. Ein Kirchenvorsteher kaufte das Gebäude während einer Auktion, die wegen einer Hypothekenschuld gehalten wurde und verkaufte es an den Kirchenrat von „De Zaaier“.
  
 
„De Zaaier“ war eine in der Rozengracht von Jesuiten gegründete Schuilkerk („versteckte Kirche“) aus dem 17. Jahrhundert. Diese befand sich ab 1663 auf dem Dachboden des Hauses De Sayer in der Keizersgracht. Der Name dieses Hauses wurde schließlich auf die neue Kirche in der Rozengracht übertragen.
 
„De Zaaier“ war eine in der Rozengracht von Jesuiten gegründete Schuilkerk („versteckte Kirche“) aus dem 17. Jahrhundert. Diese befand sich ab 1663 auf dem Dachboden des Hauses De Sayer in der Keizersgracht. Der Name dieses Hauses wurde schließlich auf die neue Kirche in der Rozengracht übertragen.
  
Auf dem Gelände der Constantia wurde die St. Ignatiuskirche erbaut und im Jahr 1929 in Betrieb genommen. Die Kirche wurde von Hendrik Willem Valk entworfen, bietet Platz für 600 Gläubige und die Höhe der Doppeltürme beträgt 40 Meter. Sie wurde von Jesuitenpater betrieben und deren Gründer, dem heiligen Ignatius von Loyola, gewidmet.
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Auf dem Gelände der Constantia wurde die St. Ignatiuskirche erbaut und im Jahr 1929 in Betrieb genommen. Die [[Kirche]] wurde von Hendrik Willem Valk entworfen, bietet Platz für 600 Gläubige und die Höhe der Doppeltürme beträgt 40 Meter. Sie wurde von Jesuitenpater betrieben und deren Gründer, dem heiligen Ignatius von Loyola, gewidmet.
  
 
Im Jahr 1971 wurde die Kirche zuletzt für römisch-katholische Gottesdienste genutzt. Im Jahr 1974 wurde sie zur Teppich- und Musikhalle, bis das Gebäude im Jahr 1981 von der Islamischen Stiftung Fatih (Islamitische Stichting Nederland Fatih Amsterdam) erworben und als Moschee eingerichtet wurde. Seitdem trägt das Gebäude offiziell den Namen Fatih-Moschee, benannt nach dem osmanischen Sultan Mehmed II.
 
Im Jahr 1971 wurde die Kirche zuletzt für römisch-katholische Gottesdienste genutzt. Im Jahr 1974 wurde sie zur Teppich- und Musikhalle, bis das Gebäude im Jahr 1981 von der Islamischen Stiftung Fatih (Islamitische Stichting Nederland Fatih Amsterdam) erworben und als Moschee eingerichtet wurde. Seitdem trägt das Gebäude offiziell den Namen Fatih-Moschee, benannt nach dem osmanischen Sultan Mehmed II.
  
Der Wandel von Kirche zur Moschee brachte einige Veränderungen innerhalb des Gebäudes mit sich. Die islamische Gebetesrichtung ist der Ausrichtung des ursprünglichen Gebäudes entgegengesetzt. Während des Gebets richten sich deshalb die Anwesenden zum ehemaligen Haupteingang, wo nun der Mihrab angebracht ist; darüber befindet sich eine Kalligraphie mit dem Namen Allahs (arabisch ‏الله). Auf Grund dieser Änderung betritt man den Gebetsraum durch einen kleinen Seiteneingang. Im ehemaligen Haupteingang befinden sich ein paar Geschäfte. Außen ist insbesondere der Austausch von Kreuzen durch Halbmonde auf den Türmen die auffälligste Veränderung.
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Der Wandel von Kirche zur Moschee brachte einige Veränderungen innerhalb des Gebäudes mit sich. Die islamische Gebetesrichtung ist der Ausrichtung des ursprünglichen Gebäudes entgegengesetzt. Während des Gebets richten sich deshalb die Anwesenden zum ehemaligen Haupteingang, wo nun der Mihrab angebracht ist; darüber befindet sich eine Kalligraphie mit dem Namen Allahs (arabisch ‏الله). Auf Grund dieser Änderung betritt man den Gebetsraum durch einen kleinen Seiteneingang. Im ehemaligen Haupteingang befinden sich ein paar Geschäfte. Außen ist insbesondere der Austausch von [[Kreuz]]en durch Halbmonde auf den Türmen die auffälligste Veränderung.
  
