Ernst Obst

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Apostel Ernst Obst
Foto der Familie von Apostel Ernst Obst

Ernst Obst (* 10. Januar 1841 in Malmitz, Lüben; † 5. Mai 1919 in Lauban, Schlesien) war der 12. Apostel der Apostolischen Gemeinde. Sein Arbeitsgebiet umfasste Schlesien.

Biografie

Im Bischof- Verlag wurde 1991 ein Lebensbild des Apostel Obst veröffentlicht aus dem wir Abschnitte zitieren:

Ernst Obst wurde am 10. Januar 1841 in Mallmitz bei Lüben/Schlesien geboren. Er erlernte den Beruf des Stellmachers und eröffnete nach dem Ablegen der Meisterprüfung im Jahre 1868 einen eigenen Betrieb in Hermannswaldau bei Schönau. Leider geht über seine Kindheit und Jugendjahre aus unseren Schriften nichts hervor. Ernst Obst war verheiratet und hatte drei Söhne und drei Töchter. Einer seiner Söhne hat eine Zeitlang in der Gemeinde Hamburg-Eimsbüttel, in der Eduardstraße, das Harmonium gespielt.

Tätigkeit in der Neuapostolischen Kirche

Mit Sicherheit war er ein freudiger Zeuge für die Sache des Herrn, der am 03. Januar 1879 durch den Propheten Freischmid aus Bütow/Pommern zum Diakonen berufen und von Apostel Johann August Ludwig Bösecke in dieses Amt gesetzt wurde. In den folgenden Jahren erhielt er das Priester- und Ältestenamt. Von Schönau aus wurde der göttliche Samen auch nach Hirschberg getragen, wo um diese Zeit ebenfalls eine Gemeinde gegründet und unter die Leitung des Priesters August Kusche gestellt werden konnte.

Der vom Werk Herrn abgefallene Prophet Geyer aus Hamburg suchte zusammen mit dem von ihm gesetzten "Apostel" Güldner die schlesischen Gemeinden auf, um sie für seine Ziele zu gewinnen. Leider folgten ihm die meisten Hirschberger Geschwister blindlings, während das wache Auge des Ältesten Obst die Gefahr erkannte und Schaden von der Gemeinde Schönau fernhalten konnte. Die wenigen Hirschberger Geschwister, die im Werk Gottes blieben, besuchten zunächst die Gottesdienste in Schönau. Das war mit einem beschwerlichen vierstündigen Fußmarsch über die Höhen des Riesengebirges verbunden. Auch der Älteste Obst und seine treuen Mitstreiter aus Schönau nahmen diese Strapazen immer wieder gerne auf sich, um die verbliebenen Gotteskinder in Hirschberg zu trösten, zu stärken und neues Leben zu entfachen. Nachdem sich die Wogen etwas geglättet hatten, wurden auf Weisung des Ältesten Obst im Jahre 1885 in Hirschberg wieder Gottesdienste gehalten. Aus diesen Schilderungen lässt sich leicht ableiten, dass die eigentliche Verantwortung für die beiden schlesischen Gemeinden Schönau und Hirschberg schon zu dieser Zeit auf den Schultern des Ältesten Obst ruhten, denn der Apostel Bösecke war viel zu krank, als dass er von Breslau aus diese Dinge hätte regeln können.

Priester (Salus schreibt: Bischof) Ernst Obst aus Berlin wurde nach dem Tod des Apostel Johann August Ludwig Bösecke vom Propheten Freischmidt am 29. Mai 1887 (Hans-Eduard Winter nennt den 29. Juni 1887) zum Apostel gerufen. Er sollte die Arbeit Böseckes in Schlesien fortsetzen. Bereits drei Monate nach dem Tod von Apostel Bösecke im August 1886 ordnete Apostel Friedrich Krebs die neue Gottesdienstordnung an. Damit schwand der Einfluss von Heinrich Geyer und der AcaM. Bis auf den Propheten Rudolf Marticke sowie ein paar Gemeindemitglieder blieb die Gemeinde vorerst bei Krebs. Nach Hans-Eduard Winter gingen die abgespalteten Gemeindemitglieder zu Apostel Friedrich Strube, zur Alt-Apostolischen Gemeinde.

Nur zwei Jahre später trennten sich die Propheten Eduard Freischmidt und Seifert von Apostel Obst, da ihnen dieser zu sehr an Apostel Krebs hielt.

Nach Hans-Eduard Winter, Gott hat Wege in der Wüste: "Obst jedoch wendet endgültig sich Krebs zu. Das Ergebnis: Freischmidt und Seifert werden von der NAK als "abgefallen" erklärt. Ihre Anhänger in Hinterpommern sind dem Weg hin zu Krebs nicht gefolgt. Dort wirkt später Böseckes Sohn mit dem 1916 ausgeschloßenen Apostel Brandes zusammen. Der Sohn von Apostel Böseke hatte sich mit den Propheten Freischmidt, Seifert und anderen separiert und unterhielten mit ihrem Anhang weiterhin Kontakt zu Güldner und Heinrich Geyer."

In dem feierlichen Gottesdienst am 29. Mai 1888 wurde Apostel Obst auch in den Apostelring aufgenommen. Damit war die Einheit im Jahre 1888 fürwahr ein hochbedeutsamer, geschichtlicher Markstein der Kirche, denn an diesem Tage wurde die vorher noch nicht vorhandene Einheit durch Apostel Friedrich Krebs geschmiedet, wozu die unklaren Verhältnisse in Schlesien haben dienen müssen.

Wenn man in der Zeitschrift "Der Herold" blättert, in der monatlich über die Aktivitäten der Apostel in den anvertrauten Bezirken berichtet wurde, findet sich im Hinblick auf die Wirksamkeit des Apostels Obst die Notiz: Er besuchte die bestehenden wenigen Gemeinden und konnte vereinzelt Versiegelung halten. Unermüdlich und unverzagt ging er jedoch seinem Auftrag nach. Durch die beschwerlichen Reisen konnte er oft tagelang nicht seinem Beruf nachgehen. Es war wirklich ein karges und hartes Arbeitsfeld, das der Apostel Obst unermüdlich beackerte. Betrachtet man die im "Herold" veröffentlichen Zahlen über Versiegelungen aus jener Zeit, dann konnten vor der Jahrhundetwende durch den Apostel Obst jährlich etwa 150 Seelen versiegelt werden.

Nach seiner Inruhesetztung im Jahre 1908 verzog er zunächst nach Marklissa am Queis zu seiner Tochter Marie, verheiratete Weber. Als sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte und er auf Hilfe angewiesen war, fand er im Jahre 1913 bei seinen Töchtern Elli und Anna in Lauban Aufnahme und Pflege. Im März 1917 verstarb seine Gattin und er folgte ihr am 05. Mai 1919 im Alter von 78 Jahren. Die Trauerfeier fand am 08. Mai 1919 auf dem Friedhof in Lauban statt und wurde von dem Apostel Max Ecke gehalten. Er widmete dem Verstorbenen das Wort aus 1.Könige 19, 3-6. Eingehend auf den Sängervortag: "Lebt wohl, lebt wohl mein Morgen tagt..." wies der Apostel darauf hin, dass der Verstorbene sich wahrlich durch das Dunkel des Lebens hin zum Licht im Herrn durchgerungen hat.

Ordinationen

  • 03.01.1879 Rufung zum Diakon durch den Propheten Freischmid in Bütow/Pommern

danach 1880 durch Apostel Johann August Ludwig Bösecke bestätigt.

danach 1888 in Wolffenbüttel durch den zukünftigen Stammapostel Friedrich Krebs ordiniert.