Walter Schmidt (Geistlicher): Unterschied zwischen den Versionen
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Walter Schmidt wurde im südlichen Westfalen, mitten im Ebbegebirge, am 21. Dezember 1891 in Neuemühle (Kreis Altena/Westfalen), [[Gemeinde]] Herscheid, geboren. Im Jahre 1897 ergab sich die erste Begegnung mit Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Am 15. November 1898 wurde seine Familie [[Versiegelung (Religion)|versiegelt]]. Nach seiner Schulentlassung trat Walter Schmidt im Jahre 1906 in die kaufmännische Lehre und besuchte die neuapostolische Gemeinde Lüdenscheid. Am 17. Mai 1919 heiratete er ein Mädchen aus der Gemeinde. | Walter Schmidt wurde im südlichen Westfalen, mitten im Ebbegebirge, am 21. Dezember 1891 in Neuemühle (Kreis Altena/Westfalen), [[Gemeinde]] Herscheid, geboren. Im Jahre 1897 ergab sich die erste Begegnung mit Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Am 15. November 1898 wurde seine Familie [[Versiegelung (Religion)|versiegelt]]. Nach seiner Schulentlassung trat Walter Schmidt im Jahre 1906 in die kaufmännische Lehre und besuchte die neuapostolische Gemeinde Lüdenscheid. Am 17. Mai 1919 heiratete er ein Mädchen aus der Gemeinde. | ||
− | Im Zusammenhang mit der Firma Carl Krampe, Schaufel-, Hacken- und Spatenfabrik (Hagen-Rummenohl), deren Miteigentümer und Prokurist Schmidt gewesen sein soll, fällt sein Name<ref>Siehe [http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440207.html http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440207.html]</ | + | Im Zusammenhang mit der Firma Carl Krampe, Schaufel-, Hacken- und Spatenfabrik (Hagen-Rummenohl), deren Miteigentümer und Prokurist Schmidt gewesen sein soll, fällt sein Name<ref>Siehe [http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440207.html http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440207.html]</ref>. Die Firma beschäftigte im zweiten Weltkrieg russische Zwangsarbeiter. Mögliche weitere Erwähnungen finden sich in den Erinnerungen der Arbeiter: |
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Version vom 13. Januar 2016, 16:52 Uhr
Walter Schmidt (* 21. Dezember 1891; † 28. Februar 1981 in Dortmund), trat am 7. Juli 1960 die Nachfolge von Johann Gottfried Bischoff als Stammapostel (Hauptleiter) der Neuapostolischen Kirche an und wirkte in diesem Amt bis zu seinem Ruhestand am 15. Februar 1975.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Walter Schmidt wurde im südlichen Westfalen, mitten im Ebbegebirge, am 21. Dezember 1891 in Neuemühle (Kreis Altena/Westfalen), Gemeinde Herscheid, geboren. Im Jahre 1897 ergab sich die erste Begegnung mit Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Am 15. November 1898 wurde seine Familie versiegelt. Nach seiner Schulentlassung trat Walter Schmidt im Jahre 1906 in die kaufmännische Lehre und besuchte die neuapostolische Gemeinde Lüdenscheid. Am 17. Mai 1919 heiratete er ein Mädchen aus der Gemeinde.
Im Zusammenhang mit der Firma Carl Krampe, Schaufel-, Hacken- und Spatenfabrik (Hagen-Rummenohl), deren Miteigentümer und Prokurist Schmidt gewesen sein soll, fällt sein Name[1]. Die Firma beschäftigte im zweiten Weltkrieg russische Zwangsarbeiter. Mögliche weitere Erwähnungen finden sich in den Erinnerungen der Arbeiter:
"Ich arbeitete zuerst auf einer Baustelle in Hagen. Danach arbeitete ich im Werk von Schmidt. Ich bediente eine Fräse und fertigte Teile. In der Werkhalle arbeitete ein Vorarbeiter, ein Deutscher. Er war ein sehr guter Mensch, sehr menschlich. Er schrie nie, schimpfte auf keinen. Er zeigte Mitleid. Ich war sehr dünn. Der Vorarbeiter beauftragte mich, in der Küche zu arbeiten. Ich weiß nicht, ob der Mann noch lebt. Ich habe seinen Namen vergessen." - Iwan Dmitrijewitsch Solonowitsch, Februar 2007, siehe Artikel in Die Zeit, Januar 2015
1944 starb Apostel Hermann Schüring und der rheinländische Bezirksapostel Peter Kuhlen übernahm bis 1948 die Bezirksverantwortung. 1946 wurde Walter Schmidt, u.a. auf Empfehlung von Apostel Kuhlen, zum Apostel im Bezirk Dortmund gesetzt, den er nach der Stammaposteleinsetzung Kuhlens 1948 als Bezirksapostel übernahm. Nach dem Ausschluss des Bezirksapostels Peter Kuhlen aus dem benachbarten Rheinland übernahm er auch dort die Betreuung vom 24. Januar 1955 bis zum 14. April 1968. Von 1955 bis 1960 betreute er auch die Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland - einen Teil, der sich von der HAZEA unter Bezirksapostel Gerrit Kamphuis gelöst hatte.
