Gaben des Heiligen Geistes: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. Januar 2024, 13:19 Uhr

Als Gaben des Heiligen Geistes (von griechisch charis, „Gabe, Geschenk“; Singular „Charisma“ (von griech. χάρισμα chárisma: „Gnadengabe“, „aus Wohlwollen gespendete Gabe“, Plural „Charismata“, umgangssprachlich oft auch mit „Charismen“ bezeichnet) werden im Christentum besondere Begabungen bezeichnet, die gemäß dem Neuen Testament durch den Heiligen Geist gegeben werden. Sie spielen in der Entstehung und der Praxis der apostolischen Gemeinschaften eine große Rolle.

Im Alten Testament

Schon im Alten Testament werden die Gaben von Gottes Geist erwähnt: Der alttestamentliche Prophet Jesaja hat sechs Wesenszüge des heiligen Geistes vorausgesagt: „Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor... Der Geist des Herrn lässt sich auf ihm nieder: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.“ (Jes 11,2 EU)

Daneben werden im Alten Testament noch die

  • Gabe der Prophetie (1. Samuel 10,11)
  • Gabe Wunder zu tun (1. Könige 17,16)

erwähnt.

Im Neuen Testament

Es gibt im Neuen Testament mehrere unterschiedliche Listen der Gaben des Heiligen Geistes, und zwar in Röm 12,6-8, 1. Kor 12,8-10, 12,28-31, Eph 4,7.11f, 1. Petr 4,9-11. Zu den Gaben des Heiligen Geistes zählen laut 1. Kor 12,8-10:

  • Mitteilung von Weisheit
  • Vermittlung von Erkenntnis
  • Glaubenskraft
  • Krankheiten heilen
  • Wunderkräfte
  • Prophetisches Reden
  • Unterscheidung der Geister
  • Zungenrede und deren Deutung

Die erste Gabe des Geistes an die Glaubenden ist dabei, nach Paulus, die Freiheit (2. Kor 3,17 EU). Bei den verschiedensten aktuellen Geistesgaben nennt der Apostel die Notwendigkeit der Liebe (Agape) als wichtigste Bedingung für den Gebrauch der Geistesgaben (1. Kor 13,1-3). Als besonders erstrebenswert beschreibt er im folgenden Kapitel die Gabe der Prophetie: „Jagt der Liebe nach! Strebt aber auch nach den Geistesgaben, vor allem nach der prophetischen Rede!“ (1. Kor 14,1).

In den katholisch-apostolischen Gemeinden

Der katholisch-apostolische Katechismus beschäftigt sich in den Fragen 48 bis 50 mit den Gaben des Heiligen Geistes. Diese werden in unmittelbarem Zusammenhang mit der Apostolischen Handauflegung (Versiegelung) gesehen.

Der Katechismus nennt als Gaben des Heiligen Geistes:

In der Neuapostolischen Kirche

Auch die Neuapostolische Kirche kennt als Gaben des Heiligen Geistes das Sprechen in anderen Sprachen (Zungenrede), Predigen, prophetische Rede, Weisheit, Erkenntnis, Glaube, Gesund-Machen, Wunder-Tun, Geister-Unterscheiden.[1]

In der Gegenwart sollen jene Gaben des Geistes angestrebt werden, die die Gemeinde erbauen und das Evangelium bezeugen und weitertragen. Der Glaube an die Heilstat Christi, die Hoffnung auf seine Wiederkunft sowie die Liebe zu Gott und dem Nächsten sind untrügliche Hinweise auf wahrhaftigen Geistbesitz.[2]

siehe auch

Einzelnachweise