Ehe
Als Ehe (althochdeutsch: etwa, „Ewigkeit, Recht, Gesetz“, rechtssprachlich-historisch Konnubium) wird eine sozial anerkannte und durch allgemein geltende, meist gesetzliche Regeln gefestigte Lebensgemeinschaft zweier oder mehrerer Personen bezeichnet, die als Ehegatten, Eheleute oder auch Ehepartner bezeichnet werden.
Die Bedeutung der Ehe und die sie betreffenden Rahmenbedingungen sind stark von gesellschaftlichen und kulturellen Vorstellungen abhängig und haben sich im Zuge der menschlichen Entwicklung immer wieder verändert. Der Begriff Ehe bedeutet heute in Deutschland im Allgemeinen die Zivilehe. Die rechtliche Auflösung der Ehe wird mit dem Begriff Scheidung bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Biblische Grundlagen
Altes Testament
Im Schöpfungsbericht des Alten Testaments war das Wesen, das zuerst erschaffen wurde, Adam („adam“ = Mensch), der Mensch als Zwitterwesen. Diesen Menschen hat Gott geteilt und aus der weggenommenen Seite die Frau gebaut. Vom Adam ist der Mann übriggeblieben. Weil dem Adam etwas genommen wurde, fehlt dem Mann etwas, nämlich seine Seite. Deshalb ist der Mann immer auf der Suche nach seiner verlorenen Seite (vgl. 1.Mose 2, 24). Die Schaffung von Adam und Eva gilt als Grundlage der Ehe: „Darum verläßt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch.“ (1. Mose 2,24) Immer wieder wird auch von polygamen Ehen berichtet und die Könige Israels hatten nicht selten viele Frauen und Nebenfrauen (2. Samuel 5,13). Die Eifersucht und Rivalität in der polygamen Ehe wird im Leben Jakobs - einem der Stammväter Israels - in 1. Mose 30,1-23 beschrieben.
Neues Testament
Im Neuen Testament finden sich keine Beispiele der polygamen Ehe.
Nach dem Sündenfall im Paradies hatte Gott den Mann als Haupt über die Frau gesetzt, so dass in der alten „biblischen Hierarchie“ die Frau ihrem Mann und beide dem Christus unterstehen (1. Korinther 11,3). Auf die Gleichheit von Frau und Mann "im Herrn" wird anschließend hingewiesen (1. Korinther 11,11-12). Die Männer werden angewiesen, ihre Frauen so zu lieben wie Christus die Gemeinde geliebt hat, für die er sein Leben hingegeben hatte (Epheser 5,25). In gleicher Weise wie Männer und Frauen sich Christus unterordnen, sollen die Frauen sich ihren Männern unterordnen (1. Petrus 3,1-2) und ihre Männer und ihre Kinder lieben (Titus 2,4). Damit niemand zur Unzucht verleitet wird, soll jeder Mann seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann (1. Korinther 7,2).
Zur Ehescheidung sagte Jesus, dass es Ehebruch sei, wenn jemand seine Frau entlässt und eine andere heiratet, es sei denn, seine Frau habe ihn betrogen (Matthäus 19,7-9). Jeder, der die von einem Manne Entlassene heiratet, bricht ebenfalls die Ehe (Lukas 16,18). Jesus sagt außerdem in der Bergpredigt, dass wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, im Herzen bereits Ehebruch mit ihr begangen hat (Matthäus 5, 27-28). Wenn eine Frau sich von ihrem Mann trennt und einen anderen heiratet, so begeht sie Ehebruch (Markus 10,12). Wenn sie aber geschieden ist, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich mit ihrem Mann (1. Korinther 7,11). Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden (Markus 10,9). Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden, denn die Unzüchtigen und Ehebrecher werden von Gott gerichtet (Hebräer 13,4).
Auffassungen apostolischer Glaubensgemeinschaften
katholisch-apostolische Gemeinden
Neuapostolische Kirche
Die Neuapostolische Kirche definiert die Ehe wie folgt:
Die Ehe ist eine auf Lebenszeit angelegte Einheit von Mann und Frau, die durch ein öffentliches Treueversprechen bestätigt wird. Ihr liegt ein freier Willensakt zugrunde, in dem sich die Eheleute gegenseitig schenken und annehmen. Sie ist eine sozial anerkannte und durch gesetzliche Regeln geschützte Partnerschaft von Mann und Frau.
Die Neuapostolische Kirche bekennt sich zur Ehe, die in der industrialisierten Welt zivilrechtlich und in anderen Kulturräumen ggf. traditionell geschlossen wird.
Grundsätze der Eheführung nach christlicher Tradition sind:
Gottes Segen ist ein wichtiges und wertvolles Grundelement für die Ehe und Familie. Das Erfassen von Wort und Gnade, das gemeinsame Gebet und das Erleben des Glaubens festigen den Ehebund und stärken die Familie.[1]