Georg Gustav Adolf Ruff
Georg Gustav Adolf Ruff (* 20. September 1839 in Tübingen; † 2. Mai 1906 in Frankfurt/Main) war der 13. Apostel für Süddeutschland in der Neuapostolischen Kirche (NAK).
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Das Geburtshaus von Gustav Ruff gehörte einem seiner Onkel und ist wahrscheinlich auch die Geburtsstätte von Ludwig Uhland. Sein Vater war Weinbauer und Zündholzfabrikant.
Ausbildung und Beruf
Er absolvierte in Mittweida (Sachsen) ein Studium zum Maschineningenieur, das er selbst finanzieren musste. Sein Vater verweigerte ihm eine finanzielle Unterstützung, weil er wollte, dass sein Sohn Theologie studieren sollte. Gustav Ruff fand in Magdeburg eine Anstellung.
Glaubensleben
Anfänge
Am 25. Juli 1864 (oder 1865, unklar), führte Apostel Preuß in einem Waldstück zwischen Schladen und Bruchladen im Harz, das bereits zum religionsfreien Königreich Preußen gehörte, nachts die erste Versiegelung der „neuen Ordnung“ außerhalb Hamburgs durch. Gustav Ruff, der geschäftlich in Schladen war, hatte dort das Zeugnis erhalten und wurde an diesem Tag auch versiegelt. Im Jahr 1865 heiratete er.
Stationen
Gustav Ruff stand im Priesteramt, als er von seiner Firma nach Süddeutschland versetzt wurde. Später wurde er von Apostel Menkhoff ins Evangelistenamt gesetzt. 1881 wohnt Evangelist Ruff in Worms.
Apostel Hohl ließ den Evangelisten Ruff von Worms nach Gießen ziehen, wo er in der gleichen Firma wie der Apostel, in der St. Margarethenhütte, als Maschinen-Ingenieur Arbeit fand. Evangelist Ruff wurde dort Vorsteher der Gemeinde Gießen. Gemeinsam mit Apostel Hohl brachten sie die neuapostolische Glaubenslehre in weiten und mühevollen Wanderungen in die Umgebung von Gießen. Nachdem Apostel Hohl 1885 nach Frankfurt gezogen war, blieben beide in regem Briefkontakt.
Aposteltätigkeit
Am 3. Juni 1888 wurde Gustav Ruff in Wolfenbüttel aufgrund von Weissagungen von den Aposteln Krebs und Menkhoff zum Apostel für Süddeutschland ausgesondert. Sein genaues Arbeitsgebiet umfasste: heutiges Hessen, rheinhessische und nassauische Gebiete des heutigen Rheinland-Pfalz, Württemberg und Baden. 1897 zog Apostel Ruff von Gießen nach Frankfurt/Main. Im Auftrag von Stammapostel Krebs reiste er 1899 und 1900 nach Nordamerika, wo die weit verstreut wohnenden Geschwister Gäste gesammelt hatten und auf einen Apostel warteten. Denn die beiden Apostel Luitsen B. Hoekstra und Heinrich Ferdinand Hoppe hatten die bisher gesammelten Seelen verlassen. Bei dem in New York stattfindenden Versiegelungsgottesdienst durch Apostel Ruff wurde die ganze Familie Fendt (Vater, Mutter und die drei damals lebenden Söhne) versiegelt.
1903 empfing J.G.Bischoff das Bischofsamt um die Tätigkeit des erkrankten Apostel Ruff zu unterstützen. Am 8. Oktober 1905 empfing Bischoff das Apostelhelferamt von Stammapostel Niehaus. Mit ihm hatte der gesundheitlich sehr geschwächte Apostel Ruff einen tatkräftigen Helfer zur Seite.
Am 2. Mai 1906 starb Apostel Gustav Ruff.
Ordinationen
- 25.07.1865 Unterdiakon, vermutlich gleich nach der Versiegelung durch Apostel Preuß
- Diakon
- (vor 1875) Priester
- (vor 1881) Evangelist Vorsteher ab 1885 der Gemeinde in Gießen
- 03.06.1888 Apostel
- 08.10.1905 Ruhestand, bzw. nur noch sehr eingeschränkter Dienst
Quellen
- Karl Weinmann: 100 Jahre Neuapostolische Kirche 1863–1963 – Apostelbezirk Hamburg, Verlag Friedrich Bischoff, Frankfurt am Main 1963
- Die Geschichte der Neuapostolischen Gemeinde Heilbronn a.N., Hans Daniel, 1953
- Chronik der Neuapostolischen Kirche Gemeinde Heilbronn-Pfühl, Hans Spes, 1985
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Johann Christoph Hohl | Bezirksapostel für den Bezirk Frankfurt (Hessen) 1888-1906 |
Johann Gottfried Bischoff |