Konfirmation
Konfirmation ist eine Segenshandlung der Neuapostolischen und der Evangelischen Kirche, die auch in anderen Freikirchen praktiziert wird. Das Wort Konfirmation leitet sich aus dem lateinischen Begriff confirmatio und bedeutet soviel wie Befestigung oder Bekräftigung ab. Durch die Konfirmation wird man nach dem Kirchenrecht in den Status eines mündigen Gemeindemitglieds erhoben.
Inhaltsverzeichnis
Die Konfirmation
Die Konfirmation beginnt mit der Vorbereitung auf das Leben als mündiger Christ im Alter von 13 bis 14 Jahren. Um sich auf die Konfirmation vorzubereiten wird im Konfirmantenunterricht über den Glauben und seinen Inhalt gesprochen. Unterstützt wird der Unterricht seit 1994 von dem Lehrbuch Auch ich will.... Zuvor wurde das Buch Fragen und Antworten für den Unterricht verwendet.
Inhalte des Unterrichts sind die Glaubensartikel der NAK, die 10 Gebote und eine intensive Vorbereitung auf die eigentliche Segenhandlung und das Konfirmationsgelüdbe.
Nach einem 1 Jahr Unterricht wird am Palmsonntag die Segenshandlung in einem Festgottesdienst vorgenommen. Nach der Predigt wird durch den Dienstleiter, die Segenshandlung vorgenommen. Hierbei werden die Konfirmanten gefragt ob sie die Verantwortung von nun an übernehmen möchten anschließend sagen die Konfirmanten das Konfirmationsgelüdbe auf und nehmen die Verantwortung für ihr eigenes Glaubensleben auf sich, diese wurde bisher durch die Taufe und die Versiegelung von ihren Eltern übernommen. Bekräftigt wird dies durch Handauflegung des Dienstleiters und durch Gebet. In den letzten Jahren kehrte zur Verschönerung Konfirmationssegens der Brauch des gesungenen Liedes durch die Konfirmanden wieder in die Handlung zurück.
Im Konfirmandenbrief schreibt der Stammapostel an die Konfirmanden seine Gedanken über die Segenshandlung.
Mit der Konfirmation wird man in die Jugend aufgenommen und gehört zu den Erwachsenen.
Die Historische Entwicklung
Ursprünglich wurde der Heilige Geist durch die Apostel der Urkirche den Menschen in die Seele gelegt. Nach ihrem Tode übernahmen die Bischöffe schließlich diese Aufgabe.
Daraus bildeten sich in der Römisch-katholischen Kirche die Firmung und in den griechisch-orthodoxen Kirchen die Salbung mit dem Chrysam. Die Firmung ist vom Grundverständnis der katholischen Kirche in etwa vergleichbar mit der Heiligen Versiegelung. 1439 wurde sie zu einem Sakrament. Die Salbung mit dem Chrysam ist eng verknüpft mit Taufe und dennoch von ihr getrennt. Sie direkt im Anschluß nach der Taufe durchgeführt. Die Salbe die für die Segenshandlung verwendet wird besteht aus Chrysam, auch Chrisam, Chrisma oder Myron; es wird dabei eine Mischung aus geweihtem Olivenöl, Balsam und anderen Essenzen und ist eine Besiegelung eines Bundes mit Gott.
Im Jahre 1539 führte der Reformator Martin Bucer erstmals in der evangelischen Kirche die Konfirmation ein. Von Martin Luther wurde die Firmung ablehnt, er war der Meinung das die Taufe als Bund mit Gott ausreichen würde. So wurde aus der Segenshandlung in der evangelischen Kirche, kein Sakrament sondern eine Segenshandlung.
Die NAK hält es mit ihrem Verständnis bei der Konfirmation genauso wie die evangelische Kirche. Sie versteht darunter nur die Übernahme der eigenen Verantwortung in das Glaubensleben.
Das Gelübde
"Ich entsage dem Teufel und all seinem Werk und Wesen und übergebe mich Dir, o dreieiniger Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist im Glauben, Gehorsam und ernstlichem Vorsatz: Dir treu zu sein bis an mein Ende. Amen."
Die Ursprungsform des Gelübdes selbst entstammt aus der Traditio Apostolica, die vermutlich im 3. Jahrhundert entstand.
Das Gelübde selbst ist eine klare Absage an den Teufel und ein Bekenntnis zum Glauben an Gott.
Das Gelübde selbst wird hin und wieder im Gottesdiensten von der Gemeinde wiederholt. Bei der Konfirmation selbst kann sich Gemeinde auch unter Segen stellen.
Kritik
Die Konfirmation wird häufig kritisiert weil Gott, Jesus Christus und die Bibel für die meisten Konfirmanten nicht im Vordergrund stehe, sondern viel mehr die Finanzellen Geschenke und die sogenannte Erwartungshaltung der Familie.
Manche Kritiker hielten es für sinnvoller die Konfirmation in einem späteren Alter zu vollziehen.
Die Neuapostolische Kirche hält diese Kritik nicht für sinnvoll, da man sich bei späteren Eintritten und dem späteren Besuchen der Kirche sehr bewußt für Gott entscheidet und die Segenshandlung nur den Glauben bekräftigen und bestätigen möchte.