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Neuapostolische Kirche Süddeutschland

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{| class="prettytable float-right" width=30% || Basisdaten
|-
| [[Bezirksapostel]] (Präsident): || [[Michael Ehrich]]
|-
| Vorgänger: || [[Klaus Saur (Geistlicher)|Klaus Saur]]
|-
| weitere Apostel: || Wolfgang Bott<br />Volker Kühnle<br />Dieter Prause <br />Hans-Peter Schneider<br /> Wolfgang Zenker<br /> Wolfgang Eckhardt<br />Herbert Bansbach<br />Hans-Jürgen Bauer<br />Jürgen Loy
|-
| Sitz der Gebietskirche: || Stuttgart
|-
| Gemeinden: || 857 (1. Jan. 2009)
|-
| Mitglieder: || 116.283 (1. Jan. 2009)
|-
| Website: || [http://www.nak-sued.de www.nak-sued.de]
|}

Die '''Neuapostolische Kirche Süddeutschland''' ist ein Verwaltungsbezirk ([[Gebietskirche]]) der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]] der den Großteil Bayerns (ohne den Raum Aschaffenburg, der zur [[Neuapostolische Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland|Neuapostolischen Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland]] gehört) und Baden-Württembergs, sowie kleinere Teile Hessens (im Kreis Bergstraße) umfasst. Die neuapostolische Gebietskirche Süddeutschland ist nach Mitgliedern die größte [[Gebietskirche]] in Deutschland. Am 23. April 2006 wurde [[Bezirksapostel]] [[Klaus Saur]] in den Ruhestand versetzt und [[Apostel]] [[Michael Ehrich]] zum [[Bezirksapostel]] und Kirchenpräsident ordiniert.

== Gebietskirche ==

=== Geschichte ===

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts treten gläubige Christen, Anhänger einer [[charismatisch]]en [[Erweckungsbewegung]] aus verschiedenen [[Konfession]]en, in England, Schottland und in Deutschland auf, in Süddeutschland vor allem um Donaumoos in Bayern, der Gegend um [[Karlshuld]].<ref name="Geschichte">Neuapostolische Kirche Süddeutschland: [http://cms.nak-sued.de/Geschichte.137.0.html Geschichte: Aus der Chronik der Neuapostolischen Kirche in Süddeutschland]''</ref>

Aus ihnen geht in den 1850er Jahren, durch die erste [[Versiegelung (Religion)|Heilige Versiegelung]] am 16. August 1856 in Ulm durch [[Apostel]] [[Henry Drummond]] die [[Katholisch-Apostolische Gemeinden|katholisch-apostolischen Gemeinden]] hervor. Um 1863 konvertieren fast alle [[katholisch-apostolisch]]en Mitglieder zu dessen Abspaltung, der [[NAK|Neuapostolischen Kirche]] (damals noch [[Allgemeine christliche apostolische Mission]]). Schließlich wird am 3. Juni 1888 der erste Apostel für den süddeutschen Bereich gerufen, [[Georg Gustav Adolf Ruff]]. Erst im Mai 1896 wird in Schopfheim in Baden die erste süddeutsche Gemeinde gegründet. Die erste Gemeinde Württembergs wird im Oktober 1896 in Tailfingen gegründet. Bis zum Jahresende 1897 entstehen noch etwa zwölf weitere Gemeinden.<ref name="Geschichte"/>

Am 29. März 1921 erhielt die Neuapostolische Kirche in der Republik Baden die Körperschaftsrechte. Am 28. Juli 1924 wurden mit [[Karl Hartmann]] und [[Karl Gutbrod]] zwei neue Bezirksapostel ordiniert. Während Hartmann die Bereiche Südhessen, Baden und die bayerische Pfalz übernahm, verantraute man Gutbrod den Bereich Heilbronn. Am 1. Januar 1925 wird Karl Hartmann Landesvorsitzender in Baden, zuvor wurden alle badischen Gemeinden zur Juristischen Person. Genau ein Jahr später, am 1. Januar 1926, wird der Bereich Heilbronn ein selbstständiger Kirchenverwaltungsbezirk unter dem Namen: ''Neuapostolische Gemeinde e.V., Sitz Heilbronn''. Dieser bestand aus 212 Gemeinden und zwölf Kirchenbezirken in Württemberg und Bayern (dortige Ausnahmen: Coburg und Hof (Saale)).<ref name="Geschichte"/>

