Theodoor J. de Bruijn
Theodoor Johann de Bruijn (* 26. Februar 1946; † ) ist der 544. Apostel der Neuapostolischen Kirche und war Bezirksapostel der Neuapostolischen Kirche in de Niederlanden und damit u.a. auch zuständig für die Gemeinden in Anguilla, Antigua, Aruba, Guyana, Malta, Niederländische Antillen und Suriname.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Lebensstationen
Am 26. Februar 1946 erblickte er in Amsterdam das Licht der Welt. In jener Zeit, ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges, erfüllte sich der Kinderwunsch vieler jungen Paare in den Niederlanden. Deshalb wurden jene Kinder als sogenannte "Befreiungsbabys" bezeichnet. Er selbst bezeichnet seine Kinder- und Jugendzeit als "sorgenfrei". Der Wiederaufbau der Niederlande stand im Mittelpunkt, die Zeit von Hunger und Mangel war vorbei und vor allem für jüngere Menschen erschienen die Möglichkeiten für die Zukunft uneingeschränkt. Wegen eines gesundheitlichen Problems seiner jüngeren Schwester zog Familie de Bruijn 1951 von Amsterdam in ein ca. 35km nördlich gelegenes Dorf, nur einige Kilometer von der Nordseeküste entfernt. Sie tauschten eine kleine Etagenwohnung gegen ein freistehendes Haus mit Garten. Es bot den Kindern viele Möglichkeiten sich zu entfalten. In jenen Jahren entdeckte der junge Theodoor seine Vorliebe für das Basteln. Er beschäftigte sich mit allem, was Räder hatte. So baute er einen alten Kinderwagen in eine Seifenkiste um. Zunächst wurde sie nur geschoben, aber nach einiger Zeit trieb ein Hilfsmotor, den Theo von einem ausrangierten Moped abgebaut hatte, das Gefährt an. Mit 17 Jahren kaufte er sein erstes Auto, einen Ford Anglia, Baujahr 1949. So wurde die Scheune zur Autowerkstatt umgebaut, damit das Basteln auch bei schlechtem Wetter fortgesetzt werden konnte. "Die Musik nahm in unserer Familie einen wichtigen Platz ein", vermerkt Bezirksapostel de Bruijn weiter in seinem Lebenslauf. Als 1961 überraschend der Orgelspieler und Dirigent der kleinen Gemeinde, in der sein Vater als Vorsteher diente, verstarb, übernahm Theo de Bruijn mit 15 Jahren dessen Aufgaben und war darin bis 1975 tätig.
Während seines Studiums als Maschinenbautechniker lernte Theo de Bruijn seine spätere Frau Nel kennen. Sie war Mitglied der reformierten Kirche und nahm ihren Glauben sehr ernst. "Obwohl damals stark abgeraten wurde eine Beziehung mit jemanden anzufangen, der nicht neuapostolisch war, hatte sein Vater, der damals Vorsteher war, nie Einspruch erhoben", notiert der Bezirksapostel über diese Phase. Vater de Bruijn erlaubte es seinem Sohn regelmäßig ein Wochenende zu seiner Freundin und ihren Eltern zu fahren. "Das war für mich eine sehr lehrreiche Zeit", blickt Theo de Bruijn heute zurück. "Ich entdeckte, dass nicht nur die Geschwister der Neuapostolischen Kirche ihren Glauben erst nahmen, sondern auch Menschen in anderen Kirchen zugunsten des Evangeliums Jesu Christi bereit waren, große Opfer zu bringen". Am 05. Juli heiratete Theo de Bruijn seine Nel. Sie war einige Monate zuvor durch den Bezirksapostel Tjark Bischoff versiegelt worden. Den größten Teil seines beruflichen Lebens verbrachte er als Maschinenbauingenieur in der Luftfahrt.
Das Familienleben war und ist Bezirksapostel Theo de Bruijn immer ganz wichtig gewesen. "Die Arbeit für den lieben Gott kann nur gelingen, wenn die Familie in allen Verhältnissen unterstützt". Dafür ist er seiner Frau und den Kindern sehr dankbar. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, mittlerweile sind sieben Enkel dazugekommen.
„Es ist ein großer Schritt, wenn man aus dem Bischofsamt auf einmal in das Amt des Bezirksapostels eingesetzt wird“, so bemerkte Stammapostel Richard Fehr in dem Gottesdienst am 6. Dezember 1998 in seiner Ansprache an den neuen Bezirksapostel Theodoor de Bruijn. „Aber es ist der Herr, der Sie sendet. Ich bin nur das Werkzeug in Gottes Hand, das Sie mit dem Apostelamt betraut. Unter Ihrer Leitung soll jetzt alles in diesem Apostelbezirk weitergehen, damit die Seelen bewahrt bleiben und das Werk Gottes wachsen kann und, wenn möglich, auch wieder Seelen zurückkommen.“ Tjerk Broersma bei glaubenskultur.de - "Zur Inruhesetzung des Bezirksapostels Theodor De Bruijn"
Bezirksapostel de Bruijn wurde am 15. Mai 2011 durch Stammapostel Wilhelm Leber zur Ruhe gesetzt, die Gebietskirche Niederlande übernahm Bezirksapostel Armin Brinkmann. Die letzten Wochen vor der Inruhesetzung wurde durch einen gerichtlichen Vorfall überschattet. Demnach soll Bezirksapostel de Bruijn angeblich in einem Gerichtsprozess um eine Forderung in Höhe von 8 Millionen Euro des ehemaligen Kirchenmitgliedes Ronald R., einen Meineid abgegeben haben. Auch die Kirche in Hilversum, wo die Inruhesetzung statt fand, wurde zwei Tage zuvor von gerichtlicher Seite für den Kläger Ronald R. beschlagnahmt, damit ein eventueller Transfer der Güter nach Deutschland (aufgrund der Übernahme der Gebietskirche durch Nordrhein-Westfalen) nicht vor Ende des Prozesses erfolgen könne.
Ordinationen
- 21.04.1970 Unterdiakon durch Bezirksapostel Hermann Schumacher
- 1975 Priester
- 1983 übernahm er die Aufgabe seines Vaters zwei Gemeinden als Vorsteher zu dienen.
- 1985 Bezirksevangelist
- 1991 Bezirksältester für Amsterdam
- 11.1997 Bischof
- 06.12.1998 Bezirksapostel
- 15.05.2011 Ruhestand
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Gijsbert Pos | Bezirksapostel der Gebietskirche Niederlande 1998-2011 |
Armin Brinkmann |