Kasel

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Kasel in traditioneller römischer Bassgeigenform, mit reicher barocker Ornamentik und einer Lamm-Gottes-Darstellung bestickt.

Kasel (lat. casula = Häuschen, Hütte) nennt man das eucharistische Gewand des Priesters. Sie entstand aus dem antiken kegel- oder glockenartigen Gebrauchsmantel, der in Rom die Toga (eine um den Körper gelegte Stoffbahn) verdrängte. Zum Gebrauch der Hände wurde sie auf den Armen gerafft oder über die Schulter zurückgeschlagen. Wegen der verwendeten schweren Stoffe wurde sie auf Armlänge, im Barock sogar bis zur Schulter gekürzt.

Casula ist die Diminutivform des lateinischen Wortes casa (Hütte); dieses kirchliche Gewand wird so bezeichnet, weil es den Körper des Tragenden ringsum wie eine Hütte oder ein kleines Zelt umschließt. Der Name Planeta wird abgeleitet von dem griechischen Worte (irrend, herumschweifend), weil der untere Saum des Gewandes unstet und beweglich auf den Armen herumzuirren scheint.

Neben den beiden genannten Ausdrücken findet sich bei den liturgischen Schriftstellern für das Opfergewand auch noch die Bezeichnung Paenula (griechisch ), ursprünglich der Name eines runden und geschlossenen Oberkleides, das den ganzen Körper umgab, Kopf und Fülle ausgenommen, und das vornehmlich auf Reisen und beim Heer getragen wurde; mehrere ältere Liturgiker sprechen sogar die höchst gewagte und durch nichts zu beweisende Meinung aus, dass jene Paenula, die Paulus zu Troas im Haus des Carpus zurückließ (2. Tim. 4. 13) ein Gewand gewesen sei, dessen sich der Apostel bei der Feier der heiligen Geheimnisse bedient habe.-

Gebrauch in den katholisch-apostolischen Gemeinden

Über der Albe trug der Zelebrant, der die Eucharistie feierende Engel oder Priester bei diesem Opferdienst, als das eigentliche Opfergewand, die Casula, die mit passendem Schmuck versehen sein konnte. Da sie wegen des Fehlens der Ärmel gleichsam aus einem Stück besteht, ist sie ein angemessenes Sinnbild der Einheit, das den mit dem Opfer und der Herrlichkeit Christi bedeckten Leib der Kirche symbolisiert.

Gebrauch in der Neuapostolischen Kirche

Bis in die 80er Jahre des 19. Jahrhunderts trugen die Priester und Apostel in der Apostolische Gemeinde, eine Frühform der Neuapostolischen Kirche, auch eine Kasel im Gottesdienst.