Neuapostolische Kirche Bielefeld-Mitte (alt)

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Außenansicht des Kirchenraums von der Dorotheenstraße aus, 2021.
Ehemalige Hausmeisterwohnung und kleiner Parkplatz, 2021.
Wohnhaus und ehemaliges Kirchenbüro an der Ecke Dorotheenstraße/Große-Kurfürsten-Straße.
Historische Ansicht von 1938, im Hintergrund das große Altarfenster, das vermutlich 1944 zerstört wurde.
Abbildung des historischen Altarfensters in einer Bielefelder Chronik.
Innenansicht der Altarseite, 2024.
Empore und rückwärtige Ansicht, 2024.

Die Neuapostolische Kirche Bielefeld-Mitte (alt) ist ein Gebäudeensemble in der Bielefelder Innenstadt an der Adresse Dorotheenstraße 57-61. Es umfasst ein Wohnhaus an der Ecke zur Große-Kurfürstenstraße, das eigentliche Kirchengebäude mit Nebenräumen und eine Hausmeisterwohnung mit kleinem Parkplatz zur Siechenmarschstraße.

Geschichte

Das Gebäude wurde 1895 als Gaststätte und Tanzlokal (Gaststätte Risch) gebaut und hatte aufgrund von Schlägereien vor Ort keinen guten Ruf. Es wurde 1920 von der Neuapostolischen Gemeinde gekauft, deren Lokal an der Große-Kurfürsten-Straße zu klein geworden war. Von 1920 bis 1980 und dann wieder in den 2020er Jahren war das Gebäude Gottesdienstlokal der Neuapostolischen Gemeinde Bielefeld(-Mitte). Zwischenzeitlich wurde es als "Mensa", also Verköstigungslokal, während der von der NAK NRW in Quelle-Steinhagen angebotenen Jugendseminare genutzt.

Das benachbarte Wohnhaus wurde von Gemeindemitgliedern bewohnt. Zeitweise war hier auch ein Büro der Bezirksleitung des späteren Apostelbezirks Westfalen sowie die Hostienbäckerei Bielefeld untergebracht.

Bedeutung

Das Gebäude diente in der Anfangszeit faktisch als Zentralkirche der Bielefelder neuapostolischen Gemeinden. Gerade in den 1920er Jahren fanden hier große Stammapostelgottesdienste statt. Aber auch später besuchten die Kirchenleiter der Neuapostolischen Kirche die Gemeinde häufig. Die Ankündigung von Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in Bielefeld 1948, Peter Kuhlen zum Nachfolger ins Stammapostelamt einzusetzen, bildete den Anfang der Auseinandersetzungen im Umfeld der Botschaft.

Glaskunst

Aus dem Vorgängergebäude wurde 1920 ein prachtvoll gestaltetes Buntglasfenster angebracht, dass Apostel Menkhoff und die Stammapostel Krebs und Niehaus zeigte. Dieses Fenster wurde mutmaßlich im zweiten Weltkrieg zerstört, als die Bielefelder Altstadt schwere Bombenschäden erlitt. Bei einer Sanierung Anfang der 1960er Jahre erhielt das Kirchengebäude erneut großflächige Buntglasfenster.

Fassadengestaltung

Die Fassade des Gebäudes war oft von Graffitischäden betroffen. Durch die Initiative des Gemeindevorstehers der NAK Bielefeld-Mitte wurde 2005 eine großflächige Landschaft auf das Gebäude gesprayt und die Fassade so weitgehend vor Schmierereien geschützt. Dieses Vorgehen erregte damals in der Neuapostolischen Kirche einiges Aufsehen.

Diskussion um die Erhaltung des Gebäudes

Nach der Profanierung des Gebäudes wurde es 2024 an eine Immobilienentwicklungsfirma verkauft. Anfang 2025 entstand durch die Initiative eines Heimatforschers eine Diskussion um die Erhaltung der Buntglasfenster.[1] Das Netzwerk Apostolische Geschichte schloss sich der Initiative mit einer eigenen Stellungnahme an und betonte die historische Bedeutung des Gebäudes.[2]

Links

Artikelserie von Ulrich Geier zur Geschichte mit vielen Fotos:

Einzelnachweise