Holger Hantke
Holger Hantke (* 31. Januar 1951 in Lübeck) ist ein deutscher Musiker, Komponist und Musiklehrer in Norddeutschland.
Holger Hantke hat als Dirigent, Organist und Komponist die Kirchenmusik der Neuapostolischen Kirche im deutschen Raum mitgeprägt. Er arbeitet heute (2010) als Musiklehrer und Komponist in Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seit 1958 war Hantke außerordentlicher Student an der Schleswig-Holsteinischen Musikakademie und der Norddeutschen Orgelschule in Lübeck, wo er nicht nur Klavier- und Orgelspiel lernte (bei Silva Brenner und Manfred Kluge), sondern auch Unterricht in Orgel-Improvisation (bei Uwe Röhl) und Chorleitung (bei Kurt Thomas) erhielt.
Nach seinem Abitur studierte Hantke von 1970 bis 1975 Sprach- und Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg sowie Schul- und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Zu seinen Lehrern gehörten Ferry Gebhart (Klavier), Martin Günter Förstemann und Gerhard Dickel (Orgel), Christoph Hohlfeld (Musiktheorie) und Hans-Peter Reinecke (Musikwissenschaft). Außerdem erhielt Hantke Kompositionsunterricht bei Günter Fork und Felicitas Kukuck. 1977 gewann Hantke einen 2. Preis beim Internationalen Orgel- und Improvisationswettbewerb in Haarlem.
1980 nahm Hantke an einem Jazz-Sommer-Seminar bei Peter Herbolzheimer und Jiggs Whigham teil.
Hantke war seit 1964 Organist und seit 1970 Chorleiter in der Neuapostolischen Kirche im den Bereichen Lübeck und Hamburg. 1985 begann er den Aufbau eines kirchlichen Kammerorchesters. In diesem Zusammenhang entstanden mehr als 60 kirchenmusikalische Auftragskompositionen (Neukompositionen und Bearbeitungen) für Chor, Orgel, kammermusikalische Besetzung und Orchester.
Von 1975 bis 2005 arbeitete Hantke als Gymnasiallehrer in Hamburg (Musik und Französisch), wobei einer seiner Schwerpunkte die popularmusikalische Arbeit ist (Aufbau von Big Bands, Musical-Aufführungen). Außerdem ist Hantke als Kantor und Organist an evangelischen Kirchen im Raum Hamburg tätig und leitet verschiedene Chöre. Daneben gibt Hantke Konzerte als Organist und Pianist in Deutschland und im Ausland und arbeitete als Studiomusiker.
Werke
- Seit etwa 1965 zahlreiche Neukompositionen und Bearbeitungen für die kirchenmusikalische Praxis zunächst vor allem der Neuapostolischen Kirche. Typische Besetzungen sind Chor und Orgel, kammermusikalische Besetzungen (beispielsweise mit Blockflöten) und Orchester. Diese Werke entsprachen praktischen Erfordernissen der damaligen Kirchenmusik der Neuapostolischen Kirche. Sie sind in ihrer Schlichtheit aber einfallsreich und selten stereotyp. Hantke bereichert traditionelle Harmonik und Kontrapunktik behutsam durch Elemente der klassischen Moderne (Quintparallelen, Quartklänge, dissonante Ostinati, Erweiterung der Harmonik aus den Gegebenheiten der Stimmführung heraus) oder der Jazz-Harmonik. Dabei steht die gesangliche Führung der Einzelstimmen im Vordergrund.
- Seit 1989 Arrangement von Musicals für den eigenen schulischen Gebrauch.
- Die Weihnachtsgeschichte für Kinder. Oratorium für Soli, Kinderchor, Blockflötenquartett, Querflöte, Streichquartett und obligate Orgel (Uraufführung 1999)
- Peter's Confession of Christ (Das Bekenntnis des Petrus) (Uraufführung 2001)
- Little children and Jesus (Die Segnung der Kinder) (Uraufführung 2001)
- It is good to praise the Lord (Psalm 92) (Uraufführung 2001)
- Little children and Jesus (Die Segnung der Kinder) für SATB, Querflöte, Piano, Bass und Schlagzeug (ad lib.) (erschienen 2002). Möseler, Wolfenbüttel 2006
Literatur
- Friedhelm Deis, Klaus Michael Fruth, Holger Hantke, Hermann Ober (Herausgeber): Orgelvorspiele. 2 Bände (Band I manualiter, Band II pedaliter), Verlag Friedrich Bischoff, Frankfurt am Main