Segen
Der Begriff Segen (althochdt.: segan, lat. signare für „mit dem Zeichen [des Kreuzes] versehen“) bezeichnet in Religionen ein Gebet, das Personen oder Sachen Anteil an göttlicher Kraft oder Gnade geben möchte. Ziel des Segens ist die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung. Der Segen ist mit Gebärden verbunden (z. B.: Handauflegung, Segensgestus, Ausbreiten der Hände, |Kreuzeszeichen, Salbung), die die wohltätige Zuwendung eines Gottes zu der gesegneten Person oder der gesegneten Sache symbolisieren (s. Segenszeichen).
Im weiteren Sinne und davon abgeleitet wird das Wort Segen auch verwendet, um Freude über ein Geschenk oder eine Situation zu beschreiben („Dieses Kind ist ein Segen für uns“) oder um Fülle auszudrücken („Erntesegen“, „Torsegen“). Der Fluch kann als Gegenteil des Segens verstanden werden. Auch kann "Segen" ironisch für eine unwillkommene oder allzu reichliche Gabe verwendet werden.
Altes Testament
- Das hebräische Wort barach für segnen erscheint erstmals in der Schöpfungsgeschichte.
- In 4. Mose 6,24–26 wird der bis heute verwendete „aaronitische Segen“ eingeführt:
Der Herr segne dich und behüte dich; Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; Der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
- Im Judentum spielt die Geschichte des Segens, sein individueller oder kollektiver Verlust bzw. seine Bewahrung eine existenzielle Rolle. Siehe dazu Bracha. Die priesterliche Segenspendung fand in das Christentum Einzug.
Neues Testament
- Der Segen, den Gott Abraham zugesprochen hatte, ist nicht auf Israel beschränkt, sondern gilt nun auch für alle anderen Völker:
Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns - denn es steht geschrieben (5. Mose 21,23): „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt“ -, damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben. (Gal 3,13-14)
- Jesus segnete die Kinder (Matthäus 19,13–15; Markus 10,13–16; Lukas 18,15–17):
Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Laßt die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie. (Markus 10,13–16)