 
== KAK-Gemeinde in de Zaaier ==
 
== KAK-Gemeinde in de Zaaier ==
1971 hatte sich Jacob von der Poorten von der Hersteld Apostolische Zendingkerk getrennt und die Katholiek Apostlische Kerk gegründet.  
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1971 hatte sich Jacob von der Poorten von der [[Hersteld Apostolische Zendingkerk]] getrennt und die [[Katholiek Apostolische Kerk]] gegründet.  
Durch verschiedene "Offenbarungen" von Gemeindemitgliedern wurde auf das leere römisch-katholische Kirchengebäude " De Zaaier" ("Der Sämann") auf der Rozengracht in Amsterdam hingewiesen. Nachdem Informationen ergaben, dass man die Krypta der Kirche für Gottesdienste mieten konnte, fanden ab dem 3. Oktober 1971 Gottesdienste der Katholiek Apostolische Kerk dort statt.
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Durch verschiedene Offenbarungen (wohl [[Gesicht]]e und [[Weissagung]]en) von Gemeindemitgliedern wurde auf das leere römisch-katholische Kirchengebäude " De Zaaier" ("Der Sämann") auf der Rozengracht in Amsterdam hingewiesen. Nachdem Informationen ergaben, dass man die Krypta der Kirche für Gottesdienste mieten konnte, fanden ab dem 3. Oktober 1971 Gottesdienste der Katholiek Apostolische Kerk dort statt.
Der Versuch der Gemeinschaft das Kirchengebäude "De Zaaier" zu erwerben scheiterte. Stattdessen erwarb eine türkische Stiftung das Gebäude und baute es zu einer Moschee um. Mitte 1983 sollte die KAK-Gemeinde die Krypta des Gebäudes verlassen, doch Worte der Prophetie verboten der Gemeinde dies Gebäude aufzugeben. Auch ein angestrebter Rechtsstreit seitens der KAK, um ein Bleiberecht in der Krypta von de Zaaier zu erwirken, ging verloren. Auf Grund von Worten der Weissagung führte die Gemeinde von nun an täglich(!!!) Gottesdienste auf dem Bürgersteig in der Bloemstraat, vor der Tür, welche in die Krypta von "De Zaaier" führte, durch. Auf diese Aktionen wurde auch die Presse aufmerksam und berichtete darüber. Diese täglichen Gottesdienste vor der Tür wurden etliche Jahre (wohl bis 1986) durchgeführt.  
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Der Versuch der Gemeinschaft das Kirchengebäude "De Zaaier" zu erwerben scheiterte. Stattdessen erwarb eine türkische Stiftung das Gebäude und baute es zu einer Moschee um. Mitte 1983 sollte die KAK-Gemeinde die Krypta des Gebäudes verlassen, doch [[Worte der Prophetie]] verboten der Gemeinde dieses Gebäude aufzugeben. Auch ein angestrebter Rechtsstreit seitens der KAK, um ein Bleiberecht in der Krypta von de Zaaier zu erwirken, ging verloren. Auf Grund von Worten der Weissagung führte die Gemeinde von nun an täglich(!!!) Gottesdienste auf dem Bürgersteig in der Bloemstraat, vor der Tür, welche in die Krypta von "De Zaaier" führte, durch. Auf diese Aktionen wurde auch die Presse aufmerksam und berichtete darüber. Diese täglichen Gottesdienste vor der Tür wurden etliche Jahre (wohl bis 1986) durchgeführt.
 
 
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Fatih-Moschee_(Amsterdam) Wikipediaartikel auf deutsch]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Fatih-Moschee_(Amsterdam) Wikipediaartikel auf deutsch]
 
* [http://nl.wikipedia.org/wiki/Fatih-moskee_(Amsterdam) Wikipediaartikel auf niederländisch]
 
* [http://nl.wikipedia.org/wiki/Fatih-moskee_(Amsterdam) Wikipediaartikel auf niederländisch]
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[[Kategorie: HAZK]] [[Kategorie: KAK - van der Poorten]] [[Kategorie:Kirchengebäude]]
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[[Kategorie: Niederlande]]

Aktuelle Version vom 4. Juni 2013, 16:20 Uhr

Außenansicht von De Zaaier

De Zaaier (dt. Der Sämann) ist ein ehemaliges Kirchengebäude in Amsterdam. Heute befindet sich in dem Gebäude seit 1981 die Fatih-Moschee (niederl. Fatih-moskee). De Zaaier liegt in der Rozengracht im Amsterdamer Stadtteil Centrum. Bis 1971 befand sich hier die katholische Kirche Sint-Ignatiuskerk, auch De Zaaier (Der Sämann) genannt. Da das Gebäude und das ehemalige Pfarrhaus noch intakt sind, wurden sie als Vertreter der Bauperiode der 1920er Jahre betrachtet und in die städtische Denkmalliste Amsterdams eingetragen.

