Neuapostolische Kirche Berlin-Lichtenberg

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Die Neuapostolische Kirche Berlin-Lichtenberg war ein Sakralbau der Neuapostolischen Kirche der Gebietskirche Berlin-Brandenburg im Berliner Apostelbezirk Ost im Bezirk Lichtenberg. Das erste Gebäude stand in der Normannenstraße, ein Ersatzbau wurde 1977/78 am Münsterlandplatz errichtet. Am 15. April 2022 wurde es profaniert und ist abgerissen worde.

Inhaltsverzeichnis

Erstbau

Im Bezirk Lichtenberg, in der Normannenstraße 20, wurde nach Entwürfen des „Magistratsoberbaumeisters“ August Nerlich 1932 ein kleines Kirchengebäude errichtet. Es war ein schlichter Putz- und Klinkerverblendbau, der sich gut zwischen den benachbarten Wohnhäusern, die von Bruno Taut stammten, und dem Gebäude des Finanzamtes einfügte.

Als die Staatssicherheit der DDR begann, das ehemalige Finanzamt am Roedeliusplatz zu ihrem Hauptsitz auszubauen und westlich davon weitere Neubauten, insbesondere ein großes Versammlungs- und Tagungshaus plante, wurde die Kapelle der Neuapostolischen Kirche 1957 geschlossen. Im Jahre 1979 wurde sie schließlich zusammen mit den nebenstehenden Wohnhäusern, die unter Denkmalschutz standen, gesprengt.

Ersatzbau

Die Verantwortlichen der DDR genehmigten der Neuapostolischen Kirche jedoch einen Ersatzbau, wofür ein größeres Areal der katholischen Kirche an der Münsterlandstraße angekauft wurde, auf dem bis dahin eine Kleingartenanlage vorhanden war. Beim Freiräumen des Gartenlandes wurden sogar Soldaten der NVA eingesetzt. Die Kleingärtner wurden entschädigt und erhielten bei Interesse Ersatzland in Neuenhagen bei Berlin.

Der 1977/78 nach Plänen des Architektenteams Professor Gießke und unter Leitung des Suhler Bauleiters Günter Hirsch am Münsterlandplatz (Weitlingkiez) fertiggestellte Neubau aus Betonfertigteilen wurde verputzt und mit Schiefer gedeckt; er konnte im Januar 1979 eingeweiht werden.

Bei dem Gebäude handelte es sich um den größten Kirchenbau der Neuapostolischen Kirche in den neuen Bundesländern.[1]

Details

Der Haupteingang befand sich auf der straßenabgewandten Seite des Gebäudekomplexes. Das Kirchenschiff war rund 40 Meter lang und hatte eine Grundfläche von 1.150 m². Eine Orgelkammer, ein Chorübungsraum und eine Sakristei vervollständigten die Räumlichkeiten.

An das eigentliche Kirchengebäude wurden zwei Häuser angebaut. In einem befanden sich Wohnungen für die Angestellten der Kirche, in dem anderen waren Sanitäreinrichtungen, Garderobe und ein weiterer Chorübungsraum untergebracht.

Auflösung der Gemeinde

Am 15. April 2022 wurde das Gebäude profaniert, die Gemeinde wurde aufgelöst. Ein großer Teil der 19 Amtsträger der Gemeinde wurde zunächst nicht für andere Gemeinden bestätigt. Im Vorfeld hatte es eine intensive Kontroverse um die Schließung gegeben. Die NAK Nordost schreibt auf ihrer Internetseite:

Der Schließung war ein jahrelanger Entscheidungs- und Kommunikationsprozess voraus gegangen. Betriebskosten und Auslastung waren auch unter Berücksichtigung zentraler Veranstaltungen nicht mehr in Einklang zu bringen, andere Kirchen konnten diese Aufgabe übernehmen. Künftig wird hier Wohnraum entstehen. Ein Investor plant mehr als 100 Wohneinheiten zu bauen. Die Kirche hält an dem Grundstück fest und sichert im Rahmen einer Erbbaupacht Einnahmen für die Kosten anderer Gotteshäuser. (siehe https://www.nak-nordost.de/db/225524/Meldungen/Kirche-in-Berlin-Lichtenberg-profaniert)

Quellen

  • Materialien im Museum Lichtenberg im Stadthaus
  • Gisela Rhiliger: Ein Zuhause für die Gemeinde. In: "Neue Zeit" vom 23. Juli 1979
  • Gespräch mit Anwohnern im Januar 2008

Weblinks

Einzelnachweise