Während des nationalsozialistischen Regimes und des Zweiten Weltkriegs wurden auch in Süddeutschland zahlreiche neuapostolische Gemeinden geschlossen. Nur die bedingungslose Unterwerfung durch rassistische Bemerkungen in Kirchenzeitschriften, Hitlergrüße nach den Gottesdiensten und Zwangsbeitritte neuapostolischer [[Geistlicher]] zur NSDAP brachten die Nationalsozialisten noch einmal zum Überdenken des „Irrtums“, was die Kirche selbst wahrscheinlich vor der totalen Schließung und Verbot rettete.<ref name="Geschichte"/>

Am 27. November 1938 wurde [[Georg Schall]] zum Bezirksapostel für die rund 400 Gemeinden und 36.000 neuapostolische Christen in Württemberg und Bayern ordiniert. Etwa zehn Jahre später, am 28. Juli 1948 erhält ''Neuapostolische Gemeinde e.V., Sitz Heilbronn'', d.h. Nordwürttemberg, die Körperschaftsrechte.<ref name="Geschichte"/>

Ab dem 1. Januar 1949 wurde der Apostelbezirk Heilbronn in Apostelbezirk Stuttgart umbenannt; das Verwaltungsgebiet entsprach dabei weitgehend den Landesgrenzen. Am 25. Februar des Jahres 1950 erhielt die Neuapostolische Kirche auch in Bayern die Körperschaftsrechte, am 5. April dieses Jahres auch Südwürttemberg und Hohenzollern. Am 10. September 1950, wurde [[Friedrich Hahn]] zum Bezirkspostel für den Bereich Baden ordiniert. Am 1. Januar des Jahres 1953 überreicht man Bezirksapostel [[Eugen Startz]] die Verantwortung über alle bayrischen Gemeinden. Auch im Jahre 1954, am 21. Februar, wurde ein Bezirksapostel ordiniert: [[Gotthilf Volz]] sollte fortan Stellvertreter des Bezirksapostels Schall sein und übernahm damit die Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern.<ref name="Geschichte"/>

Am 18. Januar 1965 wurden beide in den Ruhestand versetzt und dem Schweizer Bezirksapostel und späteren Stammapostel Streckeisen wurden die württembergischen Gemeinden anvertraut. Zu einem Wechsel in Baden kam es auch an Silvester 1966, als Bezirksapostel Friedrich Hahn zur Ruhe gesetzt wird und Willi Wintermantel zum neuen Bezirksapostel. Als dann schließlich der Bezirksapostel der Schweiz und Württembergs, Ernst Streckeisen, zum Stammapostel ordiniert worden war, wurde am 4. Mai Karl Kühnle zum württembergischen Bezirksapostel ordiniert. Wechsel auch am 19. April 1981: Willi Wintermantel ging in den Ruhestand und Nachfolger wurde Bezirksapostel [[Klaus Saur (Geistlicher)|Klaus Saur]].<ref name="Geschichte"/>

Schließlich fusionierten am 1. Januar 1997 die Gebietskirchen Baden und Württemberg zum Bereich Baden-Württemberg, seit dem 1. Januar 2002 heißen die Gebietskirchen Baden-Württemberg und Bayern Gebietskirche Süddeutschland.<ref name="Geschichte"/>

=== Deutschland ===
Die Gebietskirche Süddeutschland ist mit etwa 118.000 Mitglieder die größte der Neuapostolischen Kirche in Deutschland.

Sie ist, wie alle deutschen Gebietskirchen, Körperschaft des öffentlichen Rechts und besitzt somit eine eigene Verfassung.<ref>Neuapostolischen Kirche Süddeutschland: ''[http://cms.nak-sued.de/Verfassung.132.0.html Verfassung]''</ref>

Das Verwaltung in Stuttgart hat rund 60 Mitarbeiter fest angestellt. Ihr Aufgabenbereich:
*Persönliches Referat des Kirchenpräsidenten und Öffentlichkeitsarbeit
*Bau und Betreuung der Kirchengebäude
*Kaufmännische Betreuung der Liegenschaften
*Materialversorgung für die Gemeinden, Rechnungswesen, Personalwesen
*Datenverarbeitung
*Administrative Unterstützung der Schwesterkirchen

