Empore

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Eine Empore ist eine erhöhte Galerie, die zum Innenraum geöffnet ist und dazu dient, die Kapazität von Gebäuden durch eine zusätzlich geschaffene Etage zu erhöhen.

Geschichte der Emporen

Die ersten Emporen wurden im Mittelalter für Kirchen im gotischen und romanischen Baustil entwickelt und gebaut. Im Mittelalter wurde gerne der Chor und die Orgel auf die Empore verlegt um die Gottesdienst zum einem Musik besser untermalen zu können und zum anderen um auch mehr Platz zu haben.

Allerdings konnte eine Empore immer wieder dazu dienen um Standesunterschiede deutlich zu machen. Auf den Emporen nahm in der Regel der Adel und die besonders angesehene Gesellschaft Platz. Der gewöhnliche Gottesdienstbesucher saß in einfachen Kirchenbänken in der Nähe des Altars. In Nonnenklostern entstand später der Brauch die Nonnen auf die Empore zu setzen um sie vor der Gemeinde zu trennen.

Später wurde die Empore auch für sogenannte Profanbauten wie den Reichstag wie Berlin, Opernhäuser oder für Bibliotheken architektonisch eingebunden.

Während des 19. und am Anfang des 20. Jahrhundert wurde die Empore auch in Syngagogen und Moscheen eingeführt, eine der bekanntesten Bauten aus damaliger Zeit war die Neue Synagoge in Berlin. Die Empore wird hier als separierter Betplatz für Frauen genutzt. In Moscheen wird die Empore als Dikkah zur Lesung aus dem Koran oder als separierter Betplatz für Frauen genutzt.

In den Apostolischen Kirchen wurde fast Zeit gleich die Empore als Raumerweiterung genutzt und eingebaut. Dies ist allerdings nicht bei allen Kirchen der Fall. In den apostolischen Kirchen wird vorallem Empore nur zur praktischen Nutzung als Kirchenraum-Erweiterung genutzt um auf der Empore entweder eine Orgel zu installieren oder weitere Gottesdienstbesucher aufnehmen zu können. In einigen Gemeinden wird die Empore als Klangmittel zur Verbesserung der Akkustik des Chores verwendet.

Baustile

Rund um die Empore haben sich 5 Baustile gebildet wie sich wie folgt einordnen lassen.

Echte Empore: Die Empore ist voll begehbar und verfügt über ein Seitenschiff, die sich über Arkaden (ein von Pfeilern oder Säulen getragener Bogen) zu einem Mittelschiff öffnet.

Unechte Empore: Die Empore öffnet sich zum Dachstuhl des Seitenschiffes, diese Empore ist durch Arkaden zum Mittelschiff gerichtet.

Scheinempore: Die vom Mittelschiff sichtbaren Arkaden öffnen sich unmittelbar in das Seitenschiff, es handelt sich also um ein rein ästhetisches Gliederungselement.

Offene Empore: Sie ruht auf Stützen oder wird an der Wand angebracht. Für ihre Konstruktion wird häufig Holz verwendet.

Gedeckte Empore: Sie befindet sich über einem Seitenschiff und bildet eine Flachdecke um einen Hohlraum zu überdecken. Dabei ermöglichen Arkaden Maueröffnungen, die einem Fenster gleichen das zum Hauptraum scheint.

Verwendung in den Apostolischen Kirchen

KAG

Die meisten katholisch-apostolischen Kirchengebäude verfügen über eine Empore, die für die Orgel verwendet wird. Teilweise fand auch hier der Chor Platz.

NAK

Die Empore in der neuapostolischen Gemeinde Stade

In der Neuapostolischen Kirche ist häufig die Offene und die Gedeckte Empore zu finden, hierbei wird sie häufig als Raumerweiterung genutzt. Hin und wieder ist auf der Empore auch eine Orgel oder der Chor zu finden um den Gottesdienst Akustisch zu verschönern.

Erwähnenswert ist, dass insbesondere im Berliner Raum, neuapostolische Kirchen aus dem ersten Quartal des 20. Jahrhunderts umlaufende oder, unter Ausnahme des Altarraums fast umlaufende, Emporen besassen. Hintergrund dieser Baumassnahme dürfte ein höheres Fassungsvermögen bei geringen Kosten gewesen sein. So finden auf solchen Emporen viele Menschen Platz.

Beispiele:

Einige neuapostolische Kirchengebäude haben auch mehrere Emporen übereinander:

Beispiele:

  • Neuapostolische Kirche Lübeck
  • Neuapostolische Kirche Tafelsig, Kapstadt

VAG

Weblinks