Neuapostolisches Schisma 1921: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Zitat|Sie haben mir bis heute [8.01.1921] noch kein einziges Wort davon geschrieben, daß der Titel "Neuapostolische Rundschau" weggestrichen werden soll. Wenn ich es nicht hätte auf Umwegen über Leipzig zufällig erfahren, da der Schriftleiter glaubte, Sie hätten mit mir darüber korrespondiert - ich wüßte heute noch nichts! (...) Die Neuapostolische Rundschau habe ich vor dem Untergang gerettet. Sie dagegen haben ohne jede äußere Veranlassung ein neues Blatt gegründet, Wächterstimme aus Zion genannt. Mir ist mit keiner einzigen Silbe etwas davon verraten worden. (...) Weder ich noch der Apostel Ecke sind in die Beratung der Änderung eingezogen worden.<ref>Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 35, 37</ref>}}
 
{{Zitat|Sie haben mir bis heute [8.01.1921] noch kein einziges Wort davon geschrieben, daß der Titel "Neuapostolische Rundschau" weggestrichen werden soll. Wenn ich es nicht hätte auf Umwegen über Leipzig zufällig erfahren, da der Schriftleiter glaubte, Sie hätten mit mir darüber korrespondiert - ich wüßte heute noch nichts! (...) Die Neuapostolische Rundschau habe ich vor dem Untergang gerettet. Sie dagegen haben ohne jede äußere Veranlassung ein neues Blatt gegründet, Wächterstimme aus Zion genannt. Mir ist mit keiner einzigen Silbe etwas davon verraten worden. (...) Weder ich noch der Apostel Ecke sind in die Beratung der Änderung eingezogen worden.<ref>Brückner, C.A.: Brief an Stammapostel Niehaus, 8.01.1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 35, 37</ref>}}
  
In einer schwierigen Position ist der nachwievor beim Neuapostolischen Verlag in Leipzig als Schriftleiter angestellte Neffe Carl August Brückners, Robert Brückner. Er ist nun für zwei Zeitschriften<ref>Brückner, R.: Brief an Niehaus vom 10. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 68: "[...] lieber Stammapostel, ich bitte mir nicht anzurechnen, daß ich dann und wann einmal einen Beitrag für die Rundschau liefere oder die Verantwortung für das Dresdner Blatt der Welt gegenüber trage, darin kann ich doch kein Unrecht sehen; denn es ist doch ein apostolisches Blatt wie die Wächterstimme auch."</ref> tätig<ref>Brückner, R.: Brief an Niehaus vom 10. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 65: "Nun habe ich ja, vom formalen Standpunkt aus betrachtet, täglich acht Stunden zu arbeiten. Diese acht Stunden und mehr widme ich den Wächterstimmen und dem Verlag. Nun arbeite ich aber vielfach 10, 14, auch 16 Stunden und sitze oft bis tief in die Nacht hinein an der Maschine."</ref> und wird deshalb von Niehaus unter Druck gesetzt. Am 10. Januar 1921 schreibt er nach Steinhagen:
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In einer schwierigen Position ist der nachwievor beim Neuapostolischen Verlag in Leipzig als Schriftleiter angestellte Neffe Carl August Brückners, Robert Brückner. Er ist nun für zwei Zeitschriften<ref>Brückner, R.: Brief an Niehaus vom 10. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 68: "[...] lieber Stammapostel, ich bitte mir nicht anzurechnen, daß ich dann und wann einmal einen Beitrag für die Rundschau liefere oder die Verantwortung für das Dresdner Blatt der Welt gegenüber trage, darin kann ich doch kein Unrecht sehen; denn es ist doch ein apostolisches Blatt wie die Wächterstimme auch."</ref> tätig<ref>Brückner, R.: Brief an Niehaus vom 10. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 65: "Nun habe ich ja, vom formalen Standpunkt aus betrachtet, täglich acht Stunden zu arbeiten. Diese acht Stunden und mehr widme ich den Wächterstimmen und dem Verlag. Nun arbeite ich aber vielfach 10, 14, auch 16 Stunden und sitze oft bis tief in die Nacht hinein an der Maschine."</ref> und wird deshalb von Niehaus unter Druck gesetzt. Offenbar soll er selbst keine Artikel mehr verfassen, doch er widersetzt sich. Am 10. Januar 1921 schreibt er nach Steinhagen:
 
{{Zitat|Nun deuten Sie an, lieber Stammapostel, daß ich auf die Dauer auch nicht zwei Herren dienen und die Wächterstimme nicht behalten kann. [...] Schonend gaben Sie mir zu verstehen, daß meine Arbeiten nicht mehr gewünscht werden. [...] wie verabredet, werde ich daher auch das Material, was Sie mir zusenden, verarbeiten und der Wächterstimme soll nichts fehlen und wird das bringen, was mir als Samen dargereicht wird. Das schließt aber nicht aus, daß ich nun nichts mehr schreiben könnte oder dürfte. Mein Gewissen kann ich nicht verleugnen [...] Meine Arbeiten sind verworfen worden, obwohl sie bis jetzt noch nicht sachlich widerlegt worden sind. Wollte ich aber schweigen, so wäre dies eine Drangsalierung des in mir arbeitenden Geistes Gottes und eine Vergewaltigung des Heiligen Geistes, also eine Sünde wider den Heiligen Geist.<ref>Brückner, R.: Brief an Niehaus vom 10. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 65</ref>}}
 
{{Zitat|Nun deuten Sie an, lieber Stammapostel, daß ich auf die Dauer auch nicht zwei Herren dienen und die Wächterstimme nicht behalten kann. [...] Schonend gaben Sie mir zu verstehen, daß meine Arbeiten nicht mehr gewünscht werden. [...] wie verabredet, werde ich daher auch das Material, was Sie mir zusenden, verarbeiten und der Wächterstimme soll nichts fehlen und wird das bringen, was mir als Samen dargereicht wird. Das schließt aber nicht aus, daß ich nun nichts mehr schreiben könnte oder dürfte. Mein Gewissen kann ich nicht verleugnen [...] Meine Arbeiten sind verworfen worden, obwohl sie bis jetzt noch nicht sachlich widerlegt worden sind. Wollte ich aber schweigen, so wäre dies eine Drangsalierung des in mir arbeitenden Geistes Gottes und eine Vergewaltigung des Heiligen Geistes, also eine Sünde wider den Heiligen Geist.<ref>Brückner, R.: Brief an Niehaus vom 10. Januar 1921. In: Witlof: Durch Nacht zum Licht, Dresden 1921, S. 65</ref>}}
  

Version vom 9. März 2017, 11:48 Uhr