{| class="prettytable"
|-class="hintergrundfrabe5"
! Apostelbezirk || Mitglieder || Gemeinden || Apostel || Bischof
|-
| Freiburg im Breisgau || 12.200 || 103 || Wolfgang Eckhardt
|| Urs Heiniger
|-
| Heilbronn || 12.600 || 106 || Hans-Peter Schneider
|| Rolf Ludwig
|-
| Karlsruhe || 15.600 || 118 || Herbert Bansbach
|| Jürgen Kieselmann
|-
| Nürtingen || 13.800 || 98 || Volker Kühnle
|| Eberhard Koch
|-
| Stuttgart || 14.000 || 90 || Jürgen Loy
|| Bernd Dittus
|-
| Tübingen || 11.300 || 96 || Wolfgang Bott
|| Georg Kaltschmitt
|-
| Ulm || 16.000 || 104 || Hans-Jürgen Bauer
|| Jürgen Gründemann
|-
| München || 12.300 || 85 || Wolfgang Zenker
|| Günter Schulz
|-
| Nürnberg || 10.600 || 82 || Dieter Prause
|| Udo Göhlmann
|-
|}

=== Missionsgebiete ===
Die Neuapostolische Kirche Süddeutschland unterstützt die administrative und seelsorgerische Arbeit auch in anderen Ländern der Welt, die jeweils einem bestimmten Apostelbereich zugeteilt sind und so von einem süddeutschen Apostel unterstützt werden. Insgesamt sind in den verschiedenen Missionsländern 37 Apostel tätig.<ref>''25 Jahre Bezirksapostel Saur.'' S. 124-125</ref>

Dies sind folgende 30 Länder in Südosteuropa, Afrika und am Persischen Golf:<ref>''25 Jahre Bezirksapostel Saur.'' S. 132-157</ref>
{| class="prettytable"
|-class="hintergrungfarbe5"
|-
! Land || Mitglieder (2005) || Missionstätigkeit durch die Gebietskirche seit..
|-
| Äquatorialguinea || 11.400 || 1987, staatliche Anerkennung: 14. Juli 1992
|-
| Äthiopien, Eritrea, Dschibuti, Somalia || 1.100 || 1988, keine Mitglieder in Somalia
|-
| Benin || 25.500 || 2001, staatliche Anerkennung: Datum unbekannt
|-
| Elfenbeinküste || 24.200 || 2001, staatliche Anerkennung: Datum unbekannt
|-
| Gabun || 4.400 || 1999, staatliche Anerkennung: Oktober 1990
|-
| Ghana || 562.000 || 1984, staatliche Anerkennung: Datum unbekannt
|-
| Guinea || 48.600 || 1987, staatliche Anerkennung: 1. Oktober 1988
|-
| Kamerun || 14.000 || 1990, staatliche Anerkennung: 1. Oktober 1983 und 28. Oktober 1992
|-
| Liberia || nicht genau bekannt || 1995, staatliche Anerkennung: keine
|-
| Nigeria || 355.000 || 1985, staatliche Anerkennung: Datum unbekannt
|-
| Sierra Leone || 105.000 || 1985, staatliche Anerkennung: 13. Februar 1986
|-
| Togo || 44.000 || 2001, staatliche Anerkennung: keine Staat-Kirchen-Trennung im Land
|-
| Golfstaaten || 400 || 1991, staatliche Anerkennung: nicht bekannt
|-
| Balkanhalbinsel|Balkanländer || 800 || 1991, staatliche Anerkennung: keine
|-
|}

== Spezielle Einrichtungen ==
''Kammerchor Stuttgart:'' Gegründet wurde der Chor durch Hermann Ober, den damaligen Leiter der Musikabteilung des Verlags Fr. Bischoff, Frankfurt, im März des Jahres 1960. Bis in die 1980er Jahre war es ausschließlich Aufgabe des Chores, Lieder und Chorwerke aus Liedsammlungen der Neuapostolischen Kirche auf Tonträger aufzunehmen, daher stammt auch der ursprüngliche Name ''Schallplattenchor.'' Die erste Aufnahme fand 1961 im damaligen SDR-Tonstudio Villa Berg statt. Die musikalische Leitung hatte 28 Jahre Wilfried Orlikowsky aus Tübingen.

== Literatur ==

* ''25 Jahre Bezirksapostel Klaus Saur.'' Jubiläumsausgabe. NAK Süddeutschland, 2006

== Weblinks ==

* [http://cms.nak-sued.de/index.php?id=5 Website der ''Neuapostolischen Kirche Süddeutschland'']

== Fußnoten ==


[[Kategorie:Gebietskirche]]
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