Walter Schmidt (Geistlicher): Unterschied zwischen den Versionen

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Walter Schmidt wurde im südlichen Westfalen, mitten im Ebbegebirge, am 21. Dezember 1891 in Neuemühle (Kreis Altena/Westfalen), Gemeinde Herscheid, geboren. Im Jahre 1897 ergab sich die erste Begegnung mit Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Am 15. November 1898 wurde seine Familie [[Versiegelung (Religion)|versiegelt]]. Nach seiner Schulentlassung trat Walter Schmidt im Jahre 1906 in die kaufmännische Lehre und besuchte die neuapostolische Gemeinde Lüdenscheid. Am 17. Mai 1919 heiratete er ein Mädchen aus der Gemeinde.
 
Walter Schmidt wurde im südlichen Westfalen, mitten im Ebbegebirge, am 21. Dezember 1891 in Neuemühle (Kreis Altena/Westfalen), Gemeinde Herscheid, geboren. Im Jahre 1897 ergab sich die erste Begegnung mit Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Am 15. November 1898 wurde seine Familie [[Versiegelung (Religion)|versiegelt]]. Nach seiner Schulentlassung trat Walter Schmidt im Jahre 1906 in die kaufmännische Lehre und besuchte die neuapostolische Gemeinde Lüdenscheid. Am 17. Mai 1919 heiratete er ein Mädchen aus der Gemeinde.
  
1944 starb Apostel Hermann Schüring und der rheinländische Bezirksapostel [[Peter Kuhlen]] übernahm bis 1948 die Bezirksverantwortung. 1946 wurde Walter Schmidt u.a. auf Empfehlung von Apostel Kuhlen zum Apostel im Bezirk Dortmund gesetzt, den er nach der Stammaposteleinsetzung Kuhlens 1948 als Bezirksapostel übernahm. Nach dem Ausschluss des Bezirksapostels Peter Kuhlen aus dem benachbarten Rheinland übernahm er auch die Betreuung dort vom 24. Januar 1955 bis zum 14. April 1968. Von 1955 bis 1960 betreute er auch die [[Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland]] - einen Teil der HAZEA.
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1944 starb Apostel [[Hermann Schüring]] und der rheinländische Bezirksapostel [[Peter Kuhlen]] übernahm bis 1948 die Bezirksverantwortung. 1946 wurde Walter Schmidt u.a. auf Empfehlung von Apostel Kuhlen zum Apostel im Bezirk Dortmund gesetzt, den er nach der Stammaposteleinsetzung Kuhlens 1948 als Bezirksapostel übernahm. Nach dem [[Ausschluss]] des Bezirksapostels Peter Kuhlen aus dem benachbarten Rheinland übernahm er auch die Betreuung dort vom 24. Januar 1955 bis zum 14. April 1968. Von 1955 bis 1960 betreute er auch die [[Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland]] - einen Teil, der sich von der [[HAZEA]] unter Bezirksapostel [[Gerrit Kamphuis]] gelöst hatte.
  
