Erwin Kindler
Erwin Kindler (* 17. Mai 1920 in Schaffhausen; † 28. Dezember 2007) war von 1961 bis 1992 Apostel der Vereinigung Apostolischer Christen der Schweiz.
Biographie
Er wurde am 17. Mai 1920 in Schaffhausen geboren, wo sein Großvater durch den damaligen Unterdiakon Ernst Güttinger mit der neuapostolischen Gemeinde in Kontakt kam. Er wurde im Dezember 1920 vom Apostel August Hölzel versiegelt. 1944 bat ihn Apostel Ernst Güttinger, hauptamtlich in der Verwaltung der neuapostolischen Kirche (NAK) tätig zu sein. Im Juni 1954 kündigte er seine Stellung und legte sein Amt als Bezirksevangelist nieder. Die Suche nach einer neuen Stellung wurde von Apostel Otto Güttinger unterbrochen, der ihn nach dem Ausschluss aus der NAK bat, in der neugegründeten "Vereinigung Apostolischer Christen" tätig zu sein. 1958 wurde er ins Bischofsamt gerufen und konnte nur noch zwei Jahre bis zum plötzlichen Tod von Apostel Otto Güttinger mit diesem zusammen arbeiten. Am 10. September 1961 wurde er in Zofingen in Anwesenheit von über 800 Geschwistern von Apostel Peter Kuhlen als Apostel ordiniert. Das Textwort des Ordinationsgottesdienstes lautete: "Ich werde sein, der ich sein werde." Dem Gottesdienst wohnten die Apostel Siegfried Dehmel, Ernst Friedrich Dunkmann, Gerrit Kamphuis und Hendrikus Jacobus Smit bei. Die Apostel Max Ecke und Max Müller vom Reformiert-Apostolischen Gemeindebund wurden durch den Mauerbau an der Reise gehindert. Die drei australischen und der südafrikanische Apostel konnten ebenfalls nicht anwesend sein, übermittelten aber ihre Zustimmung und Glückwünsche schriftlich.
1978/79 suchte Apostel Kindler im Auftrag der Apostelversammalung der VAG den Kontakt zum Stammapostel Hans Urwyler der Neuapostolischen Kirche um eine mögliche Annäherung der beiden Gemeinschaften zu bezwecken. Dieser Versuch wurde 1979 vom Stammapostel, nach einem 1978 stattgefundenen Gespräch und anschließendem Briefwechsel, beendet. Nach Ansicht des Stammapostels und der Bezirksapostelversammlung wäre damals eine Variante möglich gewesen, nämlich die komplette Sinneswandlung der Apostolischen Gemeinden und Rückkehr zur Neuapostolischen Kirche.
Zusammen mit den europäischen Aposteln der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG), namentlich Apostel Rudolf Gaßmeyer hat er mit der Herausgabe der Glaubensbücher "Was wir glauben" notwendige theologische Reformen eingeleitet. Er hat überdies über Jahrzehnte die Redaktion der Zeitschrift Der Herold geführt und war auch lange Jahre Sekretär der Vereinigung der Apostel der Apostolischen Gemeinden. Außerdem führte er ab 1969 die jährlichen Sommerjugendlager der europäischen VAG ein und organisierte alle fünf Jahre die Internationale Jugendtagung über Pfingsten in Fiesch, Schweiz. Am 21. Juni 1992 ordinierte er seinen Nachfolger den bisherigen Evangelisten Walter Baltisberger. Apostel Gaßmeyer dankte ihm im gleichen Gottesdienst für mehr als 50 Jahre Dienst und Erwin Kindler trat in den Ruhestand. Er verstarb am 28. Dezember 2007.
Ordinationen
- 11. Februar 1940 zum Unterdiakon
- 30. November 1958 zum Bischof
- 10. September 1961 zum Apostel
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Otto Güttinger | Apostel der Vereinigung Apostolischer Christen 1961-1992 |
Walter Baltisberger |
Quellen
- Der Herold, 54. Jahrgang, März 2008, S. 59