Sambia
Basisdaten | |
Staat | Sambia |
Fläche | 752.614 km² |
Einwohner | 14.538.640 (2013) |
Hauptstadt | Lusaka |
Amtssprache(n) | Englisch |
aktive apostolische
Gruppen im Land |
unbekannt |
Die Neuapostolische Kirche in Sambia Die Neuapostolische Kirche Sambia (englisch New Apostolic Church Zambia) ist eine Gebietskirche der Neuapostolischen Kirche in Afrika - . Sie umfasst die Länder Sambia als Hauptgebiet, sowie Malawi und Simbabwe als Missionsländer. Diese Gebietskirche der Neuapostolischen Kirche ist die erste und mit über einer Millionen Mitglieder auch die größte selbstständige Gebietskirche Afrikas. Derzeitiger Bezirksaopstel und Leiter der Gebietskirche ist Charles S. Ndandula. Er übernahm mit seiner Ordination am 13. März 2005 die Leitung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge bis 1954
Die erste neuapostolische Gemeinde in Sambia (damals Nordrhodesien) wurde 1928 von George Henwood in Livingstone, Maramba gegründet als dieser mit nur 27 Jahren als Evangelist aus Südafrika nach Livingstone zog. Nur ein Jahr später wurde die Neuapostolische Kirche im damaligen Nordrhodesien staatlich anerkannt. 1932 fand der erste Gottesdienst eines neuapostolischen Apostels in Sambia statt. Dabei versiegelte Heinrich Schlaphoff 244 Sambier und ordinierte George Henwood zum Gemeindeältesten. Um neue Gemeinden zu etablieren sendete Henwood im selben Jahr Amtsträger in mehrere Regionen von Nordrhodesien. Dabei wurde auch die erste Gemeinde in Lusaka durch Donald Kaluba und Eliya Jere gegründet.
Apostel Heinrich Schlaphoff wurde 1934 zum Bezirksapostel für Nordrhodesien ordiniert. Neuapostolische Christen hatten sich bis dahin inzwischen bis in den Copperbelt (Kupfergürtel) ausgebreitet. 1936 wurde der George Henwood zum Bezirksältesten ordiniert, in Lusaka zählt die Gemeinde zu dieser Zeit 120 neuapostolische Christen.
Erst 1943 weitete Henwood die Missionsarbeit auch auf Njassaland aus. Ein Jahr später wurde auch dort die erste Gemeinde gegründet. In Barotseland (Westsambia) wurde 1944 die erste neuapostolische Gemeinde gegründet. Bis 1948 verbreitete sich der neuapostolische Glaube auch zum Lozi-Volk und in die Sambesi-Provinz. 1950 begann die Neuapostolische Kirche auch in Chipata (Ostsambia) mit dem Aufbau.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten erstmals wieder europäische Apostel, darunter auch der Präsident der Kirche in Sambia, Heinrich Schlaphoff, das heutige Sambia aufsuchen. Schlaphoff teilte die Kirche Sambias in drei Ältestenbezirke (Livingstone, Lusaka, Ndola) ein und ordinierte Henwood am 11. Juni zum Bischof. 1952 wurden in Lusaka, Ndola und Salisbury auch europäische Gemeinden gegründet. Die ersten beiden Apostel für den Bezirk Sambia (George Henwood und Hubert Fernandes) wurden am 12. Dezember 1954 in Kapstadt ordiniert. Damit ist Henwood der erste dunkelhäutige Apostel in der Geschichte der Neuapostolischen Kirche.
Die Zeit von 1955 bis 1979
Am 19. Oktober 1955 wurde Hubert Fernandes zum Bezirksapostel und ersten Präsidenten der Gebietskirche Sambia ausgerufen. Noch im gleichen Jahr wurde der spätere Bezirksapostel Mfune durch Henwood versiegelt.
1963 starb George Henwood auf der Fahrt nach Salisbury an einer Herzembolie. Beigesetzt wurde er am 19. September in Choma. Ein Jahr später wurde ein weiterer Apostel, J. K. Njamba, ordiniert. Stammapostel Walter Schmidt besuchte 1965 als erstes Kirchenoberhaupt das nun unabhängige Land Sambia.
Im Jahr 1971 wurde mit Andrew James Fernandes ein weiterer Bezirksapostel ordiniert. Ihm wurden zu Sambia auch die Kirche in Malawi anvertraut. Bis zum folgenden Jahr baute er die Kirche in Sambia aus und führte Sonntagsschulen, Religionsunterricht und Chorarbeit ein. Sein Bruder und Bezirksapostel Hubert Fernandes, konzentrierte sich bei seiner Arbeit auf Rhodesien, Botswana und den Caprivi-Zipfel bis zu seinem Tod im Jahr 1976. Andrew James Fernandes übernahm nach dem Tod seines Bruders die von ihm betreuten Länder zusätzlich zu seinem bisherigen Bereich. Somit umfasste die Gebietskirche Sambia zu diesem Zeitpunkt folgende Länder: Sambia, Malawi, Rhodesien und das nun unabhängige Botswana.
