Wiederkunft Christi

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Im Frühchristentum der ersten zwei bis drei Jahrhunderte nach der Zeitenwende wurde - aufgrund entsprechender Aussagen im Neuen Testament - diese zweite Ankunft für zeitlich nah erhofft, was als Naherwartung bezeichnet wird. Auch später haben einzelne christliche Richtungen die zweite Ankunft (Entrückung der Gemeinde Jesu) zu bestimmten Terminen, jeweils bisher unerfüllt, erwartet. In frühchristlicher Zeit drückte das Wort Maranatha diese baldige Erwartung des Jesus Christus nach seiner Himmelfahrt aus.

Heute betonen die meisten Kirchen, dass der genaue Zeitpunkt der zweiten Ankunft des Messias aufgrund des biblischen Zeugnisses nicht vorhersagbar ist. Die Wiederkunft Christi ist bei christlichen Gemeinschaften in der Regel Bestandteil des Glaubensbekenntnisses.

Dem Thema der Erwartung eines Wiederkommens Jesu ist im Christentum besonders der Advent gewidmet, was aus dem Lateinischen übersetzt Ankunft bedeutet.

katholisch-apostolisch

neuapostolisch

Die Neuapostolische Kirche sieht per Selbstdefinition ihre Hauptaufgabe darin, die Gläubigen auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten. So heisst es im kirchlichen Selbstbild u.a.:

  • 3. Apostel sind unerlässlich, um seine Kirche auf die von ihm verheißene Wiederkunft vorzubereiten.
  • 7. Jesus Christus, von dem die Heilige Schrift zeugt, steht im Mittelpunkt des Glaubenslebens der neuapostolischen Christen. Er wirkt heute in seiner Kirche und wird wiederkommen. Das Glaubensziel der neuapostolischen Christen ist, mit Christus bei seiner Wiederkunft vereint zu werden.[1]

Der Neunte Glaubensartikel beschreibt auch die Wiederkunft Christi.

Die Neuapostolische Kirche hat insbesondere in den 1950er Jahren mit der Botschaft des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff einen sehr genauen Zeitraum für die Wiederkunft benannt, nämlich die Lebenszeit des Stammapostels. Dieser Glaube wurde ab 1955 sogar zum Dogma erhoben. Aus vielen Predigten und neuapostolischen Zeitschriftenartikeln der damaligen Zeit geht sogar hervor, dass auch ein Sterben des Gläubigen bis zur Wiederkunft ausbleiben sollte.

Die "Botschaft" hat sich mit dem Tod des Stammapostels am 6. Juli 1960 nicht erfüllt. Der Offenbarungscharakter der "Botschaft" ist jedoch über viele Jahrzehnte hinweg von keinem Stammapostel zurückgenommen, wohl abgeschwächt worden.

Erst Stammapostel Wilhelm Leber äußerte wenige Tage vor Ende seiner Amtszeit am 13.05.2013 einer offiziellen Stellungnahme der NAK zur Botschaft: "[...]Die Neuapostolische Kirche hält heute nicht mehr daran fest, dass es sich bei der Botschaft von Stammapostel Bischoff um eine göttliche Offenbarung gehandelt hat. Die Frage der Bewertung der Botschaft bleibt offen; es steht jedem frei, sich sein eigenes Urteil darüber zu bilden. Die Neuapostolische Kirche wird auch nicht mehr von der Begründung Gebrauch machen, der Herr habe seinen Willen geändert.[...]" und hob damit die Dogmatisierung der Botschaft fast 53 Jahre nach ihrer Nichterfüllung auf.


Apostelamt Juda

Das Apostelamt Juda erwartet keine Wiederkunft Christi mehr, sondern vertritt die Auffassung, dass die Wiederkunft Christi bereits im "Fleisch des Apostels" Julius Fischer vollzogen wurde. Dies ist bereits am 2. Mai 1902 im Rahmen eines Gottesdienstes geschehen. Nachdem Julius Fischer durch einen Propheten zum Apostel berufen worden war, soll nach Aussage vieler anwesenden Anhänger, Jesus Christus als Lichtgestalt hinter Fischer gestanden haben und ihn gesegnet und den Heiligen Geist gespendet haben.

Apostelamt Jesu Christi

Het Apostolisch Genootschap

Siehe auch

Einzelnachweise