Nach dem Tod des Stammapostels [[Johann Gottfried Bischoff|J.G. Bischoff]] soll der Bezirksapostel Walter Schmidt in der Apostelversammlung vom 7. Juli 1960 zu Frankfurt/Main einstimmig zum neuen Stammapostel gewählt worden sein. Dies war wohl eine inoffizielle Apostelversammlung, denn die außerordentliche Apostelversammlung, die von Apostel [[Gottfried Rockenfelder]] zur Wahl eines Nachfolgers im Stammapostelamt einberufen worden war, fand erst am 2. August 1960 auf der Sophienstraße in Frankfurt/Main statt. Bei dieser Versammlung waren laut Protokoll 17 Apostel, darunter als einziger Nichtdeutscher der Franzose Chrétien Dauber, des Apostelkollegiums anwesend. 48 Apostel waren zu dieser Zeit in der Neuapostolischen Kirche im Amt und somit Mitglied des Apostelkollegiums. Laut Protokoll der Apostelversammlung waren mehr als 3/4 der Mitglieder anwesend und somit beschlussfähig. Dies muss anhand der Zahlen eindeutig als falsch bezeichet werden. Es waren gerade etwas mehr als 1/3 der Mitglieder anwesend und somit war die Versammlung nicht beschlussfähig. Dennoch wurde dort einstimmig Walter Schmidt als neuer Stammapostel gewählt. Eine Einsetzung in dieses Amt, also eine Ordination, hat es offenbar dann nie mehr gegeben.
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Nach dem Tod des Stammapostels [[Johann Gottfried Bischoff|J.G. Bischoff]] soll der Bezirksapostel Walter Schmidt in der Apostelversammlung vom 7. Juli 1960 zu Frankfurt/Main einstimmig zum neuen Stammapostel gewählt worden sein. Dies war wohl eine inoffizielle Apostelversammlung, denn die außerordentliche Apostelversammlung, die von Apostel [[Gottfried Rockenfelder]] zur Wahl eines Nachfolgers im Stammapostelamt einberufen worden war, fand erst am 2. August 1960 auf der Sophienstraße in Frankfurt/Main statt. Bei dieser Versammlung waren laut Protokoll 17 Apostel, darunter als einziger Nichtdeutscher der Franzose [[Chrétien Dauber]], des Apostelkollegiums anwesend. 48 Apostel waren zu dieser Zeit in der Neuapostolischen Kirche im Amt und somit Mitglied des Apostelkollegiums. Laut Protokoll der Apostelversammlung waren mehr als 3/4 der Mitglieder anwesend und somit beschlussfähig. Dies muss anhand der Zahlen eindeutig als falsch bezeichet werden. Es waren gerade etwas mehr als 1/3 der Mitglieder anwesend und somit war die Versammlung nicht beschlussfähig. Dennoch wurde dort einstimmig Walter Schmidt als neuer Stammapostel gewählt. Eine Einsetzung in dieses Amt, also eine Ordination, hat es offenbar dann nie mehr gegeben.
  
 
Neben den organisatorischen Unregelmäßigkeiten (=ungültige Wahl) gibt es auch sonstige Ungereimtheiten in Bezug auf die Nachfolge, denn gemäß der "[[Botschaft]]" seines Vorgängers "er werde nicht mehr sterben bis Jesus wiederkomme" hatte J.G. Bischoff selbst mehrfach explizit einen Nachfolger ausgeschlossen: "Nach mir kommt keiner mehr". Der bereits 1948 einstimmig gewählte und als [[Stammapostel]] ordinierte und als [[Stammapostelhelfer]] eingesetzte Nachfolger [[Peter Kuhlen]] legte sein Amt aus diesem Grunde bereits 1950 nieder und wurde 1955 aus der Kirche ausgeschlossen. Durch die offensichtliche Nichterfüllung der "Botschaft" war die Kirche jedoch offenbar zum Handeln gezwungen. Der von Bischoff nach dem Ausschluss Kuhlens noch als Stellvertreter ernannte [[Arthur Landgraf]] aus Berlin war bereits am 15. Dezember 1956 verstorben und ein neuer Nachfolger nicht ernannt. Zu dem ausgeschlossenen Nachfolger nahm man keinen Kontakt auf. Stattdessen wurde erklärt, "Gott habe seinen Plan geändert und der Gemeinde noch eine weitere Prüfungszeit auferlegt". So übernahm Walter Schmidt ohne Ordination und noch vor seiner eigentlich Wahl durch das Apostelkollegium sein Amt und damit die Hauptleitung aller neuapostolischen Gemeinden am 10. Juli 1960. Es gelang ihm, die 1955 nach dem Ausschluss Kuhlens erfolgte Spaltung (siehe [[Apostolische Gemeinschaft]]) und dem Tode Bischoffs entstandenen Turbulenzen zu beruhigen und die Kirche weitestgehend zu stabilisieren.
 
