Francis Sitwell
Francis Sitwell(1787 - 5. August 1864), war katholisch-apostolischer Geistlicher und Apostel.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Sitwell stammte aus einer alten Offiziers- und Gutsbesitzerfamilie in Northumberland. Er diente als Hauptmann im englischen Heer, und verwaltete gleichzeitig Barmoor Castle, das Gut seines Vaters. Als junger Adliger seiner Zeit beschäftigte er sich vor allem mit Jagd und Sport.
Kontakt zur katholisch-apostolischen Bewegung
Auf einer Reise in die Schweiz machte er die Bekanntschaft mit Henry Drummond und seiner Festlandsmission, welche in Genf wirkte. Durch diese Begegnungen angesprochen, änderte er seinen Lebensstil und beschloss, "sich ganz der Arbeit im Dienste des Herrn hinzugeben". Aus der Schweiz zurückgekehrt, sammelte er um sich einen Kreis von erweckten Männern und Frauen zu gemeinsamer Erbauung in einem neuen Schulhaus, das er errichtet hatte. Bei einer Geschäftsreise nach London hatte er Gelegenheit, Gebetsversammlungen bei der Familie Cardale beizuwohnen und auch Edward Irving predigen zu hören. Einige Zeit darauf reiste er nach Port Glasgow und nahm hier an ähnlichen Zusammenkünften bei der Familie MacDonald teil. Durch diese Begegnungen inspiriert, begann auch die kleine Versammlung in Barmoor um die Gabe des Heiligen Geistes zu beten.Dieser schlossen sich immer mehr Leute an.
Als der Pfarrer des Ortes auf diese Versammlung aufmerksam wurde, predigte er scharf gegen dieses „Unwesen“. Auf sich selbst angewiesen, suchte man Hilfe in London. Auf einer Reise nach Schottland 1833 kamen Irving und der Prophet Taplin nach Barmoor, und Sitwell wurde berufen, Hirte für diese Schar zu sein. Einige Monate später empfing er die Engelweihe durch Drummond und Armstrong; der Arzt des Ortes wurde als Evangelist und der Schlossgärtner als Diakon eingesetzt. Ein Jahr später, im Mai 1835, wurde Sitwell durch den Heiligen Geist als Apostel bezeichnet.
Tätigkeit als Apostel
Sitwell wurde am 14. Juli 1835 in der Zentralkirche in London zum Apostel ausgesondert.
1836 wurde ihm der Stamm Spanien und Portugal unterstellt.
Wegen des strengen religiösen Gesetze, der in Spanien im 19.Jahrhundert herrschte (der Katholiziusmus war dort Staatsreligion und andere Religionen wurden nicht oder kaum geduldet), konnte eine öffentliche Evangelisationsarbeit in diesem Stamm nicht ausgeführt werden. Sitwell unternahm inder Folgezeit mehrere Reisen nach Spanien. Er reiste allein oder wurde begleitet vom Evangelisten Sebastian Arnald, der noch lange Zeit nach dem Tode des Apostels Spanien besuchte und in aller Stille von Gibraltar, seinem Wohnsitz, aus wirkte. Nach dem Tode Drummonds übernahm Sitwell zusätzlich die Verantwortung für die Gemeinden in Schottland.
Wie Drummond war auch Sitwell Kirchenpatron in seinem heimatlichen Kirchspiel, dessen Bewohner übrigens drei verschiedenen Glaubensgemeinschaften angehörten. Der fromme Gutsbesitzer wurde dort "wie ein Vater und geistlicher Berater von allen geehrt und geliebt".
Sitwell starb 1864.
Werke
In Edinburgh hielt er eine Reihe Vorträge: „Der Ratschluss Gottes mit der Kirche von ihrer Gründung bis zur Vollendung“, welche nach seinem Tode herausgegeben wurden (in deutscher Übersetzung unter dem Titel: Licht zur Abendzeit). Dieses Werk zeugt von seiner umfassenden Kenntnis der Kirchenväter und Kirchengeschichte. In den Albury-Homilien sind von Sitwell 15 aufgenommen. Die Abhandlung „Was ist Magnetismus?“ ist 1880 im Deutschen erschienen.
Quellen
- Aarsbo,J. - "Lebenslauf und Wirksamkeit der Apostel"