Neuapostolische Kirche Eschwege
Die Neuapostolische Kirche in Eschwege steht in der Innenstadt von Eschwege. Die Gebäude ist eine ehemalige, 1954 von der Neuapostolischen Kirche gekaufte, Synagoge. Im Mittelalter befand sich an gleicher Stelle der Burgsitz der Familie Keudell.
Inhaltsverzeichnis
Gebäude
Die Synagoge wurde am 14. Dezember 1838 durch den Rabbiner Philipp Goldmann eingeweiht. Sie war damit genau 100 Jahre Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde in Eschwege.
Von der Architektur her handelte es sich bei der Synagoge um einen zweigeschossigen, verputzten Massivbau mit einem Walmdach. Charakteristisch ist bis heute die Straßenansicht mit dem Säulenportikus, der von Rundbogenfenstern im Obergeschoss und Rechteckfenstern im Untergeschoss flankiert wird. Die Fenster waren ursprünglich mit Glasmalerei versehen.[1]
Beim Novemberpogrom 1938 wurde der Synagoge die Scheiben eingeschlagen und die Inneneinrichtung vollkommen zerstört. Danach wurden die Fenster vorab mit Brettern zugenagelt. In der kommenden Zeit verzogen viele der über 400 Mitglieder großen jüdischen Gemeinde. Die restlichen Mitglieder wurden in Konzentrationslager verschleppt, so dass das Gebäude als Depot der Fliegerabteilung verwendet wurde. Nach 1945 wurde die Synagoge von KZ-Rückkehrern wieder verwendet aber bald darauf mit der Auflösung der Gemeinde wieder geschlossen.
Im März 1954 konnte der damalige Vorsteher der Neuapostolischen Gemeinde Eschwege, Priester Willi Rempel, das Gebäude von der jüdischen Gemeinde käuflich erwerben. In den Folgemonaten erfolgte eine grundlegende Renovierung und Sanierung. Dabei baute man im Altarbereich auch eine Apsis ein. Am 30. September 1954 fand die Einweihung der nun Kirche durch Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder statt.[2] In den Jahren 1984 und 2004 wurde die Kirche abermals renoviert und soll in den kommenden Jahren auch die ehemaligen Altarfenster zurück erhalten.[3]
Der 1954 erfolgte Umbau im Stil der Neuapostolischen Kirche Frankfurt-West war bewusst durchgeführt wurden und sollte damit auch an die Kirche und den ehemaligen Wohnsitz des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff in Frankfurt erinnern.