Auf Wunsch des Stammapostels Ernst Streckeisen besuchte der Schweizer Bezirksapostel Hans Urwyler, sowie der süddeutsche Apostel Emil Fischer die Gebietskirche vom 15. November bis zum 1. Dezember 1977.
Die Zeit von 1980 bis 2004
Vom 12. bis 18. November 1980 besuchte Hans Urwyler als zweiter Stammapostel Sambia. Eine große Zentralkirche in Lusaka weihte er zwei Jahre später zum 50. Jubiläum der Gemeinde in dieser Stadt. 1986 hielt er den ersten Entschlafenengottesdienst auf sambischem Boden. Im Jahr 1989 starb Andrew Fernandes im Alter von 72 Jahren. Sein Neffe und bisherige Bischof Anthony H. H. Fernandes wurde Bezirksapostel für Simbabwe und Malawi, Duncan B. Mfune für Sambia – der erste dunkelhäutige Bezirksapostel der Neuapostolischen Kirche überhaupt. Das Jahr 1989 zeigte auch ein sehr hohes Wachstum der Kirche in Sambia: Es wurden 53.000 Sambier versiegelt. Die erste internationale Bezirksapostelversammlung in Sambia fand im April 1990 statt. Im Jahr 1991 konnten 60.800 neue Mitglieder aufgenommen werden, sodass die Mitgliederzahl in Sambia zum Jahresende auf 624.000 stieg.
Mitte der 1990er Jahre fanden mehrere Gottesdienste des Stammapostels Richard Fehr in Sambia, Malawi und Simbabwe statt bei denen regelmäßig mehrere Apostel und Bischöfe ordiniert werden konnten. Diese wurden landesweit im öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt. Auch Persönlichkeiten der Regierung traten immer häufiger in amtlichen oder privaten Kontakt mit der Neuapostolischen Kirche.
Am 5. Dezember 1994 starb der für Simbabwe und Malawi zuständige Bezirksapostel Anthony H. H. Fernandes. Stammapostel Fehr hielt am 13. Dezember seine Trauerfeier und übertrug die Gebiete an den in Sambia tätigen Bezirksapostel Mfune.
Im Jahr 2000 wurden eine große Zentralkirche in Lilongwe und ein Verwaltungsbüro für die Gebietskirche in Lusaka erbaut. Zum Ende des Jahres fand nochmals eine Bezirksapostelversammlung in Sambia statt, außerdem erreichte die Mitgliederzahl die Millionengrenze. Zum 30. Juni 2001 zählt die Kirche in dem betreuten Land Malawi mehr als 143.000 Mitglieder.
Die Zeit von 2005 bis heute
Am 13. März 2005 trat Bezirksapostel Mfune in den Ruhestand, seine Nachfolge trat der bisherige Bezirksapostelhelfer Ndandula an. Im Juni 2006 weihte Stammapostel Wilhelm Leber bei seinem ersten Besuch in Sambia die neue Kirche in Gondah. 2007 geht die erste Version der Website zur Gebietskirche Sambia online. Stammapostel Jean Luc Schneider besucht im Jahr 2014 das Land zum ersten Mal und ordiniert in Lusaka 2 Bischöfe. Schon ein Jahr später ist er wieder in Sambia als er zusammen mit allen aktiven Bezirksaposteln und ihren Helfern, sowie allen Aposteln aus Afrika das Pfingstfest im National Heroes Stadion in Lusaka.
Zahlen, Daten und Fakten
Im Jahr 2017 sind in der Gebietskirche Sambia insgesamt 27 Apostel, darunter der Bezirksapostel Ndandula, sowie die beiden Bezirksapostelhelfer Robert M. Nsamba und Arnold N. Mhango. Weiterhin wirken 15 Bischöfe in den drei Ländern der Gebietskirche.[1]
Folgende Mitgliederzahlen gibt die Gebietskirche zum 31. Dezember 2016 an:[2]
Mitglieder | Amtsträger | Gemeinden | |
---|---|---|---|
Sambia | 1.199.377 | 29.396 | 7.485 |
Malawi | 243.546 | 5.496 | 2.025 |
Simbabwe | 12.322 | 549 | 122 |
Insgesamt | 1.455.245 | 35.441 | 9.632 |