Für die apostolische Geschichte ist de Zaaier vor allem interessant, da hier die Gemeinschaft um Jacob van der Poorten zwischen 1971 und 1983 ihre Gottesdienste hielt. Zwischen 1983 und 1986 fanden täglich Gottesdienste vor der Tür des Kirchengebäudes statt.

Gebäude

Innenansicht von De Zaaier,heute als Moschee genutzt

Im Jahr 1899 wurde das sozialistische Vereinshaus Constantia der Freien Sozialistischen Arbeiterbewegung (Vrije Socialistische Arbeidersbeweging) aufgekauft; an diesem Ort hielt der Politiker Ferdinand Domela Nieuwenhuis seine anarchistische Reden. Ein Kirchenvorsteher kaufte das Gebäude während einer Auktion, die wegen einer Hypothekenschuld gehalten wurde und verkaufte es an den Kirchenrat von „De Zaaier“.

„De Zaaier“ war eine in der Rozengracht von Jesuiten gegründete Schuilkerk („versteckte Kirche“) aus dem 17. Jahrhundert. Diese befand sich ab 1663 auf dem Dachboden des Hauses De Sayer in der Keizersgracht. Der Name dieses Hauses wurde schließlich auf die neue Kirche in der Rozengracht übertragen.

Auf dem Gelände der Constantia wurde die St. Ignatiuskirche erbaut und im Jahr 1929 in Betrieb genommen. Die Kirche wurde von Hendrik Willem Valk entworfen, bietet Platz für 600 Gläubige und die Höhe der Doppeltürme beträgt 40 Meter. Sie wurde von Jesuitenpater betrieben und deren Gründer, dem heiligen Ignatius von Loyola, gewidmet.

Im Jahr 1971 wurde die Kirche zuletzt für römisch-katholische Gottesdienste genutzt. Im Jahr 1974 wurde sie zur Teppich- und Musikhalle, bis das Gebäude im Jahr 1981 von der Islamischen Stiftung Fatih (Islamitische Stichting Nederland Fatih Amsterdam) erworben und als Moschee eingerichtet wurde. Seitdem trägt das Gebäude offiziell den Namen Fatih-Moschee, benannt nach dem osmanischen Sultan Mehmed II.

Der Wandel von Kirche zur Moschee brachte einige Veränderungen innerhalb des Gebäudes mit sich. Die islamische Gebetesrichtung ist der Ausrichtung des ursprünglichen Gebäudes entgegengesetzt. Während des Gebets richten sich deshalb die Anwesenden zum ehemaligen Haupteingang, wo nun der Mihrab angebracht ist; darüber befindet sich eine Kalligraphie mit dem Namen Allahs (arabisch ‏الله). Auf Grund dieser Änderung betritt man den Gebetsraum durch einen kleinen Seiteneingang. Im ehemaligen Haupteingang befinden sich ein paar Geschäfte. Außen ist insbesondere der Austausch von Kreuzen durch Halbmonde auf den Türmen die auffälligste Veränderung.

KAK-Gemeinde in de Zaaier

1971 hatte sich Jacob von der Poorten von der Hersteld Apostolische Zendingkerk getrennt und die Katholiek Apostolische Kerk gegründet. Durch verschiedene Offenbarungen (wohl Gesichte und Weissagungen) von Gemeindemitgliedern wurde auf das leere römisch-katholische Kirchengebäude " De Zaaier" ("Der Sämann") auf der Rozengracht in Amsterdam hingewiesen. Nachdem Informationen ergaben, dass man die Krypta der Kirche für Gottesdienste mieten konnte, fanden ab dem 3. Oktober 1971 Gottesdienste der Katholiek Apostolische Kerk dort statt. Der Versuch der Gemeinschaft das Kirchengebäude "De Zaaier" zu erwerben scheiterte. Stattdessen erwarb eine türkische Stiftung das Gebäude und baute es zu einer Moschee um. Mitte 1983 sollte die KAK-Gemeinde die Krypta des Gebäudes verlassen, doch Worte der Prophetie verboten der Gemeinde dieses Gebäude aufzugeben. Auch ein angestrebter Rechtsstreit seitens der KAK, um ein Bleiberecht in der Krypta von de Zaaier zu erwirken, ging verloren. Auf Grund von Worten der Weissagung führte die Gemeinde von nun an täglich(!!!) Gottesdienste auf dem Bürgersteig in der Bloemstraat, vor der Tür, welche in die Krypta von "De Zaaier" führte, durch. Auf diese Aktionen wurde auch die Presse aufmerksam und berichtete darüber. Diese täglichen Gottesdienste vor der Tür wurden etliche Jahre (wohl bis 1986) durchgeführt.

Weblinks