Konfirmation
Konfirmation ist eine Segenshandlung der Neuapostolischen Kirche, einigen apostolischen Glaubensgemeinschaften und den meisten Evangelischen Kirche, die auch in anderen Freikirchen praktiziert wird. Das Wort Konfirmation leitet sich aus dem lateinischen Begriff confirmatio und bedeutet soviel wie Befestigung oder Bekräftigung ab. Durch die Konfirmation wird man nach dem Kirchenrecht in den Status eines mündigen Gemeindemitglieds erhoben.
Inhaltsverzeichnis
Die Historische Entwicklung
Ursprünglich wurde der Heilige Geist durch die Apostel der Urkirche den Menschen in die Seele gelegt. Nach ihrem Tode übernahmen die Bischöffe schließlich diese Aufgabe.
Daraus bildeten sich in der Römisch-katholischen Kirche die Firmung und in den griechisch-orthodoxen Kirchen die Salbung mit dem Chrysam. Die Firmung ist vom Grundverständnis der katholischen Kirche in etwa vergleichbar mit der Heiligen Versiegelung. 1439 wurde sie zu einem Sakrament. Die Salbung mit dem Chrysam ist eng verknüpft mit Taufe und dennoch von ihr getrennt. Sie direkt im Anschluß nach der Taufe durchgeführt. Die Salbe die für die Segenshandlung verwendet wird besteht aus Chrysam, auch Chrisam, Chrisma oder Myron; es wird dabei eine Mischung aus geweihtem Olivenöl, Balsam und anderen Essenzen und ist eine Besiegelung eines Bundes mit Gott.
Im Jahre 1539 führte der Reformator Bucer Martin Bucer erstmals in der evangelischen Kirche die Konfirmation ein. Von Luther Martin Luther wurde die Firmung ablehnt, er war der Meinung das die Taufe als Bund mit Gott ausreichen würde. So wurde aus der Segenshandlung in der evangelischen Kirche, kein Sakrament sondern eine Segenshandlung. Teilweise wird auch in der protestantischen Theolgoie von einer Begabung mit Heiligem Geist durch die Konfirmation ausgegangen. Das protestantische Konfirmationsverständnis ist jedoch nicht einheitlich und ist von evangelischer Konfession, ja teilweise von Landeskirche zu Landeskirche oder gar von Gemeinde zu Gemeinde leicht unterschiedlich. Die Evangelischen Kirchen reformierter Tradition kennen die Konfirmation ursprünglich gar nicht. In den evangelischen Kirchen reicht die Spannbreite der Bedeutung zwischen blosser Mündigkeit zum Glauben und der Zulassung zum Abendmahl hin zu einem (in hochkirchlichen Kreisen) der Firmung ähnlichem Verständnis. Auch wer die Konfirmation spenden darf ist damit umstritten. So konfirmiert in vielen Landeskirchen in der Regel ein Pfarrer, manchmal auch ein ein Diakon oder ein Laie, in Skandinavien ist in vielen Kreisen die Konfirmation eher dem Bischof vorbehalten.
Die katholisch-apostolischen Gemeinden kannten die Konfirmation nicht. Hier wurde erst bei Erlangung des "reifen Alters" (i.d.R. mit 20 Jahren) die apostolische Handauflegung gespendet. Dieser ging eine eigenständige Erneuerung des Taufgelübdes voraus.
Schon in der frühen neuapostolischen Bewegung wurde die Konfirmation eingeführt. Dies ist auf dem Hintergrund zu verstehen, dass man sich in der Apostolisch Zending unter Schwarz von der Versiegelungspraxis der katholisch-apostolischen Gemeinden abwendete und Apostel Schwarz die Kinderversiegelung einführte. Dies machte ein Ritual notwendig, in dem der "zu reifem Alter" gelangte Christ neben der Verantwortung aus der Taufe, auch die Verantwortung aus der Versiegelung übernahm. Das Alter der Konfirmation wird oftmals von den staatlichen Gesetzen mit beeinflusst. So wird in Deutschland auf Grund der Religionsmündigkeit mit Abschluss des 14. Lebensjahres in diesem Alter konfirmiert; in anderen Ländern, auf Grund der nationalen Gesetzeslage erst mit 15 oder 16 Jahren.
Die Konfirmation in der NAK
Die Konfirmation beginnt mit der Vorbereitung auf das Leben als mündiger Christ im Alter von 13 bis 14 Jahren. Dies kommt auf die Region und das Schuljahr an. Um sich auf die Konfirmation vorzubereiten wird im Konfirmantenunterricht über den Glauben und seinen Inhalt gesprochen. Unterstützt wird der Unterricht seit 1994 von dem Lehrbuch Auch ich will.... Zuvor wurde das Buch Fragen und Antworten für den Unterricht verwendet.
