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Aktuelle Version vom 28. November 2023, 11:48 Uhr
Ernst Obst (* 10. Januar 1841 in Malmitz, Lüben; † 5. Mai 1919 in Lauban, Schlesien) war der 12. Apostel der Apostolischen Gemeinde. Sein Arbeitsgebiet umfasste Schlesien.
Biografie
Ernst Obst wurde am 10. Januar 1841 in Mallmitz bei Lüben/Schlesien geboren. Er erlernte den Beruf des Stellmachers und eröffnete nach dem Ablegen der Meisterprüfung im Jahre 1868 einen eigenen Betrieb in Hermannswaldau bei Schönau. Er war verheiratet und hatte drei Söhne und drei Töchter. Einer seiner Söhne hat eine Zeitlang in der neuapostolischen Gemeinde Hamburg-Eimsbüttel, in der Eduardstraße, das Harmonium gespielt.
Tätigkeit in der Neuapostolischen Kirche
Ernst Obst wurde am 3. Januar 1879 durch den Propheten Freischmid aus Bütow/Pommern zum Diakonen berufen und von Apostel Johann August Ludwig Bösecke in dieses Amt eingesetzt. In den folgenden Jahren erhielt er das Priester- und Ältestenamt. Von Schönau aus wurde auch in Hirschberg eine Gemeinde gegründet und unter die Leitung des Priesters August Kusche gestellt.
Der Prophet der allgemeinen christlich-apostolischen Mission Heinrich Geyer aus Hamburg suchte zusammen mit Apostel Güldner die schlesischen Gemeinden auf, um sie für die AcaM zu gewinnen. Ihm folgten die meisten Hirschberger Geschwister, während die Gemeinde Schönau schwankend blieb.
Priester (Salus schreibt: Bischof) Ernst Obst aus Berlin wurde nach dem Tod des Apostel Johann August Ludwig Bösecke vom Propheten Freischmidt am 29. Mai 1887 (Hans-Eduard Winter nennt den 29. Juni 1887) zum Apostel gerufen. Er sollte die Arbeit Böseckes in Schlesien fortsetzen. Bereits drei Monate nach dem Tod von Apostel Bösecke im August 1886 ordnete Apostel Friedrich Krebs die neue Gottesdienstordnung an. Damit schwand der Einfluss von Heinrich Geyer und der AcaM. Bis auf den Propheten Rudolf Marticke sowie ein paar Gemeindemitglieder blieb die Gemeinde vorerst bei Krebs. Nach Hans-Eduard Winter gingen die abgespalteten Gemeindemitglieder zu Apostel Friedrich Strube, zur Alt-Apostolischen Gemeinde.
Nur zwei Jahre später trennten sich die Propheten Eduard Freischmidt und Seifert von Apostel Obst, da ihnen dieser zu sehr an Apostel Krebs hielt.
Nach Hans-Eduard Winter, Gott hat Wege in der Wüste: "Obst jedoch wendet endgültig sich Krebs zu. Das Ergebnis: Freischmidt und Seifert werden von der NAK als "abgefallen" erklärt. Ihre Anhänger in Hinterpommern sind dem Weg hin zu Krebs nicht gefolgt. Dort wirkt später Böseckes Sohn mit dem 1916 ausgeschlossenen Apostel Brandes zusammen. Der Sohn von Apostel Böseke hatte sich mit den Propheten Freischmidt, Seifert und anderen separiert und unterhielten mit ihrem Anhang weiterhin Kontakt zu Güldner und Heinrich Geyer."
In einem feierlichen Gottesdienst am 29. Mai 1888 wurde Apostel Obst auch in den Apostelring aufgenommen.
Wenn man in der Zeitschrift "Der Herold" blättert, in der monatlich über die Aktivitäten der Apostel in den anvertrauten Bezirken berichtet wurde, findet sich im Hinblick auf die Wirksamkeit des Apostels Obst die Notiz: Er besuchte die bestehenden wenigen Gemeinden und konnte vereinzelt Versiegelung halten. Unermüdlich und unverzagt ging er jedoch seinem Auftrag nach. Durch die beschwerlichen Reisen konnte er oft tagelang nicht seinem Beruf nachgehen. Es war wirklich ein karges und hartes Arbeitsfeld, das der Apostel Obst unermüdlich beackerte.
Betrachtet man die im "Herold" veröffentlichen Zahlen über Versiegelungen aus jener Zeit, dann konnten vor der Jahrhundetwende durch den Apostel Obst jährlich etwa 150 Seelen versiegelt werden.
Nach seiner Inruhesetztung im Jahre 1908 verzog er zunächst nach Marklissa am Queis zu seiner Tochter Marie, verheiratete Weber. Als sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte und er auf Hilfe angewiesen war, fand er im Jahre 1913 bei seinen Töchtern Elli und Anna in Lauban Aufnahme und Pflege. Im März 1917 verstarb seine Gattin und er folgte ihr am 05. Mai 1919 im Alter von 78 Jahren. Die Trauerfeier fand am 08. Mai 1919 auf dem Friedhof in Lauban statt und wurde von dem Apostel Max Ecke gehalten. Er widmete dem Verstorbenen das Wort aus 1.Könige 19, 3-6. Eingehend auf den Sängervortag: "Lebt wohl, lebt wohl mein Morgen tagt..." wies der Apostel darauf hin, dass der Verstorbene sich wahrlich durch das Dunkel des Lebens hin zum Licht im Herrn durchgerungen hat.
Ordinationen
- 03.01.1879 Rufung zum Diakon durch den Propheten Freischmid in Bütow/Pommern
danach 1880 durch Apostel Johann August Ludwig Bösecke bestätigt.
danach 1888 in Wolffenbüttel durch den zukünftigen Stammapostel Friedrich Krebs ordiniert.
- Anfang 1908 Ruhestand Die weitere Leitung für Sachsen übernahm ab 01. April 1908 der Apostel Carl August Brückner