Neben den organisatorischen Unregelmäßigkeiten (=ungültige Wahl) gibt es auch sonstige Ungereimtheiten in Bezug auf die Nachfolge, denn gemäß der "[[Botschaft]]" seines Vorgängers "er werde nicht mehr sterben bis Jesus wiederkomme" hatte J.G. Bischoff selbst mehrfach explizit einen Nachfolger ausgeschlossen: "Nach mir kommt keiner mehr". Der bereits 1948 einstimmig gewählte und als [[Stammapostel]] ordinierte und als [[Stammapostelhelfer]] eingesetzte Nachfolger [[Peter Kuhlen]] legte sein Amt aus diesem Grunde bereits 1950 nieder und wurde 1955 aus der Kirche ausgeschlossen. Durch die offensichtliche Nichterfüllung der "Botschaft" war die Kirche jedoch offenbar zum Handeln gezwungen. Der von Bischoff nach dem Ausschluss Kuhlens noch als Stellvertreter ernannte [[Arthur Landgraf]] aus Berlin war bereits am 15. Dezember 1956 verstorben und ein neuer Nachfolger nicht ernannt. Zu dem ausgeschlossenen Nachfolger nahm man keinen Kontakt auf. Stattdessen wurde erklärt, "Gott habe seinen Plan geändert und der Gemeinde noch eine weitere Prüfungszeit auferlegt". So übernahm Walter Schmidt ohne Ordination und noch vor seiner eigentlich Wahl durch das Apostelkollegium sein Amt und damit die Hauptleitung aller neuapostolischen Gemeinden am 10. Juli 1960. Es gelang ihm, die 1955 nach dem Ausschluss Kuhlens erfolgte Spaltung (siehe [[Apostolische Gemeinschaft]]) und dem Tode Bischoffs entstandenen Turbulenzen zu beruhigen und die Kirche weitestgehend zu stabilisieren.

Version vom 2. Mai 2011, 14:28 Uhr

Walter Schmidt (1891-1981)

Walter Schmidt (* 21. Dezember 1891; † 28. Februar 1981), trat am 7. Juli 1960 die Nachfolge von Johann Gottfried Bischoff als Stammapostel (Hauptleiter) der Neuapostolischen Kirche an und wirkte in diesem Amt bis zu seinem Ruhestand am 15. Februar 1975.

Biografie

Walter Schmidt wurde im südlichen Westfalen, mitten im Ebbegebirge, am 21. Dezember 1891 in Neuemühle (Kreis Altena/Westfalen), Gemeinde Herscheid, geboren. Im Jahre 1897 ergab sich die erste Begegnung mit Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche. Am 15. November 1898 wurde seine Familie versiegelt. Nach seiner Schulentlassung trat Walter Schmidt im Jahre 1906 in die kaufmännische Lehre und besuchte die neuapostolische Gemeinde Lüdenscheid. Am 17. Mai 1919 heiratete er ein Mädchen aus der Gemeinde.

1944 starb Apostel Hermann Schüring und der rheinländische Bezirksapostel Peter Kuhlen übernahm bis 1948 die Bezirksverantwortung. 1946 wurde Walter Schmidt u.a. auf Empfehlung von Apostel Kuhlen zum Apostel im Bezirk Dortmund gesetzt, den er nach der Stammaposteleinsetzung Kuhlens 1948 als Bezirksapostel übernahm. Nach dem Ausschluss des Bezirksapostels Peter Kuhlen aus dem benachbarten Rheinland übernahm er auch die Betreuung dort vom 24. Januar 1955 bis zum 14. April 1968. Von 1955 bis 1960 betreute er auch die Nieuw-Apostolische Kerk in Nederland - einen Teil, der sich von der HAZEA unter Bezirksapostel Gerrit Kamphuis gelöst hatte.