Nach dem Tod des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff wurde der Bezirksapostel Walter Schmidt in der Apostelversammlung vom 7. Juli 1960 zu Frankfurt/Main zum neuen Stammapostel gewählt (näheres siehe unten: Kontroverse: Wahl).
Mit Beschluss des Apostelkollegiums vom 1. Januar 1961 wurde der Sitz der Neuapostolischen Kirche von Frankfurt/Main nach Dortmund verlegt.
Anfang Juni 1961 besuchte der Stammapostel England und im Mai 1963 besuchte er die USA und Kanada. Am 8. April 1965 besuchte er Südafrika.
Im Februar 1975 entschloss sich Walter Schmidt aufgrund seines angegriffenen Gesundheitszustandes in den Ruhestand zu treten. Er bestimmte den Bezirksapostel Ernst Streckeisen aus Zürich als Nachfolger und Stammapostel der Neuapostolischen Kirche. Er verstarb am 28. Februar 1981 in seiner Heimatstadt Dortmund.
Kontroverse: Wahl
Nach dem Tod des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff soll der Bezirksapostel Walter Schmidt in der Apostelversammlung vom 7. Juli 1960 zu Frankfurt/Main einstimmig zum neuen Stammapostel gewählt worden sein.
Am 7. Juli 1960 fand wohl eine inoffizielle Apostelversammlung statt, denn die außerordentliche Apostelversammlung, die von Apostel Gottfried Rockenfelder gemäß der Satzung des Apostelkollegiums der Neuapostolischen Kirche zur Wahl eines Nachfolgers im Stammapostelamt einberufen worden war, fand erst am 2. August 1960 in der Sophienstraße in Frankfurt/Main statt. Bei dieser Versammlung waren laut Protokoll 17 Apostel, darunter, als einziger Nichtdeutscher, der Franzose Chrétien Dauber, des Apostelkollegiums anwesend. 48 Apostel waren zu dieser Zeit in der Neuapostolischen Kirche im Amt und somit Mitglied des Apostelkollegiums. Laut Protokoll der Apostelversammlung waren mehr als 3/4 der Mitglieder anwesend. Dies muss anhand der Zahlen jedoch eindeutig als falsch bezeichnet werden. Es waren gerade etwas mehr als 1/3 der Mitglieder anwesend. Da nach den Statuten von 1951 jedoch eine Beschlussfähigkeit in außerordentlichen Fällen auch dann gegeben war, wenn die erreichbaren Apostel eingeladen und zusammen gekommen waren, war eine Mehrheit von 3/4 der anwesenden Mitglieder, wie in der Satzung gefordert, gegeben. Walter Schmidt wurde einstimmig als neuer Stammapostel gewählt. Eine Einsetzung in dieses Amt, also eine Ordination, hat es offenbar dann nie mehr gegeben.
Ordinationen
- im November 1923 Unterdiakon
- 1925 Hilfspriester
- am 10. März 1929 Priester
- am 21. Januar 1940 Bezirksevangelist
- am 25. Juni 1944 Bezirksältester für den Bezirk Dortmund
- am 26. Mai 1945 Bischof
- am 29. September 1946 Apostel im Apostelbezirk Westfalen
- am 19. September 1948 Bezirksapostel für Westfalen
- am 2. August 1960 Wahl zum Stammapostel der Neuapostolischen Kirche
- am 15. Februar 1975 Ruhestand
Entwicklungen seiner Amtszeit
Herausforderungen seiner Amtszeit
- Eine seiner Herausforderungen war es die Neuapostolische Kirche nach dem Tod von Stammapostel Bischoff und der Nichterfüllung der Botschaft zusammen zu halten. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Verfassung eines Briefes in dem der Tod von Stammapostel Bischoff zu erklären versucht. Mit diesem Brief kam der Begriff auf:"Der Herr hat seinen Willen geändert." [2]
Weblinks
Referenzen
- ↑ Siehe http://www.historisches-centrum.de/zwangsarbeit/edition/krampe440207.html
- ↑ Susanne Scheibler: Johann Gottfried Bischoff Friedrich Bischoff Verlag Frankfurt am Main, Ausgabe 1997, Seite 117 - 119
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Johann Gottfried Bischoff | Stammapostel der Neuapostolischen Kirche 1960-1975 |
Ernst Streckeisen |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Walter Schmidt (Apostelbezirk Westfalen) Peter Kuhlen (Apostelbezirk Rheinland) | Bezirksapostel für Nordrhein-Westfalen 1955-1968 |
Emil Schiwy |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Peter Kuhlen | Bezirksapostel für Westfalen 1948-1955 |
Walter Schmidt (Fusion zu NRW) |