Schweden
Basisdaten | |
Staat | Schweden |
Fläche | 450.295 km² |
Einwohner | 9.415.570 (Dez. 2010) |
Hauptstadt | Stockholm |
Amtssprache(n) | Schwedisch |
aktive apostolische
Gruppen im Land |
1+x |
Die apostolischen Glaubensgemeinschaften und ihre Entwicklung in Schweden
Schweden ist kirchlich, wie alle seine skandinavischen Nachbarn, von der lutherischen Landeskirche geprägt, die auch gleichzeitig über Jahrhunderte Staatskirche war. Obwohl in Schweden sowohl die katholisch-apostolische Bewegung als auch die neuapostolische Bewegung relativ früh aktiv wurden, und Schweden auch gegenüber anderen Erweckungsbewegungen offen war, ist die apostolische Bewegung in Schweden immer sehr klein geblieben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die apostolische Geschichte des Landes beginnt mit der wohl ersten Reise von Charles Böhm im Jahr 1844 nach Schweden. Apostels William Dow besuchte 1851 Schweden. Auf Grund der bestehenden lutherischen Staatskriche war auch in Schweden der Beginn schwer. In den 1860er Jahren waren erste katholisch-apostolische Gemeinden entstanden.
Die neuapostolische Geschichte beginnt 1897, als Bernhard Wiesel von Apostel Friedrich Krebs nach Schweden gesandt wird.
Apostolische Gemeinschaften
katholisch-apostolische Gemeinden
siehe auch Hauptartikel katholisch-apostolische Gemeinden
Schweden gehörte ab 1835 zusammen mit Norwegen zum Stamm Benjamin und wurde dem Apostel Duncan Mackenzie unterstellt. Mackenzie trat 1840 von der apostolischen Arbeit zurück. Die Verantwortung für Schweden und Norwegen wurde anschließend vom Apostel William Dow übernommen.
In seiner Zeit als Apostel unternahm Dow mindestens eine Visitation nach Schweden und Russland. In einem Bericht von 1851 schilderte er die Situation in Schweden und in der Schwedischen Kirche auf eine positive Art und Weise, wies jedoch auch auf vorhandene Probleme hin. Unter anderem kritisierte er das schwedische Staatskirchenwesen, welches faktisch die Religionsfreiheit einschränken würde, indem man nur zum lutherischen Protestantismus übertreten dürfe, nicht aber zu anderen Glaubensgemeinschaften. Sollte man dies trotzdem wollen, müsse man mit Geldstrafen, Konfiszierungen und sogar mit Exkommunizierung rechnen.
Bereits 1844 besuchte der apostolische Koadjutor Charles Böhm die sogenannte „Rufer-Bewegung“ in Västra Njuding und in Västbo bei Växjö. 1864 besuchte ein Gerichtsschreiber Gottfrid Lindman aus Göteborg den Engel in Kopenhagen Adolph Heinrich Hilarius Fleischer, um in Göteborg eine Gemeinde gründen zu können.
1855 besuchte der Apostel Thomas Carlyle Schweden. Hierbei erkältete er sich derart stark,dass er kurz nach seiner Rückkehr verstarb.
Seit 1867 bemühte man sich um eine Anerkennung der katholisch-apostolischen Gemeinden in Schweden. Im gleichen Jahr war Julius Olof Thomsen in London zum Engel geweiht worden. Dieser entfaltete in Schweden eine große evangelisatorische Arbeit, unter anderm mit Vorlesungen und Bibelstudien. 1855 übernahm nach Dows Tod Apostel Francis Valentine Woodhouse die Betreuung der Gemeinden in Schweden. Ob er jemals Schweden besucht hat, ist unbekannt.
Um 1890 hatte die katholisch-apostolische Gemeinde 580-600 Mitglieder, 1907 hatte sie 937 Mitglieder. Nach dem Tode des letzten Apostels, Francis Valentine Woodhouses, im Jahr 1901 begann die Zahl der Gemeindeglieder abzunehmen. 1920 waren es insgesamt 920 Glieder, 1930 gab es 350 und 1961 etwa 40 Glieder in Schweden.
Heute ist die katholisch-apostolische Gemeinde in Schweden erloschen.
Neuapostolische Kirche
siehe auch Neuapostolische Kirche in Norddeutschland
Der Aufbau der Neuapostolischen Kirche in Schweden (Nyapostoliska kyrkan) wurde von Hamburg aus vorgenommen. Bis heute gehört Schweden zur Neuapostolischen Kirche Norddeutschland. Apostel Krebs ordinierte am 17.9 1897 Bernhard Wiesel zum Evangelisten für Schweden, wo dieser nach anfänglichen Schwierigkeiten erste missionarische Erfolge erzielte. Zu Beginn versammelte sich die kleine Gemeinde in seinem Haus Tunnelgatan 19 in Stockholm. Später mietet er für die von ihm gegründeten und aufgebauten Gemeinden Stockholm, Växjö und Älvsjö eigene Lokale. 1908 reiste Apostel Güldenpfennig nach Schweden um die gewonnenen Mitglieder zu versiegeln.
Wiederholt kam es in Schweden zu Rückschlägen in der Entwicklung, die Kirche konnte nur sehr schwer Fuß fassen.
Nach 1945, bzw. nach dem Tode des Stammapostels Bischoff, gelang es bescheidene Erfolge zu erzielen. Nach 1945 wanderten, unter anderem auch auf Aufforderung des nun zuständigen Bezirkspostels Karl Weinmann, aus dem Nachkriegsdeutschland zahlreiche neuapostolische Frauen nach Schweden aus, wo sie Arbeit fanden. Ein Teil verehelichte sich später mit schwedischen Männern. Sie bildeten den Grundstock für einige Hausgemeinden, bzw. Stützpunkte. Stammapostel W. Schmidt hielt am 11.10. 1964, vor insgesammt 400 schwedischen Mitgliedern einen Gottesdienst in Malmö. 1999 zählte man in Schweden 8 Gemeinden, bzw. 8 Gottesdienstplätze mit insgesammt 375 Mitgliedern. Heute (2015) hat die NAK in Schweden 419 Mitglieder in Schweden 5 Gemeinden: Stockholm, Malmö, Göteborg, Vänersborg und Växjö. Dabei werden die Gläubigen von 17 Amtsträgern betreut.
Kuriosa
Dazu Zitat unter Apostel Rudolf Wicht.
Siehe auch
Literatur
- Karl Weinmann: 100 Jahre Neuapostolische Kirche 1863–1963 – Apostelbezirk Hamburg, Verlag Friedrich Bischoff, Frankfurt am Main 1963