Nach dem Tod des Stammapostels J.G. Bischoff soll der Bezirksapostel Walter Schmidt in der Apostelversammlung vom 7. Juli 1960 zu Frankfurt/Main einstimmig zum neuen Stammapostel gewählt worden sein. Dies war wohl eine inoffizielle Apostelversammlung, denn die außerordentliche Apostelversammlung, die von Apostel Gottfried Rockenfelder zur Wahl eines Nachfolgers im Stammapostelamt einberufen worden war, fand erst am 2. August 1960 auf der Sophienstraße in Frankfurt/Main statt. Bei dieser Versammlung waren laut Protokoll 17 Apostel, darunter als einziger Nichtdeutscher der Franzose Chrétien Dauber, des Apostelkollegiums anwesend. 48 Apostel waren zu dieser Zeit in der Neuapostolischen Kirche im Amt und somit Mitglied des Apostelkollegiums. Laut Protokoll der Apostelversammlung waren mehr als 3/4 der Mitglieder anwesend und somit beschlussfähig. Dies muss anhand der Zahlen eindeutig als falsch bezeichet werden. Es waren gerade etwas mehr als 1/3 der Mitglieder anwesend und somit war die Versammlung nicht beschlussfähig. Dennoch wurde dort einstimmig Walter Schmidt als neuer Stammapostel gewählt. Eine Einsetzung in dieses Amt, also eine Ordination, hat es offenbar dann nie mehr gegeben.

Neben den organisatorischen Unregelmäßigkeiten (=ungültige Wahl) gibt es auch sonstige Ungereimtheiten in Bezug auf die Nachfolge, denn gemäß der "Botschaft" seines Vorgängers "er werde nicht mehr sterben bis Jesus wiederkomme" hatte J.G. Bischoff selbst mehrfach explizit einen Nachfolger ausgeschlossen: "Nach mir kommt keiner mehr". Der bereits 1948 einstimmig gewählte und als Stammapostel ordinierte und als Stammapostelhelfer eingesetzte Nachfolger Peter Kuhlen legte sein Amt aus diesem Grunde bereits 1950 nieder und wurde 1955 aus der Kirche ausgeschlossen. Durch die offensichtliche Nichterfüllung der "Botschaft" war die Kirche jedoch offenbar zum Handeln gezwungen. Der von Bischoff nach dem Ausschluss Kuhlens noch als Stellvertreter ernannte Arthur Landgraf aus Berlin war bereits am 15. Dezember 1956 verstorben und ein neuer Nachfolger nicht ernannt. Zu dem ausgeschlossenen Nachfolger nahm man keinen Kontakt auf. Stattdessen wurde erklärt, "Gott habe seinen Plan geändert und der Gemeinde noch eine weitere Prüfungszeit auferlegt". So übernahm Walter Schmidt ohne Ordination und noch vor seiner eigentlich Wahl durch das Apostelkollegium sein Amt und damit die Hauptleitung aller neuapostolischen Gemeinden am 10. Juli 1960. Es gelang ihm, die 1955 nach dem Ausschluss Kuhlens erfolgte Spaltung (siehe Apostolische Gemeinschaft) und dem Tode Bischoffs entstandenen Turbulenzen zu beruhigen und die Kirche weitestgehend zu stabilisieren.

Mit Beschluss des Apostelkollegiums vom 1. Januar 1961 wurde der Sitz der Neuapostolischen Kirche von Frankfurt/Main nach Dortmund verlegt.

Anfang Juni 1961 besuchte der Stammapostel England und im Mai 1963 besuchte er die USA und Kanada. Am 8. April 1965 besuchte er Südafrika.

Im Februar 1975 entschloss sich Walter Schmidt aufgrund seines angegriffenen Gesundheitszustandes in den Ruhestand zu treten. Er bestimmte den Bezirksapostel Ernst Streckeisen aus Zürich als Nachfolger und Stammapostel der Neuapostolischen Kirche. Er verstarb am 28. Februar 1981 in seiner Heimatstadt Dortmund.

Ordinationen

Weblinks