Feiertage in der Apostolisch Genootschap

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Feiertage in der Apostolisch Genootschap haben abweichend zur allgemeinen Christenheit einen abweichenden Sinn bekommen.

Allgemeines

Wie in nahezu allen Bereichen hat sich die Apostolisch Genootschap auch bei den Feiertagen von der christlichen Deutung gelöst und hat den Feiertagen einen eher humanistischen Sinn im Sinne der Glaubenslehre der Apostolisch Genootschap gegeben. Bestimmte Feiertage die in vielen apostolischen Gemeinschaften begangen werden (Adventssonntage, Neujahr, Karfreitag, Himmelfahrt, Erntedank, Buß- und Bettag ) sind entfallen.

Weihnachten

Die Zeit vor Weihnachten soll als eine besondere Zeit, die von Besinnung auf die wichtige Dinge geprägt ist, gegangen werden. Diese Suche nach dem wertvollen in sich selbst und das zueinander finden, erfordert Glauben, Hoffnung und Liebe. Die Weihnachtszeit ist nach Auffassung der Apostolische Genootschap hierfür besonders geeignet.

Heiligabend

In der Apostolisch Genootschap hat sich für den Heiligabend eine besondere Art der Zusammenkunft entwickelt: das sogenannte declamatorium. Diese Zusammenkunft wird nicht vom Vorsteher der Gemeinde geleitet, sondern von den Mitgliedern der jeweiligen Gemeinde. Der Inhalt des declamatoriums besteht aus Erinnerung, Bewusstsein für die eigene Identität und eigene Verantwortung. Die Erinnerung an die Geburt von Jesus von Nazareth ist in der Apostolisch Genootschap ein wichtiger Bestandteil des declamatoriums. Jedoch sieht man die Weihnachtsgeschichte als Metapher für das Entstehen und Kämpfen der inneren Gesinnung des Menschen. In der Tradition der Apostolische Genootschap geht es jedoch nicht nur um die Tradition des dankbaren Erinnerung. Die Mission des Lebens, das „apostolische Ideal“ auszufüllen, soll auch an Heiligabend ins Bewusstsein gebracht werden.

Weihnachten

Weihnachten wird als Fest Geburt des Jesus von Nazareth angesehen, den die Apostolische Genootschap als ihren Gründer ansieht. Wichtig sei jedoch nicht nur die Erinnerung eines Menschen, sondern die Geburt eines Geistes. Es gilt diesen Geist zu verinnerlichen. Jedes Jahr wird im Weihnachtsgottesdienst der Gemeinden der Apostolischen Genootschap ein Musical oder Theaterstürck durch die Kinder der Gemeinde aufgeführt. [1]

Jahreswechsel

Die apostolische Genootschap kennt einen Gottesdienst zum Abschluss des alten Jahres. Man nennt diesen Gottesdienst „Oudejaarsdienst“. Dieser findet am letzten Sonntag des Jahres oder an einem der Abende vor dem Silvestertag statt (nicht mehr am 31.12.). Inhaltlich schaut man auf das alte Jahr zurück. Ein besonderes Element in diesem Gottesdienst ist die Erinnerung an die Verstorbenen des vergangenen Jahres. Diese werden vom Vorsteher der Gemeinde noch einmal alle namentlich genannt. Die Gemeinde steht als Zeichen der Ehrerbietung und Dankbarkeit währenddessen. Teilweise wird dieses Element auch mit bestimmter Musikdarbietung unterstrichen.[2]

Ostern

Ostern versteht die Apostolisch Genootschap als eine Art Frühlingsfest. Die Erneuerung, die in der Natur eintrifft, könne der Mensch an sich selbst entdecken. Wenn man sich von der Erneuerung der Natur und der Liebe und Wunder des Lebens berühren lassen, erlebe man an sich selbst auch Innovationen. Apostolische Menschen sollen daran erinnert werden, dass spirituelle Erneuerung von innen kommen müsse und diese auch in sich selbst vertiefen. Ostern sei somit wie ein neuer Anfang. "Auferstehung" sei als ein Symbol für diese Erneuerung anzusehen. Karfreitag (der nicht begangen wird) und Ostern werden als eine Einheit angesehen, wo man der Haltung Jesu gedenke. Es geht hier also nicht um Tod und Auferstehung, sondern man sieht sie als „Momente des Erwachens“, um die Werte, die Jesus vorlebte, ins eigene Leben zu übernehmen. Ostern hat sich zu einem Fest der „ der Befreiung in uns“ entwickelt. Das Fest sei lediglich ein Moment (von vielen), wo die Mitglieder wieder einmal mehr erkennen sollen, dass in der Gesellschaft die Menschlichkeit gestärkt werden soll. Dieser Glaube sei jedoch nur möglich, wenn man sich mit der Schöpfung und den anderen verbunden fühle. Dann erst steige man aus seinem eigenen Leben heraus, und gebe seinem Leben einen tieferen Sinn.

Ostern wird in der Apostolisch Genootschap auch als ein überregionales Fest begangen. Ein großes Thema ist hier die sogenannte „verbondsvernieuwing“ – die Erneuerung des Bundes. Hierunter verstand man früher den Bund zwischen Apostel und Gemeindemitglied, heute eher den Bund zwischen Gemeinschaft und Mitglied. An Ostern kommen alle Verantwortungsträger der Apostolisch Genootschap zusammen, um ihre „den Glauben an sich selbst zu erneuern“. Die Teilnehmer vertreten dabei repräsentativ alle Mitglieder der Apostolische Genootschap. Das Treffen soll ferner das Gefühl der Verbundenheit mit der Schöpfung, Gesellschaft und „apostolische Kultur“ stärken. Ostern wird in diesem Zusammenhang auch genutzt, um Neuerungen einzuführen. Die Amtsübergabe zwischen Dick Riemers und Albert Wiegman fand auch an Ostern 2011 statt.[3]

Hintergrund der besonderen Bedeutung des Osterfestes in der Apostolisch Genootschap ist, dass Ostern 1946 Apostel Lambertus Slok als testamentarischer Nachfolger von Johannes Hendrik van Oosbree bekanntgemacht wurde und damit auch die Apostolische Genootschap entstanden ist.

Pfingsten

Pfingstsonntag wird mit einem Gottesdienst begangen. Man konzentriert sich dabei vor allem auf das Motto der Apostolisch Genootschap „ In Liebe an einer menschenwürdigen Welt arbeiten“ (In liefde werken aan een menswaardige wereld). Man sieht Pfingsten als ein Fest der Inspiration und Begeisterung an.

Die Apostolische Genootschap sieht in der Ausgießung des Heiligen Geistes ein Symbol dafür, dass in der Religion alles mit Inspiration und nicht mit Institutionen und Dogmen zu tun. In diesem Sinne wird auch die Entstehung der apostolischen Bewegung gedeutet.[4]

Einzelnachweise