Inhalte des Unterrichts sind das Neuapostolische Glaubensbekenntnis, die 10 Gebote und eine intensive Vorbereitung auf die eigentliche Segenhandlung und das Konfirmationsgelüdbe.
Nach einem Jahr Unterricht wird an einem Sonntag in der Passionszeit, zumeist am Palmsonntag, die Segenshandlung in einem Festgottesdienst vorgenommen. Nach der Predigt wird durch den Dienstleiter, die Segenshandlung vorgenommen.
Da die Konfirmation nach neuapostolischer Theolgie einen sakramentalen Rang besitzt, da sie sich auf die Sakramente von Taufe und Versiegelung bezieht, findet die Konfirmation in Liturgie ihren Platz an der Stelle, wo sonst Taufe und Versiegelung vollzogen werden: Nach der Konsekration und der Kommunion der priesterlichen Ämter, vor der Kommunion der Gemeinde.
Hierbei werden die Konfirmanten gefragt ob sie die Verantwortung von nun an übernehmen möchten anschließend sagen die Konfirmanten das Konfirmationsgelüdbe auf und nehmen die Verantwortung für ihr eigenes Glaubensleben auf sich, diese wurde bisher durch die Taufe und die Versiegelung von ihren Eltern übernommen. Bekräftigt wird dies durch Handauflegung des Dienstleiters und durch Gebet. Die regionalen Bräuche in der Neuapostolischen Kirche variieren hierbei. In vielen Gemeinden ist es üblich, dass die Gemeinde nach Abschluss der Konfirmationshandlung ein Lied für die Konfirmanden singt, welches oftmals die Treue zum Glauben oder die Führung durch Gott im Leben zum Inhalt hat. Auch wird in der Regel der Segen zur Konfirmation von den Konfirmanden im Stehen, vereinzelt jedoch knieend empfangen. Auch die Kleidung der Konfirmanden variiert: In einigen Gebietskirchen war lange die traditionelle Konfirmationsfarbe durchgehend schwarz, in einigen Regionen schwarz-weiss, in anderen hingegen komplett weiss ( hier finden sich sogar Analogien zur Kleidung der Mädchen bei der katholischen Erstkommunion), in einigen Regionen hingegen ist keine traditionelle Konfirmationskleidung üblich.
Im Konfirmandenbrief schreibt der Stammapostel an die Konfirmanden seine Gedanken über die Segenshandlung.
Mit der Konfirmation wird man in die Jugend aufgenommen und gehört zu den Erwachsenen. Die Gebietskirche USA wird in Zukunft die Konfirmation aus liturgischen Gründen nicht mehr in der Passionszeit (Palmsonntag), sondern in der Zeit nach Ostern vollziehen.
Das Gelübde
"Ich entsage dem Teufel und all seinem Werk und Wesen und übergebe mich Dir, o dreieiniger Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist im Glauben, Gehorsam und ernstlichem Vorsatz: Dir treu zu sein bis an mein Ende. Amen."
Die Ursprungsform des Gelübdes selbst entstammt aus der Traditio Apostolica, ein frühchristliches Taufgelübde, die vermutlich im 3. Jahrhundert entstand und den historischen Bezug zwischen Taufe und Konfirmation erkennen lässt.
Das Gelübde selbst ist eine klare Absage an den Teufel und ein Bekenntnis zum Glauben an Gott.
Das Gelübde selbst wird hin und wieder im Gottesdiensten von der Gemeinde wiederholt. Bei der Konfirmation selbst kann sich Gemeinde auch unter Segen stellen und individuell ihr Konfirmationsgelübde (also Tauf- und Versiegelungsgelübde) erneuern.
Kritik
Die Konfirmation wird häufig kritisiert weil Gott, Jesus Christus und die Bibel für die meisten Konfirmanten nicht im Vordergrund stehe, sondern viel mehr die finanzellen Geschenke und die sogenannte Erwartungshaltung der Familie.
Manche Kritiker hielten es für sinnvoller die Konfirmation in einem späteren Alter zu vollziehen.
Die Neuapostolische Kirche hält diese Kritik nicht für sinnvoll, da man sich bei späteren Eintritten und dem späteren Besuchen der Kirche sehr bewußt für Gott entscheidet und die Segenshandlung nur den Glauben bekräftigen und bestätigen möchte.